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Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Titel: Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reimund J. Dierichs
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konnte. Wahrscheinlich dachte sie, durch diese Sitzposition entspannter zu wirken. „Haben Sie noch weitere Fragen?“
    „Wir haben doch gerade erst angefangen“, antwortete Leng belustigt. „Ein bisschen Zeit müssen Sie schon mitbringen.“
    „Wie gut kannten Sie Alexander Seamus?“
    Stefanie Burghausen schien der abrupte Themenwechsel zu irritieren. „Was wollen Sie denn jetzt mit dem?“
    „Nun, es ist Ihnen sicherlich zu Ohren gekommen, dass auch er ermordet wurde“, sagte der Hauptkommissar spöttisch.
    „Natürlich hab ich davon gehört. Und was hat das mit mir zu tun?“
    „Das würden wir gerne von Ihnen wissen.“
    „Was meinen Sie damit?“
    „Sie hatten doch eine heftige Auseinandersetzung mit ihm am Sonntagmorgen, und wenige Stunden später war er dann tot.“
    Sie sah Leng an, als ob er sie gerade geschlagen hätte, sagte aber kein Wort.
    „Wie gut kannten Sie Alexander Seamus?“
    „Früher kannte ich ihn gut“, brachte sie nach einigem Zögern über ihre Lippen.
    „Wann war früher?“
    „So mit sechzehn oder siebzehn.“
    „Und danach.“
    „Brach der Kontakt zunächst einmal ab. Mein Bruder war bei einem Urlaub im Portugal ums Leben gekommen und…“
    „Die Geschichte kennen wir“, unterbrach Leng sie.
    „Was wollen Sie dann von mir hören?“
    „Worum es bei dem Streit im Herbrand`s ging.“
    „Um nichts Besonderes. Wir haben uns zufällig dort getroffen und über alte Zeiten geredet. Da kam es halt zu einer kleinen Meinungsverschiedenheit.“
    „Die Sie aber für sich behalten wollen?“
    „Genau. Sie hat nämlich nichts mit dem Fall zu tun, den sie aufzuklären versuchen.“
    „Alexander Seamus ist erstochen wurden.“ Leng ließ den Satz wirken.
    „Und?“
    „Sie waren vor zehn Jahren eine exzellente Degenfechterin.“
    „Und bin es immer noch?“ Der Stolz in ihrer Stimme war nicht zu überhören.
    „Dann dürfte es ja für Sie überhaupt kein Problem sein, mit einem gezielten Stich einen Menschen zu töten?“
    „Sie haben wohl wirklich keine Ahnung von Stichwaffen?“
    Leng entschied sich, auf diese Bemerkung nicht zu reagieren, sondern versuchte, ihrer Überheblichkeit mit übertriebener Freundlichkeit zu begegnen, um sie von ihrem hohen Ross herunterzuholen.
    „Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?“
    „Wie bitte?“ Für einen Moment wirkte sie irritiert, nahm das Angebot dann aber an.
    Als sie die Tasse schließlich vor sich stehen hatte, forderte der Hauptkommissar sie auf, weiterzureden. „Sie wollten mir eben etwas über Stichwaffen erklären?“
    „Richtig“, sagte sie. „Mit allen Waffen, die im Fechtsport eingesetzt werden, können Sie niemanden ernsthaft verletzen. Natürlich können Sie jemanden Stichwunden zufügen oder die Augen in Gefahr bringen, weshalb ja auch Schutzanzüge getragen werden müssen, aber töten.“ Sie schüttelte ihren Kopf.
    „Und mit einem alten Degen?“ fragte Leng.
    Sie sah ihn misstrauisch an, so als ob sie ahnte, dass er etwas gegen sie in der Hand hatte. „Das ist natürlich schon möglich“, gab sie zu.
    „Und raten Sie mal, wo wir einen solchen gefunden haben?“ Prado war aufgesprungen und an den Tisch gekommen.
    Stefanie Burghausen sah erschrocken aus. „Ich weiß nicht, worauf Sie hinauswolle!“
    Leng befürchtete, dass jetzt die widerrechtliche Aneignung der Waffe zur Sprache kam, und er sah auch keine Chance, den Kommissar jetzt noch davon abzuhalten. Wenn der einmal in Fahrt war, konnte niemand ihn aufhalten.
    „In Ihrem Schlafzimmer gibt es eine alte Eichentruhe“, sagte Prado, der mittlerweile direkt neben ihr stand und seinen Kopf zu ihr hinunter gebeugt hatte.
    In der Absicht, ihm auszuweichen, sprang sie auf und riss dabei den Stuhl um, auf dem sie gesessen hatte. Ihr Gesicht war rot vor Zorn, als sie schrie: „Wer hat sie in meine Wohnung gelassen?“
    „Ihre Mutter“, antwortete Leng ruhig, der sich bemühte, den Schaden zu begrenzen. Solange Klara Burghausen nicht wieder bei Bewusstsein war, konnte sie seine Behauptung ja nicht widerlegen.
    „Sie ist nicht nur gefühllos, sondern auch blöd“, entfuhr es ihrer Tochter. „Ich werde Sie mir vornehmen, wenn sie wieder zu Hause ist.“
    „Ich dachte, dass hätten Sie schon getan.“ Prado nahm schon wieder seine bedrohlich wirkende Haltung ein.
    „Wenn Sie in Rätseln sprechen, müssen Sie damit rechnen, dass ich Sie nicht verstehe.“
    „Sie verstehen uns sehr gut. Die Substanz, die im Körper ihrer Mutter gefunden wurde, ist ihr

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