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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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Schlüsselbund heraus und öffnete die Zellentür. »Was meinen Sie, McKnight? Können wir auf die Handschellen verzichten?«
    »Was glauben Sie denn, was ich anstellen könnte?« fragte ich. »Versuchen wegzulaufen?«
    »Normalerweise würde ich nein sagen«, sagte er. »Aber unter Drogen tut man bisweilen seltsame Dinge.«
    »Um Himmels willen«, sagte ich. Aber bevor ich noch mehr sagen konnte, wurde ich aus der Zelle und den Korridor entlang geführt. Als wir durch die Tür waren, sah ich aus den Fenstern. Die Sonne ging gerade auf. Dünner Schnee fiel.
    Maven führte uns zum Verhörraum. Ich war früher schon hier gewesen. Seit meinem letzten Besuch hatte jemand das Anglerposter abgehängt und die Wände neu in einem hellen Grün gestrichen. Ich saß auf einem Stuhl an einer Seite eines langen Tisches. Champagne und Urbanic saßen mir direkt gegenüber, und Maven saß am Ende. Urbanic hatte endlich seine Jagdmütze abgenommen.
    »Wir möchten Ihnen einige Fragen stellen, Mr.   McKnight«, sagte Champagne. Von unserm kleinen Treffen auf der Straße konnte ich mich an seine dunklen Augen erinnern.
    »Schießen Sie los«, sagte ich.
    »Zuallererst möchten wir von Ihnen den Aufenthaltsort von Dorothy Parrish erfahren.«
    »Ich weiß nicht, wo sie ist«, sagte ich.
    »Sie hat die Nacht von Freitag auf Samstag in Ihrer Hütte verbracht.«
    »In der Hütte neben meiner«, sagte ich. »Am nächsten Morgen war sie weg.«
    »Sie war einfach verschwunden?«
    »Ja.«
    »Und Sie haben keine Ahnung, was ihr zugestoßen sein könnte?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich hatte gedacht, Bruckman könnte sie geholt haben. Bruckman ist ihr … Freund, nehme ich an.«
    »Jawohl, Lonnie Bruckman«, sagte Champagne. »Der Mann ist uns bekannt.«
    »Ich habe ihn letzte Nacht aufgesucht«, sagte ich. »Um ihm Fragen zu stellen.«
    »Ihm Fragen zu stellen.«
    »Ja.«
    »Sie sind kürzlich im Krankenhaus gewesen«, sagte er.
    »Ja«, sagte ich. »Ich habe Sie da gesehen. Oder Ihren Partner. Ist ja egal.«
    Champagne warf einen verstohlenen Seitenblick auf seinen Partner. Urbanic zuckte die Schultern. »Warum sind Sie im Krankenhaus gewesen?« fragte Champagne.
    »Ich bin verprügelt und danach hinter einem Schneemobil hergeschleift worden.«
    »Das klingt ja so, als ob jemand extrem was gegen Sie hätte.«
    »Ihre Instinkte sind geradezu übersinnlich, Agent Champagne.«
    Seine Augen verengten sich etwas. »Was hatten Sie getan, um eine solche Behandlung zu verdienen?« fragte er.
    »Sie wollten wissen, wo Dorothy ist«, sagte ich. »Sie dachten, ich hätte sie.«
    »Aber Sie hatten sie nicht.«
    »Ich hatte sie nicht.«
    »Und die Tatsache, daß sie dachten, Sie hätten sie, ließ Sie erkennen, daß sie sie ebenfalls nicht hatten.«
    »Schon wieder richtig. Machen Sie weiter, solange Sie so heiß sind.«
    Diesmal machte er sich nicht die Mühe einer Reaktion. »Wenn Sie also wußten, daß sie sie nicht hatten«, fuhr er fort, »wieso sind Sie dann letzte Nacht nach Kanada gefahren, um ›ihm Fragen zu stellen‹?«
    Ich zögerte. »Weil mir sonst nichts einfiel, was ich machen konnte«, sagte ich. »Ich dachte, er habe irgendwelche Informationen, selbst wenn er nicht wußte, wo sie war.«
    »Sie haben sich weit aus dem Fenster gehängt, um sie zu finden«, sagte er.
    »Ich habe mir Sorgen um sie gemacht«, sagte ich. »Sie hatte schreckliche Angst in jener Nacht.«
    »Das muß Sie sehr verstört haben«, meinte er. »Sagen Sie mir, Mr.   McKnight, woher wußten Sie, wo Sie Mr.   Bruckman letzte Nacht finden würden?«
    »Wir hatten ihn gefunden«, sagte ich. »Mein …« Ich dachte einen Moment darüber nach. »Mein Partner und ich.«
    »Ihr Partner.«
    »Leon Prudell«, sagte ich. »Er ist mein Partner. Als ich im Krankenhaus war, hat er einige Zeit in Kanada verbracht und ihn gesucht.«
    »Woher wußte er, daß er in Kanada suchen mußte?«
    »Bruckman hat etwas wie ›wieder über den Fluß gehen‹ gesagt. Wir nahmen an, das bedeute, er verstecke sich in Kanada.«
    »Chief«, sagte Champagne, »kennen Sie diesen Prudell?«
    Maven räusperte sich. »Ich glaube, im Moment ist er Schneemobil-Verkäufer.«
    »Ein Schneemobil-Verkäufer«, sagte Champagne und nickte mit dem Kopf. »Ohne Zweifel eine wertvolle Verstärkung für jedes Team.«
    »Er ist außerdem Kautionsagent«, sagte ich. »Und lizenzierter Privatdetektiv.«
    »Ich verstehe«, sagte Champagne. »Er braucht diesen anderen Job gar nicht. Er übt ihn nur aus, weil Frauen

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