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Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition)

Titel: Unter dem Wolfsmond – DuMonts Digitale Kriminal-Bibliothek: Alex-McKnight-Serie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Hamilton
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das war zu Hause in meiner Hütte. Außerdem hatte ich keine Ahnung, wie man es benutzte.
    Leon. Der konnte das.
    Ich ging zurück zum Wagen, zog die Handschuhe aus, griff zum Handy und rief ihn an. »Leon«, sagte ich. »Ich stehe hier vor einer fremden Hütte. Sie gehört einem Teamkameraden von Bruckman. Ich denke, daß es vielleicht Verbindungen zwischen ihm und Molinov und seinen Leuten gibt. Nach dem, was Bruckman mir erzählt hat, müßte er zumindest irgendwas von ihnen wissen.«
    »Klingt verheißungsvoll«, meinte Leon. »Und wie ist Ihr Plan?«
    »Mein Plan ist, daß Sie hier rauskommen und das Schloß knacken«, sagte ich. »Wir könnten drinnen etwas Brauchbares finden. Telefonnummern, Adressen, was weiß ich.«
    »Das wäre dann Einbruch und illegales Betreten eines fremden Grundstücks«, meinte er.
    »Kommen Sie nun oder kommen Sie nicht?«
    »Bin schon auf dem Weg. Sie müssen mir nur die Adresse verraten.«
    Ich nannte ihm die Adresse. »Sie brauchen bloß auf eine frisch geräumte Einfahrt zu achten.«
    Ich zog mir die Handschuhe wieder an und hielt die Hände vor die Heizung, bis der Schmerz nachließ. Dann lehnte ich mich zurück und wartete. Ich kalkulierte, daß die Fahrt von Leons Haus in Rosedale hierher zwanzig Minuten dauern würde. Nach achtzehn Minuten war er da.
    Er stellte seinen kleinen roten Wagen ab und sprang heraus. »Sie hatten angerufen, Partner?«
    »Gleich hier lang«, sagte ich und führte ihn zur Eingangstür.
    »Hier sieht uns niemand«, sagte er, als er sich umblickte. Hier gab es nichts als Bäume. »Das ist gut.«
    »Kommen Sie da rein?«
    »Mal sehen«, sagte er. Er kniete nieder und rüttelte am Türknopf. »Halten Sie mal die Taschenlampe.«
    Ich nahm ihm die Lampe ab und richtete den Strahl auf das Schloß.
    »Der Trick beim Öffnen jeden Schlosses ist der richtige Schwingungsgrad bei der Vibration«, sagte er. »Um den zu erzielen, bedarf es des richtigen Vibrators, wie wir das nennen.«
    »Leon, halten Sie Ihren Vortrag bitte an einem wärmeren Tag, okay? Machen Sie doch einfach die Tür auf.«
    »Ach, diese Dankbarkeit!« sagte er nur. Er führte das Gerät ins Schloß und begann dann mit einer Art Dietrich die Zuhaltungen zu bearbeiten. »Ganz schön schwierig. In dieser Kälte verläßt einen das Gefühl.« Er blies sich in die Hände und versuchte es noch einmal. »Verdammt, ich verliere das Gefühl.«
    »Werden Sie es denn schaffen?«
    »Keine Angst«, sagte er. »Ich muß mir nur die Hände wärmen. Wir setzen uns eine Minute in Ihren Wagen.«
    Wir gingen zum Laster. Er hielt die Hände vor die Heizung und rieb sie aneinander. »Das tut gut«, sagte er. »Sehr gut. Los, wir versuchen es noch mal.«
    Wir gingen zurück in die Kälte, zurück zur Tür. Er kniete wieder nieder und setzte wieder das Gerät an, wobei er diesmal schneller arbeitete. »Ich schaffe die letzte Zuhaltung nicht«, erklärte er. »Sie bleibt nicht offen, wenn ich wieder nach vorne gehe.« Er bemühte sich eine Zeitlang intensiv weiter. Im schwachen Licht konnte ich sehen, wie er die Zähne zusammenbiß. »Verdammt noch mal«, sagte er schließlich. »Die Hände versagen wieder. Dabei hatte ich’s fast gepackt! Gehen wir zurück in den Wagen.«
    Wieder gingen wir zum Laster. Wieder wärmte er seine Hände auf. Dann stiegen wir aus und gingen zur Tür.
    »Alles klar«, sagte er. »Diesmal schaffe ich es.« Er machte sich am Schloß zu schaffen. Ich hörte das leise Klicken von Metall gegen Metall, bis das Geräusch durch einen Windstoß überdeckt wurde. »Fast geschafft«, sagte er. »Ich hab’s fast geschafft.«
    »Leon«, sagte ich. »So klappt das nie. Kommen Sie zurück in den Wagen.«
    »Warten Sie«, sagte er. »Warten Sie …« Er arbeitete weiter. »Warten Sie …« Das Gerät entglitt seiner Hand. »Verdammt! Einverstanden. Lassen Sie mich noch mal meine Hände wärmen.«
    Wir gingen zurück zum Wagen. »Wir gehen durchs Fenster«, sagte ich.
    »Ich schaff das, Alex. Geben Sie mir noch einen Versuch.«
    Ich legte einen Gang ein. »Ich hab da ’ne bessere Idee.«
    »Was haben Sie vor?«
    »Ich fahr den Wagen direkt vors Haus«, erklärte ich. »Wir steigen dann auf den Schneepflug und spazieren von da ins Haus.« Ich begann von der Lichtung aus einen Weg zu einem der Fenster freizupflügen. Als ich noch knapp zwei Meter von der Hütte entfernt war, drehten meine Räder durch. Ich legte den Rückwärtsgang ein und setzte zur Lichtung zurück. »Alex«, sagte er. »Passen Sie

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