Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Unter dem Zwillingsstern

Titel: Unter dem Zwillingsstern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tanja Kinkel
Vom Netzwerk:
Monika und das Kind auf ihn.
    »Du hast Besuch«, sagte Monika e i sig, als sie ihm die Tür öffnete. Sie hatte es versucht, sie hatte w i rklich versucht, das Beste aus d e m Fehler zu m achen, den sie begangen hatte, als sie Robert König heiratete, und f ür eine W eile, während der Arbeit an Irrungen, Wirrungen, glaubte sie, endlich Erfolg gehabt zu haben. Sie hatte sich sogar wieder gestattet, sich von Roberts Energie und Vitalität bezaubern zu lassen. Natürlich konnte es nicht anhalten. E in glücklicher Robert war so gnädig, sie an seinem Leben teilneh m en zu lassen, aber sowie
    die e rste e r n stha f te Sc hw ierigk e it a m Horizont auftauchte, ordnete er sie wieder als Mühlstein um den H a ls ein und schloß sie aus. Ging es ihm schlecht, dann ging es ihr e b e n falls schlec h t, aber n icht, weil er auf die Idee ka m , sein Unglück m it ihr zu teilen. Nein, wirklich wichtige Dinge, wie diese schreckliche Andeutung über seine Herkunft, erzählte er ihr nur, wenn er sie zu etwas z w ingen wollte.
    »Ich hoffe«, fügte sie hinzu und wies m it d e m Kinn ins Innere der Wohnung, »si e neh m en dir nicht die Luft zum A t m en.«
    Im D ä mmerlicht des Flurs konnte er nichts erkennen, aber sowie er die Tür zum W ohnz i mmer öffnete, sah er, wen sie m einte. Auf der Couch saß ein sichtlich niedergeschlagener und angespannter Mann; der zweite hielt ger a de Martina im A r m und versuchte vergeblich, das brüllende Baby zu beruhigen. Beide schauten auf, als Robert den Raum betrat.
    »Bin ich froh, daß du wieder da bist«, sagte der Gast auf der Couch erleichtert. »Hör zu, Robert, du m ußt uns unbedingt helfen.«
    Robert läc h elte schwa c h. Ein weiterer kar m ischer Zahltag, dachte er und ließ sich auf den breiten S e ssel gegenüber der Couch fallen, während seine kleine T ochter ihr Möglich s tes tat, um zu beweisen, daß sie seine Lungen geerbt hatte, ich weiß nicht, wer dort oben Buch führt, aber er hat ein umwerfendes Zeitgefühl dafür, die Rechnungen zu präsentieren.
     
    Sich von dem har m los e n W esen, das Philipp d er Hai geheiratet hatte, die Einladung zu einem Abendessen im Hau s e Bach m aier zu besorgen war eine der leichtest e n Übungen, die kaum Manipulation genannt zu werden verdiente. Die ar m e E l fi war im m er noch von der Aura des S chauspielerruh m s beeindruckt, sogar noch m ehr als bei ihrer ersten Begegnung, denn inzwischen hatte Robert in einem Fi l m m itgespielt, den sie verstand und m o chte.
    »Sie waren so gruselig in der S zene, wo Sie da m it gedroht haben, Heinz Rüh m ann den kleinen Finger zu brechen«, sagte sie, als Robert es so einrichtete, ihr über d e n Weg zu laufen, »keine von m einen Freundinnen hat m ir gegl a ubt, daß Sie in W i rkli c hkeit ein so netter Mann sind. Bleiben Sie länger in München ? «
    »Nur ein paar Tage, um Verwandte zu besuchen.«
    »Ach, dann müssen Sie auf einen Sprung zu uns kom m en!« In ihren so leicht lesbaren blauen Augen ließ s i ch bereits d er Plan für eine kleine Gesellschaft erkennen, bei der sie ihn ihren Freunden vorführen würde. Sie roch n o ch im m er nach Je r eviens, und ihre Haare schim m erten im Glanz der nach m ittäglichen Sonne rötlich, aber Carlas graugrüner Blick war nie, schon gar n i cht in ihr e r Ki n dheit, so naiv gewesen. Er fragte sich, ob Philipp diesem Lamm geg e nüber je Schuldgefühle hatte. W a hrscheinlich nicht.
    Es wäre auch m öglich gewesen, in der Fabrik aufzukreuzen oder wieder einen unange m e ldeten Besuch zu m achen, doch Robert rechnete da m it, daß ein von der kleinen Elfi veranstal t etes Abendessen im häuslichen Rah m en und m it einigen Gästen den geeignetsten Hintergrund für das fortwährende Duell darstellte, das er m it Philipp führte. Er hoffte nur, vorher ein e r Auseinandersetzung m it Monika aus dem W e g gehen zu können, denn er wußte nur zu gut, daß Monikas Begleitung auf diesem i m pro v isierten Ausflug nach München nur unter Zwang erfolgt war. Anders als Elfi Bach m aier war sie nicht naiv und ihm gegenüber auch nicht vertrauensselig.
    »Laß m i ch raten«, hatte sie sarka s tisch gesagt, als sie nebeneinander in einem leeren Abteil saßen, denn ausgerechnet nach München wollten an d i esem Tag wenige, »die beiden waren weitere mögliche Verwandte. Hast du neben einem unehelichen Vater auch noch uneheliche Br ü der?«
    »Es sind alte Freunde, die in S c hwierigkeiten stecken. An einen müßtest du dich doch erinnern, er hat

Weitere Kostenlose Bücher