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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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wäre«, sagte Bobby. » Vielleicht war dort von Anfang an weniger.«
    » Hast du richtige Tatortfotos gesehen? Oder nur die, die in den Zeitungen veröffentlicht werden?«, fragte ich. » Ich meine, die besonders schaurigen werden ja üblicherweise nicht freigegeben.«
    Er winkte ab. » Im Internet findest du alles. Ich habe ein paar grauenhafte gesehen.«
    » Du bist echt krank, weißt du das?«
    » Ich habe nur recherchiert!«, verteidigte sich Bobby und fuhr dann fort: » Was ich damit sagen will, ist, dass Jane vielleicht brutaler ermordet wurde und deshalb mehr Blut am Fundort war.«
    » Darüber möchte ich nicht nachdenken«, sagte ich und verzog das Gesicht.
    » Tut mir leid. Ich meine nur, wenn mehr Gewalt angewandt wird als notwendig, lässt das eher auf ein persönliches Motiv schließen«, sagte Bobby.
    » Es gab viele, die auf Jane nicht gut zu sprechen waren«, seufzte ich. Er hatte nicht unrecht, aber ich war zu aufgewühlt, um zu denken. Wieder sah ich zu der Disko hinüber, aber ich konnte die Blutspuren aus dem Augenwinkel heraus noch sehen. » Hör mal, können wir im Gehen weiterreden?«
    » Ähm, ja, na klar.«
    » Mir macht die Sonne zu schaffen«, log ich.
    Zwar schien die Sonne mittlerweile wirklich auf uns herab, aber das störte mich momentan noch nicht. Ich überquerte nahe des V die Straße, sodass wir wieder im Schatten liefen.
    » Also, was denkst du?«, fragte Bobby, der Schwierigkeiten hatte, mit mir Schritt zu halten. Er rutschte erneut auf dem Schnee aus, und wieder fing ich ihn auf, wobei ich mich diesmal bewusst um langsamere, menschlichere Bewegungen bemühte.
    » Ich weiß nicht, was ich denken soll«, gab ich zu.
    Als wir an der Gasse zum V vorbeikamen und ich aus Gewohnheit einen Blick hineinwarf, verschlug es mir vor Schreck den Atem, und ich blieb wie angewurzelt stehen.
    » Was ist?«, fragte Bobby.
    » Oh nein. Bitte sag, dass das nicht wahr ist«, flüsterte ich.
    Aus einem Schneeberg, der an dem Gebäude aufgehäuft worden war, schaute langes blondes Haar hervor. Kopf und Körper waren von einem langen Mantel bedeckt. Im Gegensatz zu den anderen Fundorten war die Stelle durch die Gasse vor den Blicken der meisten Passanten geschützt. Dennoch schien es eine Mädchenleiche zu sein, die neben dem Eingang zum V abgelegt worden war.
    » Was ist denn?«, fragte Bobby wieder.
    » Bleib hinter mir«, befahl ich und hob warnend die Hand.
    Langsam und vorsichtig näherten wir uns dem Schneeberg. Mein Herz hämmerte so laut in meinen Ohren, dass ich kaum noch klar denken konnte. Und auch meine Hände hätten früher in einer solchen Situation wie Espenlaub gezittert. Doch seit ungefähr einem Monat kannte mein Körper kein Zittern mehr. Meine Muskeln fühlten sich an wie Gummi, obgleich ich wusste, dass sie stahlhart waren, wenn ich sie brauchte.
    Ich streckte die Hand aus und zog mit einem Ruck den Mantel weg. Auf eine Leiche gefasst, erschrak ich fürchterlich, als die Gestalt plötzlich aufsprang, so blitzschnell, wie sich nur ein Vampir bewegen konnte. Bobby schrie auf.
    Beinahe hätte sich die Vampirin auf uns gestürzt, erkannte mich aber im letzten Augenblick. Violet starrte mich mit ihren seltsam violetten, vor Schrecken weit aufgerissenen Augen an. Ihre Haut war bläulich vom Liegen auf dem Schnee und ihre Kleidung war schmutzig und nass.
    » Warum lässt du mich nicht in Ruhe?«, fauchte Violet. » Lauerst du mir jetzt etwa auf oder was?«
    » Nein, ich lauere dir nicht auf«, sagte ich. » Ich habe dich nur da liegen sehen und dachte …« Ich verstummte. Ich wollte nicht zugeben, was ich gedacht hatte.
    » Kennt ihr euch?«, fragte Bobby, als er sich von seinem Schrecken erholt hatte.
    » Nicht wirklich.« Violet strich sich eine blonde Strähne hinters Ohr und verschränkte die Arme.
    » Was machst du hier draußen?«, fragte ich.
    » Das geht dich nichts an, oder?«, fauchte sie mich wütend an, verlor aber kurz darauf den Mut. Sie wandte sich ab und zog ihren Mantel an. » Ich gehe jetzt lieber.«
    » Hast du überhaupt einen Ort, wo du hingehen kannst?«, fragte ich, und Violet schluckte. » Warum hast du hier draußen geschlafen?«
    » Weil ich nicht wusste, wohin ich sonst gehen sollte, zufrieden?« Sie sah mich mit ihren durchdringenden Augen an, und ihre Unterlippe zitterte ein wenig. » Ich finde normalerweise immer jemanden, der mich mit nach Hause nimmt und bei sich pennen lässt. Aber die Clubs sind in letzter Zeit wie ausgestorben. Seit dieser verdammte

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