Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
Vom Netzwerk:
mit!«, schrie Jane. »Du hast doch kaum ein Wort mit mir gewechselt, seit du dir Jack geangelt hast. Und jetzt hast du die Nerven, mir genau das vorzuwerfen, was du selber gemacht hast?«
    »So etwas habe ich nie getan!«, rief ich. »Erst habe ich einen großen Bogen um dich gemacht, um dich zu beschützen, und dann hast du einen Bogen um mich gemacht. Ich habe dich tausendmal angerufen, aber du bist nie drangegangen!«
    »Und was hast du daraus geschlossen?« Jane lächelte mich düster an. »Unsere Freundschaft ist beendet, Alice! Du brauchst mich nicht vor mir selbst zu schützen! Ich komme ganz gut ohne dich zurecht!«
    »Tust du nicht! Und ich schütze dich nicht vor dir selbst! Ich rette dich vor Vampiren!« Es war mir schon klar, dass das ziemlich dämlich klang. Immerhin wollte ich sie in ein Haus voller Vampire bringen. Kein Wunder, dass Jane in ein freudloses Gelächter ausbrach.
    Ich beugte mich über sie, nahm sie hoch und warf sie mir gegen ihren Protest tatsächlich über die Schulter. Trotz meiner neuen Kräfte kam es mir fast zu einfach vor.
    »Lass mich runter, du blöde Schlampe!«, schrie Jane und trommelte mit ihren Fäusten gegen meinen Rücken.
    »Sie will nicht mit euch gehen!« Jonathan machte einen Schritt in meine Richtung. Als Jack und Milo drohend auf ihn zu gingen, hob er beschwichtigend die Hände, das Gesicht verzerrt vor unterdrückter Wut wie ein hungriger Wolf, dem man versucht, seine Beute wegzunehmen.
    »Was ist los?«, fragte Bobby verängstigt.
    »Alles in Ordnung«, erwiderte Milo wenig überzeugend.
    »Ihr könnt sie nicht einfach entführen«, sagte Jonathan.
    Ich stand noch vor dem Bett, in der Hoffnung, dass sich Jane abregen würde. Doch er hatte recht. Solange sie kreischte und um sich schlug, konnte ich sie nicht mit hinaus auf die Straße nehmen.
    »Lass mich runter!«, schrie Jane. Seufzend setzte ich sie neben mir ab. Als sie mir eine weitere Ohrfeige gab, fiel es mir schon reichlich schwer, mir in Erinnerung zu rufen, dass sie meine beste Freundin war. »Du bist ein echter Kontrollfreak, Alice! Nur weil du so prüde bist, heißt das noch lange nicht, dass ich alles falsch mache!«
    »Ich will keinen Ärger haben, aber sie gehört mir.« Jonathan wechselte einen zornigen Blick mit Jack und Jane plusterte sich auf wie ein Pfau.
    Sie verstand den Ausdruck »gehört« wohl fälschlicherweise in Richtung Liebe, als gehöre sie zu ihm. Jonathan meinte jedoch, dass er, da er sie als Erster gebissen hatte, ein Anrecht auf sie hatte, bis er sie fallen ließ.
    Jane streckte in der Dunkelheit die Arme aus und tastete nach Jonathan. Milo machte einen Schritt zur Seite und ließ Jonathan vorbei, der den Arm um Jane legte. Sie verstand diese Geste wiederum als Zeichen der Zuneigung, während er in Wahrheit seinen Besitzanspruch geltend machte.
    »Wir reden ein andermal«, sagte ich schließlich.
    »Wohl kaum«, fauchte Jane.
    Milo beruhigte Bobby, der sich verzweifelt an die Tür klammerte. Jack legte den Arm um mich und führte mich aus dem Zimmer.
    Als ich mich über die Schulter zu Jane umsah, stand sie da, dünn und schwach, und ließ sich von Jonathan stützen. Noch ehe wir das Zimmer verlassen hatten, drückte er ihr schon den Kopf nach hinten und versenkte die Zähne in ihrem Hals. Sie stöhnte und der Duft ihres Blutes strömte durch den Raum.
    Jack nahm mich fester in den Arm, um zu verhindern, dass ich mich auf Jonathan stürzte. Er schloss die Tür hinter uns und zog mich durch den Flur, vorbei an den Zimmern, in denen Vampire anderer Leute beste Freundinnen aussaugten.
    Auf der Fahrt nach Hause starrte ich schlecht gelaunt aus dem Fenster. Jack versuchte ohne Erfolg, mich abzulenken und aufzuheitern. Es war nicht seine Schuld, dass Jane nicht mitgekommen war oder dass manche Vampire so schreckliche Kreaturen waren, doch er war der Einzige, an dem ich es auslassen konnte.
    In der Garage schlug ich die Autotür lautstark hinter mir zu und stürmte ins Haus. Milo und Bobby waren noch nicht wieder da.
    »Alice!«, rief Jack mir nach, doch ich beachtete ihn gar nicht.
    Matilda, die schon an der Tür wartete, stieß ich zur Seite. Jack begrüßte sie kurz und folgte mir dann rasch.
    »Alice, komm schon. Ich weiß, du bist sauer, aber du hastdoch nicht geglaubt, dass du wie Batman da reinrauschen und sie retten kannst, oder?«
    »Ich weiß nicht, was ich gedacht habe«, murmelte ich.
    In der Küche hielt ich inne. Nicht dass ich hungrig gewesen wäre, jedenfalls nicht auf

Weitere Kostenlose Bücher