Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
Vom Netzwerk:
klang.
    Als ich nach unten ins Arbeitszimmer lief, wo Jack vorübergehend übernachtete, fand ich es verlassen vor. Die Decken waren sauber zusammengefaltet, obwohl er doch sein Bett nie machte. Ich überlegte, ob ich Mae fragen sollte, doch ich wollte sie nicht stören.
    Es blieb mir nichts anderes übrig, als wieder nach oben zu gehen und Peter zu fragen, ob er zufällig etwas wusste. Dass Matilda mir auf dem Fuß folgte, war ein weiteres sicheres Zeichen dafür, dass Jack weg war.
    Doch auch Peters Zimmer war leer. Ich wusste nicht, ob er am Vortag überhaupt zurückgekommen war.
    Eigentlich hatte ich schon in der Sekunde, in der ich die Augen öffnete, gewusst, dass Jack abgereist war. Ich spürte es immer, wenn er nicht da war, so als würde ein Faden zwischen uns schmerzhaft dünner werdend in die Länge gezogen. Ich wusste nicht, wo er sich aufhielt, sondern nur, dass er nicht in der Nähe war.
    An Milos Zimmertür lauschte ich erst vorsichtig, ehe ich anklopfte. Nach den Geräuschen vom Vortag wollte ich nicht in irgendwelche Intimitäten hineinplatzen. Der Ruhe nach zu urteilen, schlief Milo aber noch. Es war noch nicht einmal sechs Uhr abends, nach Vampirzeit verdammt früh. Normalerweise stand ich erst um acht Uhr auf.
    »Milo?« Ich klopfte vorsichtig an, wagte es aber nicht, die Tür zu öffnen. Das war merkwürdig, da Milo und ich früher ohne Bedenken in das Zimmer des jeweils anderen hineingeplatzt waren. Bevor dieser Bobby in unser Leben getreten war, hatte es keine Veranlassung zur Diskretion gegeben.
    Ich wollte gerade noch einmal anklopfen, als Bobby die Tür öffnete. Da er außer seiner Schlafanzughose nichts anhatte, waren die vielen Tattoos auf seinem Oberkörper zu sehen. Über seine Brust verlief ein lateinischer Schriftzug, und knapp oberhalb des Intimbereichs wand sich eine Efeuranke über seine Leiste, ganz zu schweigen von den vielen weiteren Tätowierungen, die ich mir nicht genauer ansehen konnte. Da er sein dunkles Haar noch nicht gekämmt hatte, stand es wild in alle Richtungen ab. Dennoch sah er aus, als sei er schon eine Weile wach gewesen.
    »Er schläft noch«, flüsterte Bobby, schlüpfte aus dem Zimmer und schloss die Tür leise hinter sich, um Milo nicht zu stören. »Kann ich dir helfen?«
    »Äh, ja, vielleicht«, sagte ich. Er verschränkte die Arme, wohl weil es ihn im kühlen Haus fröstelte. Ich fragte mich, warum er nicht einfach ein Hemd angezogen hatte. »Weißt du, wo Jack ist?«
    »So in etwa, ja«, sagte Bobby und nickte. Er schien glücklich zu sein, dass er mir helfen konnte. »Es gab da so eine Art geschäftlichen Notfall. Ich habe nicht genau verstanden, worum es ging, aber der Aktienmarkt spielt wohl verrückt. Ezra und Jack sind vor ein paar Stunden abgereist, und ich glaube, Peter war da bereits auf dem Weg. Es wird wohl nur ein oder zwei Tage dauern.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ach, das liegt an meiner Schlaflosigkeit«, sagte Bobby und lächelte schwach. »Obwohl es ziemlich anstrengend ist, mit einem Vampir befreundet zu sein, bin ich wach, und er schläft noch.« Er zuckte ergeben die Schultern und grinste schief.
    »Ich verstehe.«
    Matilda kam zu dem Schluss, dass keiner von uns Jack besonders gut ersetzen konnte, und trottete durch den Flur davon. Ich sah ihr nach und wandte mich dann wieder Milos halb nacktem Freund zu. Er roch fantastisch, doch sein Blut interessierte mich nicht weiter, was ich als gutes Zeichen wertete. Ich mochte ihn nicht besonders, aber ich hatte auch keine Lust, in mein Zimmer zurückzukehren.
    »Du bleibst jetzt also wach?«, fragte Bobby.
    »Ja, ich glaube schon.«
    »Cool. Ich hole mir nur schnell ein Hemd«, sagte er, als hätte ich ihn zu etwas eingeladen. Ich nickte und wartete auf ihn.
    Bobby verschwand im Zimmer und kam kurz darauf mit einer eng anliegenden Kapuzenjacke, die er offen trug, wieder heraus. Ich versuchte, einen Blick ins Zimmer zu erhaschen, weil mich interessierte, wie es nun, da Milo es mit jemandem teilte, aussah, doch Bobby öffnete die Tür nur einen Spaltbreit. Ich war mir nicht sicher, ob er etwas vor mir verbarg oder Milo nur nicht stören wollte. Jedenfalls traute ich ihm nicht.

Kapitel 16
    »Ich wollte gerade etwas essen«, sagte Bobby und schloss seine Kapuzenjacke. Er zog den Reißverschluss nicht ganz zu. Aus seiner Vorliebe für tief ausgeschnittene Shirts hatte ich bereits geschlossen, dass er gern mit seiner tätowierten Brust angab.
    Nicht dass ich es ihm vorgeworfen hätte. Bobby war

Weitere Kostenlose Bücher