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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Putzfrau, doch heute war definitiv nicht ihr Tag gewesen. Überall lagen Kissen verstreut. Eines davon war zerrissen, weshalb die Möbel mit weißem Füllmaterial bedeckt waren. Einige leere Weinflaschen lagen herum, was darauf schließen ließ, dass die Party hauptsächlich vom menschlichen Teil der Gäste ausgegangen war, genau wie es Olivia mochte.
    Zwei ihrer Partygäste schliefen noch auf den dick gepolsterten Sofas: ein bildhübsches Mädchen, das nur einen schwarzen BH und Leggings trug und an dessen Hals getrocknetes Blut klebte, und ein Vampir mit extrem hohen Wangenknochen.
    » Olivia!«, sagte ich laut und kickte eine leere Weinflasche aus dem Weg.
    Der Vampir hob leicht den Kopf und blinzelte, geblendet vom Licht. Die Fenster waren getönt, um die UV -Strahlen draußen zu halten, aber sie hatten keine Jalousien, und die Sonne schien prall auf das Gebäude. Ich fragte mich, warum der Vampir sich zum Schlafen nicht in eines der fensterlosen Schlafzimmer zurückgezogen hatte, aber eigentlich war mir das auch egal.
    » Der Club gehört Olivia?«, fragte Violet überrascht.
    Sie kannte Olivia wie die meisten Besucher des Clubs, aber Olivia gab sich gerne bedeckt, was ihren sozialen Status anging. Sie wollte niemanden wissen lassen, wie einflussreich sie immer noch war, und lebte stattdessen lieber unauffällig.
    » Japp.« Ich klopfte an Olivias Schlafzimmer. » Olivia, aufwachen!«
    » Sie mag mich nicht sonderlich«, sagte Violet.
    » Du bist hübsch. Ich bin sicher, sie mag dich«, sagte Bobby und nahm auf dem Sofa Platz. Er hob eine Weinflasche vom Boden auf, schwenkte sie und nahm einen Schluck von dem Rest Wein, der noch darin war.
    » Bobby, muss das sein? Es ist neun Uhr morgens!«, sagte ich.
    » Es ist Rotwein und ich habe nur einen kleinen Schluck genommen«, spottete er. » Es ist nicht, dass ich jetzt besoffen wäre.«
    » Wer zum Teufel seid ihr und was macht ihr hier?«, fragte der Vampir.
    » Wir sind nicht wirklich hier. Das ist nur ein Traum. Schlaf weiter«, sagte Bobby.
    » Olivia!« Ich klopfte erneut, und als sie immer noch keine Antwort gab, öffnete ich die Tür. » Olivia!«
    » Was ist?«, brummte Olivia in ihr Kopfkissen.
    Sie lag eingekuschelt in Seidenbettwäsche in ihrem riesigen Bett, neben ihr schlief ein hübsches halb nacktes Mädchen. Ich hatte es schon einige Male zuvor bei Olivia gesehen, hatte mir aber nie seinen Namen gemerkt. Es fiel mir leichter zu akzeptieren, dass Olivia Menschen aussaugte, wenn sie für mich möglichst anonym blieben.
    » Könntest du bitte kurz rauskommen«, sagte ich. Ich wartete in der Türöffnung auf sie, denn wenn ich weggegangen wäre, wäre sie bestimmt einfach wieder eingeschlafen.
    Leise vor sich hin murrend, stand Olivia auf und warf sich einen Satinbademantel über. Er war wie alle ihre Klamotten schwarz, trotzdem war es ungewohnt, sie in etwas anderem als Leder zu sehen. Ihr langes, schimmerndes Haar fiel über ihren Rücken, vollkommen glatt und seidig, obwohl sie gerade noch im Bett gelegen hatte.
    » Da draußen ist es zu hell.« Olivia war in der Türöffnung stehen geblieben und weigerte sich herauszukommen. » Was brauchst du denn von mir? Ich bin gerade erst ins Bett gegangen.«
    » Ich habe dir ein Geschenk mitgebracht.« Ich trat einen Schritt zurück und zeigte auf Violet.
    » Hallo.« Verlegen lächelnd knetete sie ihre Finger.
    » Ist das nicht das Mädchen, das versucht hat, dich zu töten?« Olivia sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
    » Man sollte die Vergangenheit ruhen lassen«, antwortete ich schulterzuckend. » Sie hat keine Bleibe und wird deshalb eine Weile bei dir wohnen.«
    » Okay, okay.« Olivia gähnte und winkte beiläufig mit der Hand. » Das Schlafzimmer nebenan ist frei.« Sie zeigte auf das Nebenzimmer. » Du kannst hierbleiben. Stör mich aber nicht beim Schlafen.«
    » Danke«, sagte Violet, doch Olivia nahm keine Notiz davon.
    » Danke«, wiederholte ich, und sie nickte.
    » Komm das nächste Mal später.« Sie wollte schon die Tür zumachen, hielt dann aber noch einmal inne. » Kommst du heute Abend zum Training?«
    » Klar.«
    » Gut. Dann bis heute Abend.« Olivia gähnte wieder und machte die Tür zu.
    » So, das wäre erledigt«, sagte ich gähnend. Olivias Müdigkeit hatte mich angesteckt.
    » Danke.« Violet wirkte unsicher, doch ich machte mir keine Mühe, das zu ändern. Sie würde es hier gut haben, und damit war mein Teil getan. Außerdem machten sich mein Schlafmangel und die

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