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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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ich stehen. Ich wollte nicht, dass Leif glaubte, er hätte mir tatsächlich wehgetan.
    » Ich glaube, du solltest ihr etwas mehr Freiraum lassen.« Leif trat auf die Terrasse heraus und seine bloßen Füße hinterließen Spuren im Schnee.
    » Warum bist du überhaupt hier?«, fragte Jack, dem Leifs Anwesenheit zusehends unangenehmer wurde.
    » Lass es gut sein, Jack«, sagte ich. » Er meint das nicht böse.«
    Jack sah mich einen Augenblick misstrauisch an und schüttelte dann seufzend den Kopf.
    » Gut. Ich lass dich allein. Dann hast du so viel Freiraum, wie du willst«, sagte er und verschwand, ohne mich eines weiteren Blickes zu würdigen, im Haus.
    » Bist du okay?«, fragte Leif und trat näher.
    » Ja, alles in Ordnung.« Ich zwang mich zu einem Lächeln. » Jack hat mir nicht wehgetan.«
    » Du musst ihn nicht entschuldigen.« Leif steckte seine Hände in die Taschen und sah mich aufmerksam an.
    » Das tue ich auch nicht. Er … Wir haben gerade nur eine schwierige Phase.« Ich schüttelte den Kopf. » Oder besser gesagt, ich. Und er damit gezwungenermaßen auch. Ich wünschte nur, ich wüsste, was es ist.«
    » Vielleicht solltest du mit ihm darüber sprechen, oder mit Milo«, schlug Leif vor.
    » Ich kann mit Milo nicht sprechen.« Ich schlang die Arme um meinen Körper und starrte auf den See hinunter.
    » Er ist dein Bruder, und er hat dich gern, sehr gern sogar.«
    » Ich weiß. Es ist einfach … kompliziert«, seufzte ich. » Für immer ist eine wirklich lange Zeit, weißt du? Was tust du mit der Ewigkeit?«
    » Dasselbe, was ich auch ohne sie tun würde.« Er lächelte matt. » Leben.«
    » Das ist ein bisschen zu einfach.«
    » Zumindest hast du in Milo jemanden, von dem du weißt, dass er immer für dich da sein wird und du für ihn. Das ist viel wert.«
    Ich sah an Leif vorbei ins Haus. Im warmen Licht des Esszimmers sah ich Milo und Bobby miteinander sprechen. Der Wind übertönte ihre Stimmen fast ganz. Aber ich konnte gerade noch hören, wie Bobby leugnete, irgendetwas über mein Vorhaben gewusst zu haben. Und Milo hörte ihm mit besorgter Miene zu.
    » Ja, ich glaube, du hast recht«, sagte ich.
    » Bereust du es, ein Vampir geworden zu sein?«, fragte Leif und riss mich aus meinen Gedanken.
    » Ich weiß es nicht.« Ich dachte darüber nicht gerne nach. » Ich liebe Jack. Und ich mag viele Dinge an meinem Leben. Aber …« Ich schüttelte den Kopf. » Ich kann es jetzt ohnehin nicht mehr ändern.«
    » Ich hätte mir etwas anderes für dich gewünscht«, sagte Leif.
    » Wie meinst du das?« Ich neigte den Kopf zur Seite.
    » Ich würde das niemandem wünschen«, korrigierte sich Leif rasch und wandte sich ab.
    » Warum bist du gekommen?«, wiederholte ich Jacks Frage, die Leif noch nicht beantwortet hatte.
    » Ich habe Milo bei seinen Französisch-Hausaufgaben geholfen.« Er wich einen Schritt zurück, als wolle er Distanz zwischen uns schaffen. » Er hat Probleme mit der Aussprache und ich spreche fließend Französisch.«
    » Bist du denn Franzose?«, fragte ich.
    » Kanadier«, sagte er. » Ich habe eine Weile in Quebec gelebt.« Wieder ging er einen Schritt zurück. » Aber ihr beide habt jetzt anderes zu tun. Ich sollte lieber gehen.«
    » Okay?«, sagte ich ein wenig verwirrt.
    » Sag Milo, wir sehen uns später.«
    Damit drehte sich Leif um und verschwand in der Dunkelheit. Ich sah wieder ins Haus. Bobby war es offenbar gelungen, Milo von seiner Unschuld zu überzeugen, denn die beiden lagen sich küssend in den Armen. Ich wusste nicht, wo Jack war, aber ich hatte wenig Hoffnung, dass unser Wiedersehen ähnlich angenehm sein würde.

Kapitel 13
    » Also, was hat Jack gesagt?«, fragte Bobby. Ich drückte noch stärker aufs Gaspedal und lenkte den Audi durch den Verkehr.
    Bobby schien das nicht zu beunruhigen, genauso wenig wie ich damals beunruhigt war, als ich bei Jack mitfuhr. Genauso wie ich damals glaubte er, weil wir unsterblich waren, seien wir auch unfehlbar. Doch das waren wir nicht.
    » Ich will darüber nicht sprechen«, antwortete ich barsch.
    Das endlose Gespräch, das ich mit Jack nach unserem Streit letzte Nacht geführt hatte, war nichts, was ich wiederholen wollte. Wir hatten über so viele Dinge gesprochen, über Jane, Peter, meine Verwandlung zum Vampir, und es war anstrengend gewesen. Und das Schlimmste daran war, dass es mir nach dem Gespräch nicht wirklich besser ging.
    » So gut also?« Bobby zog eine Augenbraue hoch.
    » Japp.«
    » Du verrätst ihm jedenfalls

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