Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
Vom Netzwerk:
Adrian? Würdest du gerne nach Paringa ziehen? Dort könnten wir dir einen tollen Zwinger bauen – sozusagen das Ritz unter den Hundehütten!«
    Mingus lauschte der Stimme seines Frauchens mit gespitzten Ohren. Sie hatte ihm noch nicht erlaubt, den Wagen zu verlassen, also blieb er sitzen.
    »Na los, mach schon! Lauf!« Amanda musste laut lachen, als Mingus mit einem Satz über sie hinwegsprang. Er lief zum Strand, schnupperte in der Luft und jagte dann über den weißen Sand zum Wasser.
    Amanda zog Stiefel und Socken aus, krempelte die Hosenbeine hoch und zog den Reißverschluss ihrer gefütterten Jacke zu. Barfuß schlenderte sie zum Meer. Als die Wellen ihre Knöchel umspielten, blieb ihr für einen Moment die Luft weg. Das Wasser war eisig!
    Amanda ließ den Blick schweifen und stellte fest, dass außer ihr kein Mensch am Strand war. Darum liebte sie die Strände hier. Hielten sich dort mehr als zwei Menschen auf, galten sie schon als überfüllt! Die Abgeschiedenheit und die raue Natur waren eine Wohltat, genau das, was sie brauchte, um einen klaren Kopf zu bekommen. An diesem Abend war sie mit Adrian zu Sharnas Geburtstagsparty eingeladen, und bis dahin wollte sie eine Entscheidung über ihr zukünftiges Leben getroffen haben.
    Sie rief nach Mingus, und gemeinsam kehrten sie zum Wagen zurück. Der eisige Wind und das kalte Wasser hatten Amanda einen klaren Kopf verschafft.
    »Hey, Sharna, wo soll ich die hinstellen?«, rief Amanda, als sie die Stereoanlage in die Scheune schleppte.
    Sharna verteilte noch schnell ein paar Aufgaben an die anderen, dann lief sie zu Amanda. »Die Party wird bestimmt super! Ich freu mich schon so!« Sie wippte aufgeregt auf den Zehenspitzen, ein breites Grinsen im Gesicht.
    »Ja, ich mich auch, aber wo zum Henker soll ich das Ding hinstellen? Das ist sauschwer!«, klagte Amanda.
    »Dort drüben vielleicht?« Sharna deutete auf eine leere Tonne mitten in der Scheune, über die ein Wollsack gestülpt war. Amanda setzte dankbar ihre schwere Fracht ab.
    Dann ließ sie den Blick durch die Scheune wandern. »Sag mir noch mal, wie ist es dir gelungen, Scotty zu überreden, dass er dir seine Scheune zur Verfügung stellt?« Sharna hatte für ihre Geburtstagsfeier die Scheune von einem hiesigen jungen Farmer gemietet.
    »Mit weiblichem Charme«, antwortete Sharna, warf ihre langen blonden Haare über die Schulter und klimperte mit den Wimpern.
    »Sicher«, spottete Amanda. »Ich kann nicht glauben, dass Scotty so dumm ist, darauf hereinzufallen. Also, wie hast du es angestellt?«
    »Ich habe ihm zweihundert Dollar geboten.«
    Amanda zog die Brauen hoch und fragte sich, ob das für Scotty ein gutes Geschäft war, wenn er das Chaos am nächsten Morgen sehen würde. Von den Dachsparren baumelten Wildblumen herunter, gebunden zu dekorativen Sträußen. Kleine Laternen leuchteten in den dunklen Ecken, und der Feuerholzstapel wuchs immer höher, je mehr Gäste eintrudelten. Unter dem Sortier-tisch standen zwei große Kühlboxen, die vom Getränkeladen gemietet waren, und auf dem Tisch war das warme Buffet aufgebaut.
    Als es draußen allmählich dunkel wurde und ein Wagen nach dem nächsten vorfuhr, schaltete Sharna die Stereoanlage an. Gleich darauf dröhnte Musik von Cold Chisel aus den Lautsprechern, was ein paar Männer zum Anlass nahmen, sich das erste Bier zu gönnen. Draußen brannte inzwischen das Feuer und warf helle Flammen in den Nachthimmel.
    Die Kinder tobten herum, und bei den Erwachsenen sah man viele gerötete Gesichter, nicht nur vom Feuer, sondern auch vom Alkohol. Adrian, der erst später gekommen war, tauchte plötzlich neben Amanda auf und hielt ihr einen vollen Teller hin.
    Amanda war mit einem Züchter in ein Gespräch vertieft, der sein Schafgehege verkaufen wollte. Sie spielte mit dem Gedanken, eine Auktion auf ihrem Hof zu veranstalten, statt ihre wertvollen Jährlingsböcke nach Esperance zu transportieren. Deshalb interessierte sie sich für das Angebot.
    Geistesabwesend nahm sie den Teller, während sie Rob fragte, wie viel er für das Gehege haben wollte.
    »Was hältst du davon, wenn du einfach mal vorbeikommst und es dir anschaust? Ich benutze es schon seit einer Weile nicht mehr. Meine letzte Hofauktion war vor vier Jahren. Aber das Gehege ist immer noch tipptopp.«
    »Wozu willst du das Gehege kaufen?«, fragte Adrian.
    »Für eine Hofauktion«, antwortete Amanda.
    »Verzeihung …« Eine Frau mit einer Kamera um den Hals platzte in die Unterhaltung. »Könnte ich

Weitere Kostenlose Bücher