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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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hat etwas mitgebracht. Wo ist es?«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen.«
    Diesmal schlug er mich nicht. Er packte die Pistole mit beiden Händen, zielte zwischen meine Augen und sagte: »Wo?«
    »Wenn Ihre Freunde mich loslassen, hole ich es«, sagte ich. Ich dachte dabei an die Pistole in meiner rechten Tasche.
    »Sagen Sie es mir!«
    »Lassen Sie es mich holen.«
    »Sagen Sie es mir!«
    »Es ist in dieser Tasche«, sagte ich. Ich blickte links an mir herunter. Bitte laß sie nicht in die andere greifen, dachte ich.
    Der Mann zu meiner Linken griff mir in die Tasche und holte den Hockeypuck heraus.
    »Was ist es?« fragte Bruckman.
    Der Mann warf ihn ihm zu. Bruckman fing ihn auf und sah ihn sich an. »Was soll der Scheiß?«
    »Das ist Ihr Hockeypuck«, sagte ich.
    »Mein Hockeypuck.« Er starrte ihn weiterhin an, als habe er ihn noch nie gesehen.
    »Den wollten Sie doch, oder?«
    »Das ist doch ein Witz, wie?« sagte er. »Meinen Sie, ich bin den ganzen Weg hier rausgekommen wegen ’nem beschissenen Hockeypuck?«
    »Er ist von Gordie Howe signiert«, sagte ich. »Ich habe gewußt, daß Sie ihn wiederhaben wollten. Deshalb habe ich ihn für Sie verwahrt. Und wo Sie ihn jetzt haben, kann ich uns doch allen ein Bier holen.«
    Es herrschte Schweigen. Eine leichte Bewegung seiner Hände. Dann zerriß der Pistolenschuß die Stille. Als er in meinen Ohren explodierte, war ich wieder in dem Apartment in Detroit, auf dem Boden, neben meinem Partner.
    Das Blut. Ich sterbe.
    Der Pistolenschuß hallt noch in meinen Ohren.
    Ich sterbe, und mein Partner stirbt, weil ich meine Pistole nicht gezogen habe.
    Nein, ich blute nicht. Ich bin in meiner Hütte. Bruckman hat über meinen Kopf gefeuert, in die Balkenwand. Die Männer haben mich losgelassen. Meine Arme sind frei. Die Pistole. Meine rechte Tasche.
    Meine Hand fuhr nach meiner Tasche. Ich fummelte eine Ewigkeit, wie es mir schien, daran herum, kriegte sie endlich auf und griff nach meiner Pistole. Ich spürte ihr kaltes Gewicht. Zieh und schieß! Erschieß die Arschlöcher eins nach dem anderen und fang mit Bruckman an.
    Ich wollte die Pistole ziehen. Ich spürte eine Hand auf meinem Arm. Dann noch eine. Mein Arm wurde zurückgebogen, die Sehnen bis zum Reißen überdehnt. Die Pistole fällt auf den Boden: Dumpf poltert das Metall auf das Holz.
    Dann Bruckmans Stimme in meinem Ohr. »Ich reiß dir den Arsch auf, McKnight. Ich schwör bei Gott, ich mach dich so was von kaputt; ich bring dich um!« Er boxte mich in die Rippen, exakt dahin, wo er mich schon einmal getroffen hatte. Wieder blieb mir die Luft weg. Diesmal glaubte ich, daß sie nie mehr zurückkäme.
    »Man kann uns hören«, sagte einer der Männer hinter mir. »Hast du mal darüber nachgedacht?«
    »Joe, wir sind hier mitten in der Scheißpampa«, sagte Bruckman, ohne einen Blick von mir zu wenden.
    Atmen, verdammt noch mal. Wieso kann ich nicht atmen?
    »Hier sind noch mehr Hütten«, sagte der Mann namens Joe. »Sie werden die Polizei rufen.«
    Jetzt sagte der andere Mann hinter mir etwas. »Die Polizei ist nicht unser größtes Problem. Sieh dir mal die Wohnung an.«
    »Wer war das?« fragte Bruckman. »Wer hat Ihre Wohnung auseinandergenommen?«
    Atmen. Ich kann noch immer nicht atmen.
    »Wer war das?«
    Ich hob eine Hand, während ich nach Luft rang. Plötzlich war sie wieder da, als sei ich vom tiefsten Grund des Ozeans aufgetaucht. »Sie«, sagte ich. »Das haben Sie doch gemacht.«
    Bruckman packte mich am Schopf und preßte mir die Pistole unters Kinn. »Du machst mich verdammt wütend, weißt du das? Ich geh jetzt mal alles schön langsam durch, damit sogar du das kapierst.«
    Sein Gesicht war keine zwanzig Zentimeter von meinem entfernt. Sein Atem roch widerlich süß, schlimmer als der eines Ginsäufers.
    »Sie ist Freitagabend hierhergekommen«, sagte er. »Sie hat dich in der Kneipe unten an der Straße getroffen. Stimmt das?«
    Ich sagte nichts. Er bohrte mir die Pistolenmündung in den Hals. Ich schluckte und sagte: »Ja, sie ist dagewesen.«
    »Und ist dann mit dir weggefahren, stimmt’s? In deinem beschissenen Schrotthaufen, dem das Fenster fehlt.«
    Ich nickte.
    »Und hat sie’s dir gleich auf dem Parkplatz besorgt?«
    Ich starrte ihm nur in die Augen.
    »Dann seid ihr hier in deine Hütte gefahren, stimmt’s? ’nen alten Sack wie dich hat sie doch in fünf Minuten durch. Oder?«
    »Lonnie«, sagte der Mann zu meiner Linken, »laß den Scheiß.«
    »Schnauze, Stan«, sagte er zu dem

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