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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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und derselben Leere. Alle Mieter waren verschwunden. Auch konnte ich mir nicht denken, daß nur einer von ihnen mir Geld schicken würde. Nicht daß ich ihnen deshalb Vorwürfe machte. Wenn ich morgens von der Bundespolizei wegen einer Hausdurchsuchung in der von mir gemieteten Hütte geweckt würde, würde ich dem Vermieter auch die kalte Schulter zeigen.
    Der einzige Trost, dachte ich mir, war, daß ich mir eine Zeitlang nicht so viele Schneemobile anhören mußte.
    Aber warte mal. Da war ein Umschlag auf dem Tisch. Ich öffnete ihn und fand drei Hundertdollarscheine. Benjamin Franklin, Leons bester Freund. Ich mußte lächeln.
    Als ich Ordnung gemacht hatte, stand ich mitten im Raum und sah mich um. Es war die letzte Hütte, die er gebaut hatte. Die größte und die beste. Sie hatte eine eigene Küche, getrennt vom Rest der Hütte, mit einem eigenen Ofen. Es gab sogar ein eigenes Dachgeschoß in dieser Hütte, mit einer Galerie, von der aus man auf das Wohnzimmer hinuntersah. Den Kamin hatte mein Vater aus all den Steinen gemauert, die er beim Bau der andern Hütten fortgeschafft oder ausgegraben hatte. Wie ich so in dieser Hütte stand, begann ich mich langsam wieder wie ein Mensch zu fühlen; also beschloß ich, noch ein wenig zu bleiben. Ich holte etwas Holz nach drinnen und zündete ein Feuer an. In der Küche fand ich sogar eine Dose mit noch genießbarem Kaffee. Nachdem ich mir eine Tasse gemacht hatte, mich hingesetzt und in den Schnee gestarrt hatte, konnte ich mich nicht davon abhalten, mich wohlig auf der Couch zurückzulehnen. Die Wärme des Feuers war einfach zu angenehm. In weniger als einer Minute schlief ich ein. Im Halbtraum hing ich wieder hinter Bruckmans Schneemobil und rutschte über den Schnee.
    Der Baum kam schnell heran. Ich kann ihm nicht ausweichen. Ich werde voll dagegenknallen.
    Der Aufprall. Ein Knall wie ein Flintenschuß.
    Ich setzte mich auf, sofort hellwach. Die Haustür ging auf, und Vinnie kam in die Hütte.
    »Ah, du bist es«, sagte ich. »Du hast mich geweckt.«
    »Und wer hat vor zwei Stunden auf meiner Einfahrt minutenlang gehupt?«
    »Ich denke, du hast mal gesagt, der Indianer braucht jede Nacht nur drei Stunden Schlaf.«
    »Das habe ich niemals gesagt.«
    »Dann muß es jemand anders gewesen sein.«
    »Du hast hinter den Deputies hergeräumt?« fragte er. Er sah sich im Zimmer um.
    »Ja, hast du sie heute morgen gesehen?«
    »Sie wurden gerade fertig, als ich nach Hause kam«, sagte er. »Sie hielten an meinem Haus und stellten mir einige Fragen.«
    »Im Ernst?«
    »Ich habe ihnen erzählt, daß du hier seit Jahren einen größeren Drogenring am Laufen hast. Wär höchste Zeit, daß sie dich hochnähmen.«
    »Das war’s dann«, sagte ich. »Dir werde ich nie wieder aus der Scheiße helfen.«
    »Ich habe dir Bier mitgebracht«, sagte er. Die Flaschen klirrten in seiner Hand. »Tut mir leid, bloß Amerikanisches.« Er gab mir eine Flasche, öffnete eine für sich und zog sich einen Stuhl vom Küchentisch heran.
    »Vielen Dank«, sagte ich.
    »Ich hatte mir gedacht, daß du einen schlimmen Tag hast. Mein Gott, du siehst fürchterlich aus.«
    »Nochmals vielen Dank«, sagte ich. »Moment mal, du trinkst Bier?«
    »Es ist alkoholfreies«, sagte er und hielt die Flasche hoch. »Vor zwei Jahren habe ich mal eins probiert und dachte, es sei an der Zeit, es noch mal zu versuchen. Schauen, ob sie besser geworden sind.«
    »Und wie ist es?«
    »Ich denke, sie brauchen noch ein paar Jahre.« Er versuchte den Verschluß wieder zuzuschrauben, kriegte es aber nicht ganz hin. »Was denn nun?« fragte er. »Du suchst doch wohl nicht mehr nach ihr, oder?«
    »Eher nicht«, sagte ich. »Es gibt keine Stelle mehr, wo ich suchen könnte. Warum fragst du?«
    »Ich habe mich nur gewundert, warum du dir das alles angetan hast. Du hast sie doch nur diesen einen Abend gekannt.«
    »Vinnie, sie wurde entführt, und es war meine Schuld.« Mein Kopf schmerzte schon wieder, bloß weil ich diese Worte sagen mußte. »Sie hat mich um Hilfe gebeten, und ich habe völlig versagt. Was soll ich da deiner Meinung nach tun, die Sache einfach vergessen?«
    »Sie steckte schon lange in Schwierigkeiten, lange bevor sie dich getroffen hat.«
    »Ja, ich weiß«, sagte ich. »Sie hat ihren Weg selbst gewählt. Schritt für Schritt. Den ganzen Scheiß noch mal.«
    »In Ordnung«, sagte er. »Ist ja in Ordnung. Wir gehen das Ganze nicht noch mal durch.«
    »Du hast damit angefangen«, sagte ich.
    »Tut mir leid. Es

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