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Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen

Titel: Unter dem Vampirmond 3 - Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Hocking
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immerhin sehr attraktiv.
    »Ich nicht, aber das ist wahrscheinlich auch besser für dich.« Mein Scherz sollte gleichzeitig ein bisschen bedrohlich klingen. Nur als Erinnerung daran, dass ich ihn umbringen konnte, falls er meinem Bruder wehtat.
    »Stimmt.« Er lachte kurz und machte sich dann auf den Weg nach unten. Ich folgte ihm, weil ich nichts Besseres vorhatte. »Also ... vermisst du das Essen manchmal?«
    »Eigentlich nicht«, sagte ich schulterzuckend, als wir die Küche betraten. »Es ist schwer zu erklären. Ich weiß noch, wie es geschmeckt hat, und irgendwie sehne ich mich auch danach. Aber wenn ich daran denke, etwas zu essen, wird mir übel. Außerdem schmeckt Blut tausendmal besser als jedes Essen.«
    »Das glaube ich dir aufs Wort.« Bobby verzog die Nase bei dem Gedanken daran, Blut zu trinken. Ich fand das überheblich. Immerhin ließ er Milo sein Blut trinken und hatte seinen Spaß daran. Ich fand ihn scheinheilig.
    »Was soll’s.« Ich zog einen Barhocker an die Kücheninsel und setzte mich, während er im Kühlschrank stöberte.
    »Ich hatte schon immer eine Schwäche für Bagel mit Frischkäse.« Er holte besagte Lebensmittel aus dem Kühlschrank und steckte den Bagel in den Toaster. »Ich kann mir nicht vorstellen, das jemals aufzugeben. Vielleicht kommt es für mich deshalb nicht infrage, ein Vampir zu werden.«
    Es sollte ein Witz sein. Ich fand es trotzdem bescheuert, die Unsterblichkeit auszuschlagen, wo er doch die Ewigkeit mit Milo verbringen könnte.
    Bobby lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und wartete darauf, dass der Bagel wieder zum Vorschein kam. Ein verlegenes Schweigen setzte ein. Ich überlegte mir, ob ich die Nacht damit verbringen wollte, die jüngsten Folgen von Dexter auf DVD anzusehen. Ich hatte mich nach und nach durch die ganze Serie gearbeitet, nachdem Jack ständig davon geschwärmt hatte.
    »Also ... du magst mich nicht besonders«, sagte Bobby, ohne mich anzusehen. Er holte seinen Bagel aus dem Toaster und beschmierte ihn dick mit Frischkäse. »Das kann ich dir nicht verdenken.«
    »Warum? Mangelndes Selbstbewusstsein?«, fragte ich frech.
    »Sozusagen, aber das habe ich nicht gemeint.« Er biss herzhaft in seinen Bagel und drehte sich zu mir um. Nachdem er den Bissen heruntergeschluckt hatte, fuhr er fort: »Ich verstehe das schon. Milo ist dein kleiner Bruder und er ist ziemlich jung und unerfahren. Ich bin älter und habe so eine Bad-Boy -Aura. Aber das bin ich wirklich nicht.«
    Mit seinen Tattoos und den dunklen Haaren und Augen sah Bobby tatsächlich aus wie ein Bad-Boy -Verschnitt. Nachdem ich gesehen hatte, wie er sich in der Disko am Abend zuvor hinter Milo versteckt hatte, konnte ich aber mit Sicherheit sagen, dass dem nicht so war.
    »Das stimmt schon«, sagte ich vorsichtig.
    »Und ich bin ein Mensch, was für Vampire gewissermaßen gefährlich ist«, sagte Bobby. »Ich meine, er ist stärker und mächtiger als ich, aber ich mache alles komplizierter, das weiß ich schon.«
    »Wenn du das weißt, warum bist du dann mit ihm zusammen?«, fragte ich, durchaus nicht unfreundlich.
    »Das ist eine gute Frage.« Es war so eine gute Frage, dass er erst den ganzen Bagel aufessen musste, ehe er antworten konnte. Schließlich, als er den letzten Bissen heruntergeschluckt hatte, beugte er sich über die Arbeitsplatte und sagte: »Ich will es dir lieber nicht sagen.«
    »Das gefällt mir nicht«, erwiderte ich in eisigem Ton.
    »Nein, es ist nicht ...« Er schüttelte den Kopf. »Du glaubst, dass ich nur der Faszination der Vampire erlegen bin, aber das ist es nicht.« Er schwieg einen Moment. »Es klingt vielleicht kitschig oder wie eine billige Ausrede oder so ... aber wir sind ineinander verliebt.«
    »Milo ist erst sechzehn! Was weiß er schon über die Liebe?« Dass ich ausgerechnet mit diesem Argument herausplatzte, machte diesmal mich zur Scheinheiligen. »Okay, ja, ich weiß schon, ich bin nicht viel älter als Milo, aber ...«
    »Du weißt doch aus eigener Anschauung, wie das ist«, sagte Bobby mit einem Lächeln. Ich schüttelte den Kopf, weil ich meine Niederlage nicht eingestehen wollte. »Die Situation ist knifflig, aber das Herz weiß nun mal, was es will.«
    »So ein Blödsinn«, sagte ich verächtlich. »Mein Magen weiß auch, was er will, aber ich gehe dir trotzdem nicht an die Kehle, Bobby.« Er zuckte mit den Schultern, unbeeindruckt von meiner versteckten Drohung. »Was soll das eigentlich?«
    »Wie bitte?«
    »Du bist einundzwanzig und die Leute

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