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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Serienkiller herumläuft, bleiben die Leute lieber zu Hause.«
    » Ja, er macht uns wirklich allen das Leben schwer«, murmelte ich trocken.
    » Ich habe bereits gesagt, dass es mir um deine Freundin leidtut«, sagte Violet etwas freundlicher. Offenbar tat ihr leid, was zwischen uns vorgefallen war, und das war schon mal etwas wert.
    » Warum brauchst du jemanden, bei dem du übernachten kannst? Hast du denn kein eigenes Zuhause?«, fragte ich.
    » Ich bin sechzehn und sehe auch aus wie sechzehn!« Sie zeigte auf ihr Gesicht. Sie hatte recht, manchmal wenn sie ihre Abwehrhaltung einen Moment aufgab, sah sie sogar noch jünger aus, und in ihren Augen lag eine seltsame Unschuld. » Ich habe keine Sozialversicherungskarte und ohne die kann ich nicht arbeiten. Obwohl ich auch mit einem Halbtagsjob bei Starbucks keine Miete zahlen könnte. Und selbst wenn ich Geld hätte, würde mir keiner eine Wohnung oder ein Hotelzimmer vermieten. Nicht einmal einen Führerschein habe ich. Was soll ich sonst machen?«
    Ich hatte nie darüber nachgedacht, was es für andere bedeutete, ein Vampir zu sein. Ich war in eine reiche Familie gekommen, die sich um alles kümmerte – Geld, Unterkunft, gefälschte Sozialversicherungskarten. Und ich konnte mir nicht vorstellen, wie man ohne das alles überleben sollte, vor allem nicht in Violets Alter.
    » Wenn ihr mich jetzt entschuldigen wollt, ich muss mir einen neuen Schlafplatz suchen.« Sie wollte an mir vorbeilaufen, doch ich hinderte sie daran.
    » Warte«, sagte ich.
    » Was ist denn noch?«, fragte Violet genervt.
    Ich wollte sie nicht auf der Straße lassen, aber ich konnte sie auch nicht mit nach Hause nehmen. Wir hatten kein Zimmer für sie frei und außerdem vertraute ich ihr dafür nicht genug. Glücklicherweise fiel mir jemand ein, der genau wusste, was mit eigensinnigen Vampir-Teenagern zu tun war.
    » Komm. Ich weiß, wo du hinkannst«, sagte ich.
    » Wirklich?«, fragte Violet überrascht.
    » Ja, wirklich?« Offensichtlich besorgt, ich würde unser Haus vorschlagen, zog Bobby skeptisch eine Augenbraue hoch.
    » Ja.« Ich nickte zur Eingangstür des V hinüber, woraufhin Violet spöttisch schnaubte.
    » Da ist zu. Sie schließen um sieben und werfen alle raus«, sagte Violet. » Glaub mir. Ich habe versucht, drinzubleiben.«
    » Na ja, du kennst die Besitzerin nicht – im Gegensatz zu mir.«
    Ich ging zur Tür, und Bobby und Violet folgten mir – wenn auch skeptisch. Ich zog die Schlüssel aus meiner Tasche. Ich kam oft hierher, bevor Olivia aufstand, und es nervte sie, wenn ich klingelte und sie runterkommen musste, um mich hereinzulassen.
    Mit einem heftigen Stoß öffnete ich die Tür und ließ Violet und Bobby eintreten. Das schwache rote Licht, das normalerweise den Gang beleuchtete, war ausgeschaltet, sodass ich Bobby an der Hand führen musste. Und als wir eine steile Treppe hinunterliefen, auf der sich Bobby in der Dunkelheit bestimmt das Genick gebrochen hätte, nahm ich ihn kurzerhand huckepack.
    Unten angekommen setzte ich ihn ab und führte ihn wieder an der Hand durch die dunklen Gänge, vorbei an der Tür, die zur Disko führte, und weiter geradeaus. Nachdem wir uns durch das Kellerlabyrinth geschlängelt hatten, gelangten wir schließlich zum Aufzug. Dessen Beleuchtung blendete Violet und mich, Bobby hingegen war erleichtert, wieder sehen zu können.
    » Sind deine Augen wirklich lila?«, fragte Bobby, als wir zu Olivias Wohnung hinauffuhren. » Oder ist das eine Vampir-Eigenart?«
    » Nein, das ist eine Ich-Eigenart«, stöhnte Violet. » Etwa einer unter einer Million Menschen hat lila Augen. Eigentlich sollte ich Mischa heißen, aber als meine Mom meine Augen sah, nannte sie mich Violet.«
    » Verstehe«, nickte Bobby.
    » Elizabeth Taylor hatte violette Augen, glaube ich«, sagte Violet.
    Die Fahrt bis zum obersten Stockwerk war lang und wirkte angesichts des verlegenen Schweigens, das sich zwischen uns ausbreitete, umso länger. Bobby fing an, den Song The Girl From Ipanema mitzusummen, der aus den Lautsprechern des Aufzugs schallte, und Violet starrte zur Decke hinauf.
    Dann endlich öffneten sich die Aufzugtüren zu Olivias luxuriösem Penthouse. Bobby hatte mich bereits einige Male hierher begleitet, doch für Violet war natürlich alles neu. Sie pfiff anerkennend und trat ans Fenster, um die Aussicht zu bewundern.
    » Coole Wohnung«, sagte sie ehrfürchtig.
    » Sie ist schöner, wenn sie sauber ist«, sagte ich.
    Zu Olivia kam zweimal pro Woche eine

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