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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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reinzulegen.«
    »Wenn sie den Sack genommen hat, dann muß bei denen doch ziemliche Knappheit herrschen an diesem Zeug, wie nannten Sie’s doch gleich? ›Cat‹, wie die Katze im Sack?«
    »Es klingt niedlich, ich weiß, aber glauben Sie mir, das Zeug ist ein Killer. In Rußland wütet das seit Jahren.«
    »Es kommt aus Rußland«, sagte ich. »Also ist dieser Molinov …«
    »Genau«, sagte er. »Wer auch immer er ist, es sieht so aus, als ob er hier den Markt testet und darüber nachdenkt, ob er hier ein kleines Importgeschäft aufziehen soll.«
    »Und die beiden Typen, die für ihn arbeiten? Pearl und Roman? Wo kommen die Namen her?«
    »Da fragen Sie zu viel. Klingt jedenfalls nicht so, als ob das nette Jungs seien.«
    »Und was hat sie gemacht?« fragte ich. »Warum hat sie den Beutel gestohlen? Sie hätte doch bloß wegzulaufen brauchen.«
    »Darüber würden wir uns gern mit ihr unterhalten«, sagte er. »Wir wissen, daß sie am Freitagabend zu Ihnen gekommen ist. Und am Samstag hatten wir keinen Bruckman, keine Dorothy. Nur Alex McKnight. Sie sehen wohl ein, daß wir uns da für Sie interessieren mußten.«
    »Ich denke schon«, sagte ich. »Ich war Ihre einzige Spur.«
    »Tut mit leid, daß … nun, daß es sich nicht als rundum erfreuliche Erfahrung für Sie erwiesen hat.«
    »John, Sie mutieren von halbwegs menschlich zu fast menschlich. Wieso erzählen Sie mir das alles?«
    »Weil Sie nichts damit zu tun hatten«, sagte er. »Das war mir klar, sobald wir Sie befragt haben.«
    »Wegen Ihres Partners sollten Sie was unternehmen. Lassen Sie ihn doch einfach den Mund halten, während Sie reden.«
    »Bei Schuldigen ist er besser«, meinte er. »Und glauben Sie mir, sie sind fast immer schuldig.«
    »John, Sie haben keine Idee, wo dieser Molinov jetzt ist? Oder die Typen, die für ihn arbeiten?«
    »Keinen Schimmer«, sagte er. »Aber wenn sie den Beutel wiederhaben, können Sie sich wohl denken, daß sie dann nicht mehr hier rumhängen.«
    »Und wenn er Dorothy hat?«
    Erneute Pause. Ein schreckliches Schweigen, bevor er sagte, was ich schon wußte. »Wenn er an sie rangekommen ist, gefallen mir ihre Chancen überhaupt nicht.«
    Ich umklammerte den Hörer. Es gab kein Wort, das ich jetzt hätte sagen können.
    »Alex, sind Sie noch dran?«
    »Ich bin da.«
    »Wir lassen die Mounties nach Bruckman suchen. Wenn wir ihn finden, versuchen wir, Molinov nach New Jersey, oder wo zum Teufel er sonst jetzt sein mag, zurückzuverfolgen. Mit dem Anfang von alldem hatten Sie doch nichts zu tun, oder?«
    Ich sagte nichts.
    »Alex?«
    »Nein, hatte ich nicht«, sagte ich.
    »Okay, dann ist jetzt der Moment gekommen, wo Sie uns tun lassen, was wir können. Lassen Sie’s sein, Alex.«
    »Es sein lassen?«
    »Bleiben Sie daheim im Warmen«, sagte er. »Wenn wir etwas rauskriegen, lasse ich es Sie wissen. Wenn mein Partner Ihnen zwischenzeitlich begegnen sollte, bringt er vermutlich uns beide um. Ich kann mir nicht vorstellen, was er sagt, wenn er jemals rauskriegt, daß ich Ihnen alles erzählt habe.«
    »Das heißt, er sitzt nicht neben Ihnen und hört alles mit?«
    »Nein. Ich habe ihn nebenan warten lassen. Ich glaube, ich höre gerade, wie er die Vorhänge runterreißt.«
    »Schicken Sie mir die Rechnung«, sagte ich.
    »Passen Sie gut auf sich auf, Alex.«
    Ich dankte ihm und legte auf.
    Lassen Sie’s sein, hatte er gesagt.
    Wieder griff ich zum Telefon und wählte Leons Nummer.
    »Es ist ein Russe«, sagte ich.
    »Das hatten wir uns doch gedacht«, meinte er. »Rein vom Namen her.«
    »Jetzt wissen wir es sicher. Er kommt aus Rußland.« Ich erzählte ihm alles, was Urbanic mir erzählt hatte. Und dann kam die Pointe: »Irgendeine Idee, wie wir ihn finden können?«
    »Nicht daß ich wüßte, Alex. Nichts, was die Drogenbehörde nicht hundertmal besser könnte.«
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte ich. »Tut mir leid, ich hätte Sie nicht damit behelligen sollen. Sie haben mich so weit, daß ich glaube, Sie können Wunder vollbringen. So wie Sie Bruckmans Wohnung und dann ihn selbst gefunden haben.«
    »Das war gesunder Menschenverstand und harte Arbeit«, sagte er. »Bei Molinov wissen wir ja nicht mal, wo wir anfangen können. Ich dachte, Sie hätten gesagt, das hier sei sowieso vorbei?«
    »Ist es auch«, sagte ich. »Ich hätte Sie nicht anrufen sollen. Tut mir leid.«
    »Machen Sie sich deshalb keine Gedanken«, sagte er. »Wenn mir etwas einfällt, rufe ich Sie an.«
    »Vielen Dank, Leon.«
    »Gute Nacht,

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