Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
Vom Netzwerk:
ich. »Als Sie mir letzte Nacht zur Brücke gefolgt sind, haben Sie da die Mounties auf der anderen Seite die Verfolgung aufnehmen lassen?«
    »Was denken Sie?«
    »Ich denke, daß Sie das vermutlich gemacht haben. Das heißt, sie sind uns zu der Kneipe gefolgt. Das heißt …« Ich ließ noch einmal das Geschehen ablaufen. Bruckman und ich auf der Toilette. Seine Jungs am Billard. Der Kampf geht los. Ich komme raus, sehe, was los ist, kämpfe mich durch den Raum, wir gehen durch die Eingangstür und treffen einen von seinen Jungs, der gerade reinkommt. Von draußen! »Er hat die Drogen in mein Auto praktiziert«, sagte ich. »Als die Prügelei losging, ist er nach draußen gegangen und hat mir das Tütchen untergejubelt. Um mich reinzulegen. Und dann, lassen Sie mich mal raten, haben sie an der Brücke angerufen?«
    Niemand sagte ein Wort.
    »So ist es abgelaufen, stimmt’s? Sie haben einen anonymen Hinweis bekommen? Das müssen sie. Sie haben ja auf mich gewartet.«
    Champagne starrte mich die ganze Zeit an. Urbanic hatte die Stirn gerunzelt und sah weg. Und Maven …
    Das Gesicht kannte ich. Maven sah die Agenten der Drogenbehörde mit demselben Gesichtsausdruck an, den er immer dann aufzusetzen pflegte, wenn er mit mir sprach. Er hatte die Augen zusammengekniffen, das linke etwas mehr als das rechte. Sein Mund war so scharf verkniffen, als beiße er gerade einem Nagel den Kopf ab. Es war das abstoßendste ›Harter Bulle‹-Gesicht, das ich je gesehen hatte, aber im Moment war es ein hochwillkommener Anblick. Es gab mir einen Schimmer von Hoffnung.
    »Wenn Sie Mounties da hatten, die die Kneipe beobachtet haben«, sagte ich, »dann müssen sie diese Manipulation beobachtet haben. Stimmt’s?«
    Champagne stieß hörbar die Luft aus. »Mounties waren am Schauplatz, ja. Und ja, sie haben auch ein Individuum aus dem Lokal kommen und die Tür zu Ihrem Wagen öffnen sehen. Das muß aber nicht bedeuten, daß er dort Drogen deponiert hat.«
    Maven schlug mit der Hand auf den Tisch. »Was zum Teufel denken Sie denn, was er da gemacht hat? Ein Pfefferminzplätzchen auf den Sitz gelegt?«
    »Chief Maven«, sagte Champagne. Er hob die Hände, als wolle er ein Kind beschwichtigen. »Bitte, beruhigen Sie sich.«
    »Den Teufel werde ich tun«, sagte Maven. »Wann gedachten Sie mir mitzuteilen, daß Sie die Mounties mit drin hatten?«
    »Können wir das draußen diskutieren?« sagte Champagne.
    »Wir werden das hier auf der Stelle diskutieren«, sagte Maven. »Sie kommen von Gott weiß woher und suchen diesen Bruckman und einen Beutel Drogen, den er bei sich hat. Sie stolzieren hier rum, als ob Ihnen die ganze Gegend gehörte, kommandieren meine Männer rum und reden am Telefon immer vom ›Football‹.« Er hielt ein imaginäres Telefon an sein Ohr. »Jawohl, Sir, wir kreisen den Football ein. Sir. Wir haben diesen Bruckman und den Football praktisch jede Minute.«
    »Den Football?« fragte ich. »Sagt ihr Jungs das wirklich?«
    »Schnauze, McKnight«, sagte Maven, »oder Sie fliegen wieder in diese Zelle.«
    »Tut mir leid«, sagte ich. »Machen Sie bitte weiter.«
    »Sie hätten ihn Gott weiß wie oft schnappen können«, sagte Maven. »Aber nein, Sie mußten warten, bis Sie absolut sicher waren, daß Sie den richtigen Burschen hatten und daß er auch die Drogen bei sich hatte. ›Wir können den Mann nicht angreifen, wenn er keinen Football in der Hand hat.‹ Stimmt’s? Wie oft habt ihr das gesagt? Da nimmt natürlich inzwischen diese Parrish den Beutel an sich und besucht McKnight damit. Und ihr zwei lauft wie die Idioten rum, trennt euch und der eine versucht Bruckman nachzulaufen und der andere dem Mädchen. Und dann wollt ihr immer noch nichts unternehmen, weil euer Mann jetzt den Football nicht mehr hat. Und sie ist dann am nächsten Morgen über alle Berge, Gott weiß wohin, weggelaufen oder gekidnappt. Jetzt rennt McKnight rum wie ein Idiot und will rausfinden, wo sie ist. Und was tut ihr Typen? Ihr fangt an, ihm nachzufahren. Als wenn dieser Oberesel euch direkt zu eurem Football führt!«
    Ich nickte dankbar, wagte aber nichts zu sagen.
    »Wie viele Tage seid ihr ihm nachgefahren?« fragte Maven. »Sechs Tage? Der döfste Mann auf dem ganzen Planeten, und er braucht wie lange, nicht mal ’nen Tag, um rauszukriegen, daß er beschattet wird.« Maven pausierte um des Effektes willen und holte dann zum nächsten Schlag aus, wie ein Folterer, der seinen Beruf eine Spur zu gern hat. »McKnight zieht euch sogar aus

Weitere Kostenlose Bücher