Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)
bitte ein Foto von Ihnen für die Lokalzeitung machen?«
Adrian legte den Arm um Amandas Schulter, und alle drei lächelten in die Kamera. Klick .
»Vielen Dank.«
»Warum willst du selbst eine Auktion veranstalten?«, griff Adrian das Thema wieder auf. »Das ist unheimlich viel Arbeit. Der Hof muss tadellos aussehen. Da gibt es noch viel zu tun, damit Kyleena vorzeigbar wird. Du musst die ganzen Drahtrollen und Vorhängeketten im Hof wegräumen, und die Scheune braucht einen neuen Anstrich. Mandy, ich habe mit dir schon einige Schaffarmen besucht, und du hast selbst gesehen, wie es dort aussieht. Kyleena kann da nicht mithalten.«
Amanda zwang sich, ihren aufkeimenden Ärger nicht nach außen zu zeigen.
Ahnungslos fuhr Adrian fort: »Aber wie du weißt, ist Paringa durchaus repräsentativ. Du könntest deine Auktion bei mir machen.«
Amanda seufzte erleichtert. Adrian störte lediglich, dass Kyleena nicht repräsentativ genug war, und nicht der Umstand, dass sie eine Hofauktion veranstalten wollte. Realistisch betrachtet, wusste Amanda, dass ihr Hof hergerichtet werden musste, und sie arbeitete daran, aber solche Dinge brauchten Zeit, da das Vieh nun mal zuerst kam.
»Hm, keine schlechte Idee«, sagte sie. »Obwohl«, sie fixierte Adrian mit starrem Blick, »es ist ja nicht so, dass sich auf Kyleena nichts verbessert hätte, seit ich …«
»Natürlich nicht«, beeilte sich Adrian zu sagen. »Du hast tolle Arbeit geleistet. Aber in diesem Jahr wird dein Hof nicht fertig sein für eine Auktion und im nächsten vielleicht auch noch nicht. Trotzdem bin ich davon überzeugt, dass du das schaffen wirst. Auf Paringa muss dagegen nichts gemacht werden. Du brauchst nur zu kommen, dein Vieh im Gehege zu verteilen und einen Auktionator zu organisieren.«
»Adrian, du bist unmöglich!« Amanda lachte. »Erst machst du meine Farm herunter und lobst gleichzeitig deine in den Himmel, und dann erwartest du von mir, dass ich mich nicht aufrege oder ärgere. Nur gut, dass ich verstehe, wie es gemeint ist.« Sie beugte sich leicht vor und umarmte ihn unbeholfen.
Überrascht erwiderte Adrian ihre Umarmung und ließ seinen Arm um ihre Taille ruhen.
Kapitel 42
K athleen nahm ein paar Babykleider und Roses Lieblingsteddy und wickelte alles in ein sauberes Laken. Ihr eigener kleiner Koffer war bereits gepackt.
»Na komm, Rosie-Posie, Zeit für dein Bad.« Sie nahm die Kleine auf den Arm und rieb ihre Wange an der samtenen Haut ihrer Tochter.
Rose gluckste und patschte ihre kleine Faust an Kathleens Kopf. »Baden, baden!«, rief sie.
»Du bist eine kleine Wasserratte, nicht wahr, mein Schatz?«, sagte Kathleen und setzte Rose in die Blechwanne. Sie war nur wenige Zentimeter mit Wasser gefüllt, aber für Rose reichte es. Begeistert patschte sie mit den Händen darin herum und quietschte vor Vergnügen, wenn es hochspritzte.
Kathleen schluckte ihre Tränen herunter, während sie zärtlich ihr Kind badete – zum letzten Mal. Ihr war klar geworden, dass es so nicht weitergehen konnte. Jedes Mal, wenn sie ihren Körper für Alices »Freunde« hergab, starb ein Teil von ihr.
Sie musste fort – ihre Tochter hatte etwas Besseres verdient.
Kathleen wusste, dass sie ihrem Kind niemals ein anständiges Leben bieten konnte, und sie konnte mit Rose auch nicht zurück nach Esperance. Das würde zu viele Fragen nach sich ziehen. Aber es gab einen Ort, an dem ihr Kind gut und sicher aufgehoben sein würde.
Kathleen hob Rose aus der Wanne, trocknete sie mit einem derben Tuch ab und kleidete sie an. »Arme hoch, mein Schatz«, sagte sie leise. Rose gehorchte und patschte Kathleen wieder an den Kopf. »Nein! Mami, nein!« Sie versuchte, sich aus Kathleens Griff herauszuwinden. »Will nicht Kleid.«
»Aber wir besuchen doch die netten Damen in der Mission«, sagte Kathleen mit belegter Stimme. »Na komm, sei ein braves Mädchen.«
»Nein, nicht Kleid!« Rose gelang es, sich aus dem Griff ihrer Mutter zu befreien, und sie rannte nackt durch das Zimmer. Lachend drehte sie sich zu Kathleen um.
»Du kleiner Frechdachs, du! Komm sofort her!« Kathleen machte ein paar Schritte auf Rose zu, die daraufhin wieder wegrannte. Sie wollte spielen.
Konnte es schaden, ein letztes Mal mit ihrer Tochter zu spielen, die sie niemals wiedersehen würde? Sicher nicht. Kathleen riss die Zimmertür auf, sodass Rose hinausflitzen konnte, und verfolgte sie durch den Flur, wo es ihr gelang, ihr Kind einzufangen, das vor Vergnügen kreischte. Sie pustete
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