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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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drückte. Ein Beamter meldete sich.
    »Ist Chief Maven noch da?« fragte ich.
    »Er ist im Begriff zu gehen«, sagte der Mann. »Kann ich ihm sagen, wer ihn zu sprechen wünscht?«
    »Hier ist Alex McKnight«, sagte ich.
    Ich hörte gedämpftes Stimmengewirr am anderen Ende und dann Maven: »McKnight, was wollen Sie?«
    »Chief Maven«, sagte ich. »Ich habe nur angerufen, um Ihnen nochmals zu danken.«
    »Von wegen«, sagte er. »Machen Sie’s kurz. Ich bin auf dem Weg nach Hause zum Abendessen.«
    »Ich möchte mit Agent Urbanic sprechen«, sagte ich. »Können Sie ihm sagen, er soll mich anrufen?«
    »Was bin ich denn, Ihr Sekretär neuerdings?«
    »Ich dachte, daß Sie wüßten, wo er zu erreichen ist. Hier in unserer Stadt scheinen sie nicht mehr zu sein.«
    »In Ordnung, in Ordnung«, sagte er. »Ich sorge dafür, daß sie Sie anrufen. Lassen Sie mich raten: Sie sind im Glasgow Inn.«
    »Nicht Champagne«, sagte ich. »Ich will mit Urbanic sprechen.«
    Ich hörte, wie er etwas vor sich hin brummelte. »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, McKnight? Soll ich rauskommen und Ihnen die Einfahrt freischaufeln?«
    »Nein, vielen Dank, ich habe einen Schneepflug. Aber, ach ja, wo Sie schon einmal dabei sind, den Staatsanwalt die Klagen zurückziehen zu lassen – können Sie dann nicht auch einfach Vinnies Anklage wegen Körperverletzung fallenlassen?«
    »Der betreffende Beamte ist heute wieder zur Arbeit erschienen«, sagte er. »Er sah fast so scheußlich aus wie Sie. Gute Nacht.«
    »Gute Nacht, Chief«, sagte ich, aber da hatte er schon aufgelegt.
    Das Telefon lag noch keine zwei Minuten auf dem Tisch, als es klingelte. »McKnight«, meldete ich mich.
    »Hier spricht Champagne.«
    »Ich möchte mit Ihrem Partner sprechen«, sagte ich.
    »Sie werden mit mir sprechen.«
    »Das meinen Sie«, sagte ich und legte auf.
    Eine Minute später klingelte das Telefon erneut.
    »Hier ist Urbanic. Was zum Teufel geht hier vor sich?«
    »Ich wollte Sie sprechen«, sagte ich. »Sie wirken so, als könnten Sie halbwegs menschlich sein.«
    »Dann sprechen Sie.«
    »Erzählen Sie mir etwas über Molinov.«
    »Warum wollen Sie etwas über Molinov wissen?«
    »Weil er Dorothy entführt hat. Wir müssen ihn finden.«
    »Wer ist ›wir‹, Mr.   McKnight?«
    »Sie, ich. Das ist egal. Verdammt, Urbanic. Wenn Sie gesehen hätten, wie verängstigt sie an diesem Abend war …«
    »Wir arbeiten daran«, sagte er.
    »Nein, das tut ihr nicht«, sagte ich. »Ihr sucht nach dem blöden Beutel. Ich weiß doch, wie ihr arbeitet.«
    »Der Beutel kam von Molinov«, sagte er. »Finden Sie den Beutel, haben Sie den Mann. Haben Sie den Mann, dann haben Sie auch Dorothy. Zumindest Ihrer Darstellung nach. Habe ich recht?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte ich. »Teilweise.« Ich zögerte. »Wie heißen Sie mit Vornamen? Ich möchte Sie nicht immer mit Agent Urbanic anreden.«
    »Ich heiße John.«
    »Okay, John. John Urbanic. Ist das deutsch?«
    »Polnisch«, sagte er.
    »John, Sie müssen mir sagen, was los ist. Wer ist dieser Typ Molinov?«
    Am andern Ende des Drahtes war eine lange Pause. Ich saß da, lauschte dem Schweigen und sah ins Feuer. »So viel wissen wir auch nicht über ihn«, sagte er schließlich. »Der Name ist russisch, das liegt auf der Hand. Ob es sein wirklicher Name ist oder nicht, wissen wir nicht. Niemand hat ihn jemals gesehen, zumindest nicht in Amerika.«
    »Bruckman sagt, er habe ihn gesehen. Er sagt, er habe ihm den Beutel in New Jersey gestohlen.«
    »Das haben wir auch gehört«, sagte er. »Seit etwa zwei Monaten sind wir schon hinter Bruckman her. Letzte Woche wollten wir die Schlinge zuziehen, aber wir waren uns nicht sicher, wo der Beutel war.«
    »Der Football«, sagte ich.
    »So redet mein Partner«, sagte er. »Er liebt nun einmal Codewörter.«
    »Was ist in dem Beutel?«
    »Das ist Methcathinon«, sagte er. »Ein synthetisches Stimulans, ähnlich wie Methamphetamin.«
    »Speed«, sagte ich
    »Es ist wie Speed«, meinte er. »Vielleicht etwas schlimmer. Man nennt es ›Cat‹, oder auch ›Wild Cat‹, wenn man noch was Crack reingemixt hat. Es bewirkt denselben Energieschub zu Anfang, aber die Rückreise ist oft furchtbar. Paranoia, Halluzinationen, schwere Anfälle.«
    »Und das Puder, das sie mir in den Wagen gelegt haben, das war nicht aus diesem Beutel?«
    »Nein«, sagte er. »Das war das gute altmodische Kokain. Nicht mal gutes Kokain. Ich glaube, sie wollten kein gutes Zeug verschwenden, nur um Sie

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