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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Kanada gibt es Striptease-Lokale, in Michigan nicht. Lächle ihn vertraulich an. Ob ich Drogen oder Feuerwaffen im Fahrzeug habe? Ich sah ihm stracks in die Augen und sagte: »Nein, Sir, habe ich nicht.« Er ließ mich ohne weiteres durch.
    Als ich im Soo Canada war, sah ich immer wieder in den Rückspiegel nach meinen beiden Freunden. Sie waren nicht da? Warum zum Teufel kamen sie nicht über die Grenze?
    Weil sie nicht durch den Zoll wollten, Alex. Es sind Verbrecher, mit fünf oder sechs Schießeisen im Wagen. Und sie können den Zollbeamten nicht so anlügen wie ich.
    Ich fuhr durch die Stadt Richtung Osten. Vergiß die Jungs für heute, sagte ich mir. Du hast ein anderes Problem. Ich war mir nicht ganz klar darüber, was ich machen sollte, wenn ich Bruckman wiedersah. Ich spürte eine Mischung aus Angst und Wut und von etwas Drittem, das ich nicht einordnen konnte. Mich fröstelte. Ich stellte die Heizung etwas höher, aber das schien nicht zu helfen.
    Ruhig Blut, Alex. Ein- und ausatmen. Da mußt du durch. Du kannst dich nie mehr im Spiegel ansehen, wenn du ihm jetzt nicht gegenübertrittst.
    Ich brauche einen Plan. Einen Weg, in die Kneipe zu gelangen und Bruckman rauszukriegen. Denken, Alex, denken.
    Ich nahm die Trunk Road im Osten der Stadt und folgte ihr den ganzen Weg, vorbei an einem Gewerbegebiet auf das Rankin-Indianerreservat zu. Neben der Straße verliefen Schienen der Canadian Pacific Railroad. Zu dieser Zeit waren die Gleise leer. Als ich den östlichen Stadtrand erreichte, beherrschten wieder Kiefern das Bild. Wie in den meisten kanadischen Städten ist die Wildnis nie weit entfernt. Ich war diese Straße noch nie gefahren, aber aus der Karte wußte ich, daß sie zum nördlichen Ufer des St.   Marys River zurückführte. Ich fuhr weiter, bis ich doch anfing, mich zu fragen, ob ich nicht zu weit gefahren war. Doch dann sah ich die Nebenstraße, nach der ich suchte.
    Die Kneipe war ein kleines Lokal, etwa einen Block von der Hauptstraße entfernt, nah am Fluß gelegen. Es gab kein Schild an dem Gebäude, überhaupt nichts, woran man überhaupt sehen konnte, daß es eine Kneipe war, außer zwei Bierreklamen, Budweiser in einem Fenster, Molson im anderen. Die Leuchtröhren schienen in einer Weise zu glühen, die mir sagte, daß ich fern der Heimat und hier kaum willkommen sei.
    Ich sah Leons kleines rotes Auto am hinteren Ende des Parkplatzes. Sobald ich meinen Wagen daneben eingeparkt hatte, öffnete Leon meine Beifahrertür und stieg ein. »Sie sind noch da«, sagte er. Er rieb sich die Hände und blies hinein.
    »Haben Sie keine Handschuhe?« fragte ich.
    »Ich habe sie ausgezogen«, sagte er. »Wir müssen auf alles gefaßt sein.« Er tätschelte die Brusttasche seines Mantels.
    »Erinnern Sie mich dran, daß ich Sie frage, wie man Pistolen über die Grenze bringt«, sagte ich.
    »Jetzt sagen Sie bloß nicht, Sie haben keine Pistole dabei, Alex.«
    »Ich habe sie dabei, aber am Zoll habe ich gelogen. Ich wußte nicht, wie lange mich das aufhalten würde.«
    »Ein guter Zug«, sagte er. »Andernfalls hätten die Sie in die Mangel genommen.«
    »Wie viele von seinen Freuden hat Bruckman dabei?« fragte ich.
    »Drei.«
    »Hm, vier waren mit an der Hütte. Einen muß er verloren haben. Vielleicht der Typ, mit dem er sich gestritten hat.«
    »Ich habe unseren Plan schon fertig, Alex.«
    »Moment mal«, sagte ich. »Welchen Plan?«
    »Sie sind zu viert und wir zu zweit. Da dürfen wir schon nichts falsch machen.«
    »Ich weiß«, sagte ich. »Ich denke, ich muß Bruckman von seinen Freunden trennen und nach draußen schaffen.«
    »Und was meinen Sie wohl, was seine Freunde machen, wenn Sie das versuchen? Und wenn Sie ihn mal draußen haben, wie wollen Sie ihn da in Schach halten? Sie haben keine psychologische Handhabe gegen ihn, Alex. Er wird sich nicht bedroht fühlen.«
    »Das wird er, wenn ich ihm die Pistole ins Gesicht halte.«
    »Das funktioniert nie und nimmer«, sagte er. »Meinen Sie wirklich, Sie können da in die Kneipe reinmarschiert kommen und ihn mit der Pistole bedrohen? Die werden ihre Queues auf Ihrem Schädel zerschlagen. Schauen Sie sich den Schuppen doch mal an. Das passiert hier bestimmt nicht zum erstenmal. Ich sagte doch, ich hab alles fix und fertig.«
    »Was haben Sie fix und fertig? Leon, wovon reden Sie?«
    »Alex, wir können hier keine überwältigende Übermacht herbeizaubern. Deshalb müssen wir die Illusion einer überwältigenden Übermacht herbeizaubern. Das ist das

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