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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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auszusperren. Blythe versuchte weiter, ihn mit sanften Worten zu trösten, doch er ließ sich nicht beruhigen. Und zum ersten Mal konnte ich ihm das nicht verübeln. Schließlich hatte er gerade erst sein einziges Kind verloren.
    » So hätte ich mir Janes Zimmer nicht vorgestellt«, sagte Bobby, den Blick auf die blassrosa Wände gerichtet.
    In der Mitte des Zimmers stand noch immer dasselbe Prinzessinnen-Himmelbett mit den um die Bettpfosten geschlungenen Lichterketten. An einer Wand stand eine weiße Frisierkommode voller Schminkzeug. Und auf dem Schreibtisch in der Ecke waren ein Laptop und einige gerahmte Fotos, doch abgesehen davon wirkte ihr Zimmer wie das eines kleinen Mädchens.
    » Ihre Mom hat dieses Zimmer kurz vor ihrem Tod für sie eingerichtet, deshalb wollte Jane nie etwas daran verändern.« Ich zeigte auf die abgewetzte Prinzessinnen-Lampe auf dem Nachttisch, deren Saum, eine pinkfarbene Boa, schon halb lose herabhing.
    » Verstehe.« Bobby nahm ein Bild vom Nachttisch. » Ist das Jane mit Justin Timberlake?«
    » Ja, sie hat ihn vor ein paar Jahren nach einem Konzert getroffen.« Ich ging zu ihrem Schreibtisch hinüber und berührte ein Bild, das uns beide auf einem Fest während unseres ersten Schuljahres zeigte. Ich hatte mich von ihr frisieren lassen und sah dementsprechend lächerlich aus.
    » Cool.« Er stellte das Bild wieder zurück und sah mich erwartungsvoll an. » Also … was genau suchen wir hier?«
    » Ich weiß es nicht.« Ich wendete den Blick von den Fotos ab und sah mich im Raum um. » Ich dachte, ich finde hier möglicherweise etwas.«
    » Hat Jane vor ihrem Tod überhaupt hier gewohnt?«, fragte Bobby. » Ich meine, als sie aus der Entziehungskur entlassen wurde?«
    » Ich glaube schon.« Ich kaute auf der Innenseite meiner Wange herum und versuchte, mich daran zu erinnern, was ich im Internet gelesen hatte. Ich könnte ihre Eltern fragen, aber Mr Kress’ Geschrei nach zu urteilen, war dies nicht der richtige Augenblick dafür.
    » Warum hat sie die Klinik überhaupt verlassen?«, fragte Bobby. » Die Entziehungskur war doch noch gar nicht beendet, oder?«
    » Nein, das war sie nicht«, stimmte ich zu. » Aber ich weiß nicht, warum. Als ich das letzte Mal mit ihr gesprochen habe, erzählte sie sehr positiv von dem Programm und sagte, es ginge ihr gut. Vielleicht ist sie aber auch wieder rückfällig geworden.«
    » Wie kann man bei Vampirbissen rückfällig werden? Das ist schließlich nichts, das man in eine Klinik schmuggeln könnte.«
    » Ich weiß es nicht. Sie hat die Klinik verlassen, während wir in Australien waren. Ich hätte nie von hier weggehen sollen.« Ich ging betrübt zu ihrem Schrank hinüber, der zwar nicht ganz so groß war wie meiner, dafür jedoch doppelt so viele Klamotten enthielt, sodass mir, als ich die Schranktüren öffnete, Schuhe und Röcke entgegenfielen.
    » Glaubst du denn, sie hätte die Kur nicht abgebrochen, wenn du hier gewesen wärst?«, fragte Bobby. Er öffnete Janes Nachttischschublade und kramte darin herum.
    » Ich weiß es nicht.« Ich kämmte Janes Klamotten durch, aber es waren zu viele, um alle durchzusehen. Seufzend drehte ich mich wieder zu Bobby um. » Das Einzige, was ich weiß, ist, dass ich nicht weiß, was mit Jane passiert ist.«
    » Bingo!« Bobby griff in eine Schublade ihrer Kommode und holte ein Handy hervor. » Ich glaube, ich habe ihr Handy gefunden.«
    » Wirklich? Zeig her!« Ich flitzte hinüber und schnappte es ihm aus der Hand. Doch als ich es einschalten wollte, blieb der Bildschirm schwarz. » Was ist damit? Es geht nicht an.«
    » Na ja, es liegt schon seit mindestens zwei Wochen in der Schublade. Ich schätze, der Akku ist leer«, sagte Bobby.
    Ich schaute mich um und entdeckte neben dem Schreibtisch das Ladegerät. Ich steckte das Handy ein, setzte mich auf den Schreibtischstuhl und drückte erneut auf die Einschalttaste. Mir schlug das Herz bis zum Hals. Bobby stand hinter mir und schaute mir über die Schulter.
    Einige Anrufe in Abwesenheit wurden angezeigt, die meisten stammten von Leuten, mit denen Jane feiern ging, doch drei davon waren von einem unbekannten Anrufer. Ihre Mailbox war leer, also klickte ich weiter zu den Textnachrichten. Vor dem sechzehnten Januar hatte sie einige Nachrichten von Freunden bekommen, jedoch auf keine davon geantwortet.
    » Warum hat sie nie zurückgeschrieben?«, fragte Bobby.
    » Bis zum Sechzehnten war sie in der Entziehungskur. Da hatte sie ihr Handy nicht dabei«, sagte

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