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Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Titel: Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reimund J. Dierichs
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sagte Prado. „Was machst du denn für einen Lärm?“
    „Ich habe mich nur gerade an etwas erinnert.“
    „An was denn?“
    „Vorhin beim Durchsuchen des Kleiderschrankes lag da oben etwas in der Ablage, das ich für eine Regenschirmhülle hielt. Ich hab halt nicht so genau hingeschaut. Aber in Wirklichkeit war es die Dolchscheide. Jetzt können wir die Waffe völlig sicher abtransportieren.“
    Die Putzfrau hatte den Keller inzwischen wieder verlassen, die Außenbeleuchtung gelöscht und war in den anderen Teil des Hauses zurückgekehrt. Die beiden Kommissare konnten hören, dass sie die Tür schloss, hätten aber nicht zu sagen vermocht, ob sie auch den Schlüssel umgedreht hatte. Sie polterte den Gang entlang, stieg die Stufen nach oben hoch und setzte dort, wie schon bald zu vernehmen war, ihr Reinigungswerk fort.
    „Bloß raus hier.“ Leng schaltete für einen Moment das Licht ein, nahm den Degen und schob ihn vorsichtig in die Scheide, um sich an der scharfen Klinge nicht zu verletzten. Dann tippte er Prado auf den Oberarm als Zeichen dafür, den Rückzug anzutreten.
    Es regnete nicht mehr, aber der Boden fühlte sich trotzdem matschig an. Sie hatten das Gefühl, durch ein Sumpfgebiet zu waten. Vorsorglich hatten sie bei ihrem Besuch die Schuhe ausgezogen, sonst wären die Spuren wohl allzu verräterisch gewesen.
    Dieses Mal war es auch für Leng kein Problem, den Zaun zu übersteigen. Die Erleichterung über ihre erfolgreiche Aktion schien ihm geradezu Flügel zu verleihen.
    „Nimm den Degen und warte im Auto auf mich“, sagte der Hauptkommissar zu Prado, als sie den Keller des Hauses durchquerten, in dem die alte Dame wohnte. „Ich werde ihr Bescheid sagen, dass wir zurück sind. Dann kann sie mir den Schlüssel geben, um abzuschließen. Das erspart ihr die Mühe, selbst noch einmal die Wohnung verlassen zu müssen.“
    Es dauerte nahezu fünf Minuten, bis Leng die Wagentür öffnete.
    „Du lieber Himmel. Warum hat das denn nur so lange gedauert?“
    „Sie hat es sich nicht nehmen lassen, selbst in den Keller zu gehen. Natürlich hat sie mir auch noch Löcher in den Bauch gefragt. Dabei ging es aber seltsamerweise nicht um unseren kleinen Ausflug, sondern um Sicherheitssysteme für Fenster und Türen. Da sie im Erdgeschoss wohnt, besteht natürlich immer die Gefahr, dass jemand einsteigt.“
    „Wir haben uns den Feierabend heute redlich verdient“, stöhnte Prado.
    „Das haben wir sicherlich, aber nach unserem unberechtigten Eindringen in die Villa wohl kaum redlich.“
    „Ist mir egal. Meine Schuhe sind total versaut und meine Socken triefnass. Wenn ich mich nicht bald unter eine heiße Dusche stelle, werde ich wohl morgen eine Erkältung haben.“
    „Wenn du Pech hast, wirst du mit dem Duschen noch eine halbe Stunde warten müssen.“ Leng holte sein Mobiltelefon aus seiner Jackentasche und wählte. Er hatte Glück, und am anderen Ende wurde tatsächlich abgenommen. Der Teil-nehmer klang zwar nicht begeistert über die Ankündigung eines Blitzbesuches, willigte aber angesichts der Dringlichkeit schließlich doch ein.
    „Du hast Pech, Jürgen. Ich wäre dir dankbar, wenn du mich ins Rechtsmedizinische Institut fahren würdest. Sand ist noch da und wird den Degen genau untersuchen. Wenn es auch nur ein winziges Blutpartikelchen gibt, kann er es mit dem Blut von Alexander Seamus vergleichen. Die Ergebnisse haben wir dann vielleicht schon morgen.“

    19

    Leng hatte die Teambesprechung für elf Uhr angesetzt, nachdem er von Maria erfahren hatte, dass Windkerk nicht vor zwölf im Präsidium sein würde. Er konnte der absehbaren Kritik mit der Dringlichk eit des Falles und seiner bevorstehenden Aufklärung begegnen. Nachdem er alle neuen Informationen gesammelt und auf das Flipchart geschrieben hatte, fasste er die Ergebnisse noch einmal zusammen.
    „Unser Täterkreis ist nun sehr übersichtlich geworden. Alle hier aufgeführten Personen haben für beide Morde ein Alibi. Die einzige, die ihre Abwesenheit vom Tatort nicht nachweisen kann, ist Stefanie Burghausen. Das bezieht sich auf beide Morde. Sie ist auch die einzige, die ein Motiv besaß. Das gilt zumindest für die Beseitigung ihres Vaters, bei Alexander Seamus tappen wir da noch im Dunkeln. Aber auch hier könnte es sich um irgendeine Form der Ablehnung oder um unerfüllte Liebe handeln. Ich erinnere noch einmal an die heftige Auseinandersetzung im Herbrand`s . Wir wissen, dass es für sie als Biochemikerin nicht nur ein Leichtes ist,

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