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Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition)

Titel: Unter den Sternen des Südens: Australien-Saga (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fleur McDonald
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erschreckt habe. Ich bin real – Ehrenwort. Bitte, hab keine Angst vor mir.«
    Amanda nahm die Hände vom Gesicht und sah ihn an. Ihr Herz raste wie wild, als würde es gleich ihre Brust sprengen, und in ihren Ohren rauschte es. Sie sah, dass Brians Lippen sich bewegten, aber sie konnte nichts verstehen. »Das kann nicht sein! Ich träume. Bitte, ich will aufwachen!« Sie schlug wieder die Hände vors Gesicht und begann zu weinen.
    Brian berührte vorsichtig ihren Arm. »Ich bin echt, Mandy. Gib mir die Hand.«
    Zögernd streckte Amanda die Hand aus, wie in Zeitlupe, und Brian legte seine Hand auf ihre. Amanda musterte sein Gesicht, seine Augen, seine Hände, dann umfasste sie seine Hand.
    »Du bist es wirklich?«, stieß sie ungläubig hervor. »Du bist nicht tot?«
    Brian schüttelte den Kopf. »Nein, ich bin nicht tot.«
    »Warum bist du hier? Wo warst du die ganze Zeit?« Sie zog ihre Hand ruckartig weg und wich ein Stück zurück, während sie versuchte, den Sinn für sein plötzliches Auftauchen zu ergründen …
    »Also, wo hast du gesteckt?«, fragte Amanda, als sie und Brian am Küchentisch saßen. Ihr kam es vor wie Stunden, seit sie ihm die Tür geöffnet hatte, dabei war es gerade einmal dreißig Minuten her. Sie konnte nicht stillsitzen vor Nervosität und innerer Unruhe. Brian hingegen strahlte eine Gelassenheit aus, die Amanda gar nicht an ihm kannte. Auf dem Tisch lag ein Umschlag, den er mitgebracht hatte.
    »Ich arbeite als Jäger in der Nullarbor-Wüste«, antwortete er. »Ich jage Dingos, Wildhunde und Füchse. Man nennt mich Doug the Dogger. Ich werde bezahlt in Naturalien oder cash. Dort draußen fragt dich keiner, woher du kommst. Ich mache meinen Job, und die lassen mich in Ruhe. Genauso will ich es. Ich führe ein einfaches Leben, ohne Alkohol und ohne Schulden – meine beiden größten Laster.«
    Amanda überlegte, was sie ihn als Nächstes fragen sollte. Zu einer anderen Zeit und unter anderen Umständen hätte es sie vielleicht amüsiert, dass sie nicht wusste, was sie sagen sollte, nachdem sich ihr größter Wunsch erfüllt hatte und ihr Vater ihr gegenübersaß. All die Dinge, über die sie nachgedacht hatte, all die Worte, die sie ihrem Vater hatte sagen wollen, waren wie weggeblasen. Nichts davon wollte ihr über die Lippen kommen.
    Ihr Vater füllte das Schweigen. »Du hast wahre Wunder bewirkt auf Kyleena, Mandy. Das sieht man schon, wenn man durchs Tor kommt. Die Schafe sind in gutem Zustand, genau wie die Zäune. Man hat sofort den Eindruck, dass die Farm ordentlich geführt wird. Du hast tolle Arbeit geleistet. Ich bin sehr stolz auf dich. Glückwunsch.«
    »Danke.« Es entstand eine längere Pause, bevor Amanda hinzufügte: »Dad, ich wollte dir noch so vieles sagen, nachdem du, äh, tot warst, aber ich hätte nie gedacht, dass ich dazu die Gelegenheit bekomme. Und jetzt, wo sie da ist, fällt mir nichts mehr ein. Ich könnte vor Frust heulen. Ich bin so aufgeregt und glücklich, und es gibt so vieles, was ich dir sagen möchte …« Wieder liefen ihr Tränen über die Wangen.
    »Schon gut, Mandy. Am besten, wir vergessen den ganzen Mist von früher. Ich war damals in keiner guten Verfassung. Es hat nur eine Weile gedauert, bis ich mich aus meinem Loch befreien konnte.
    Wenn ich aus dem Fenster gesehen habe, hatte ich keinen Blick mehr für all die schönen Dinge wie die spielenden Lämmer oder die grünen Weiden. Oder für meine wunderbare Tochter. Ich sah nichts weiter als einen riesigen Schuldenberg und eine große Lücke, die der Mensch hinterlassen hat, den ich am meisten geliebt habe.«
    »Hast du auch noch um Mikey getrauert?«
    »Mikey.« Brian fuhr sich mit der Hand über das Gesicht und wirkte plötzlich müde. »Weißt du«, antwortete er leise, »mir war klar, dass meine Rückkehr für dich nicht einfach sein würde, aber ich habe nicht bedacht, dass es auch für mich schwierig werden könnte.« Er lächelte schwach. »Im Gegensatz zu dir habe ich ja gewusst, dass ich noch lebe.« Er verstummte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen, dann fragte er: »Woher weißt du von Mikey?«
    Amanda erzählte ihm von dem Foto und dem Datum auf der Rückseite.
    »Ich wusste, dass deine Mutter das Foto aufgehoben hat, aber nicht, wo sie es versteckte. Der arme, kleine Mikey. Kein Tag ist vergangen, an dem ich nicht diesen Rumpler gespürt habe, als ich ihn mit der Pritsche überrollt habe. Weißt du, Mikey gab keinen Laut von sich – da war nur dieser kurze Rumpler. Manchmal

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