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Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition)

Titel: Unter der Haut (Hauptkommissar Leng ermittelt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reimund J. Dierichs
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Ketchup. Darunter trug sie eine dunkelblaue Bluse. Um den Hals hatte sie einen bunten Seidenschal gelegt, aus dem Orange als dominierende Farbe hervorsprang.
    „Setzen Sie sich bitte“, bat Leng sie höflich. Er wusste genau, dass sich Grobheiten gleich zu Beginn eher negativ auf das angestrebte Ergebnis auswirkten. Deshalb hatte er auch Prado, der am Verhör teilnahm, zuvor gebeten, sich erst einmal im Hintergrund aufzuhalten.
    „Wie geht es Ihrer Mutter?“
    „Besser“, antwortete sie knapp, aber nicht ungehalten. Sie ist allerdings immer noch nicht bei Bewusstsein.“ Sie machte eine kleine Pause. „Ich würde jetzt aber gerne erfahren, warum sie mich vorgeladen haben.“
    „Nun, wir untersuchen immer noch den Mord an ihrem Vater.“
    „Und was habe ich damit zu tun?“ Das klang schon wesentlich unfreundlicher.
    „Nun, ich hoffe doch nichts“, gab Leng betont freundlich zur Antwort.
    „Was wollen Sie dann von mir?“
    „Wir haben die Alibis aller Personen noch einmal überprüft und dabei festgestellt, dass Sie die einzige sind, die uns für beide Tatzeiten bisher keinen Abwesenheitsnachweis erbracht hat.“
    „Doch, das habe ich. Ich hielt mich an dem Abend, an dem mein Vater ermordet wurde, in meiner Wohnung in Münster auf. Sie hätten das bei meiner Nachbarin überprüfen können.“
    „Das haben wir. Sie hat Sie ja auch gesehen, aber das war am frühen Abend.“
    „Danach bin ich zu Hause geblieben, habe mir was gekocht und mir den Tatort angeschaut.“
    „Ihre Pläne äußerten Sie auch gegenüber Ihrer Nachbarin. Nur wollte die sich späte r noch eine Flasche Rotwein auleihen, aber auf ihr Klingeln antworteten Sie nicht.“
    „Möglicherweise lag ich in der Badewanne“, sagte Stefanie Burghausen spitz.
    „Möglicherweise waren Sie aber auch gar nicht mehr da“, konterte Leng. „Weil Ihre Nachbarin sich beunruhigt fühlte, schaute sie aus dem Fenster, wo sie dann bemerkte, dass auch Ihr Auto fehlte. Im Nachhineinen fiel ihr dann ein, seit Stunden keine Geräusche aus der Wohnung über ihr gehört zu haben.“
    „Dann bin ich wohl noch mal los, um einzukaufen.“
    „Beim letzen Mal erzählten Sie uns doch, Sie hätten das vorher bereits erledigt.“
    „Jetzt hören Sie mal zu. Sie ermitteln im falschen Umfeld. Nur weil sie keinen Täter finden können, geraten jetzt alle, die meinen Vater kannten, unter Verdacht.“
    „Wir ermitteln dort, wo wir es für richtig halten“, gab Leng unwirsch zur Antwort, da er sich nicht gerne von Laien vorschreiben ließ, wie er seine Arbeit zu erledigen hätte. „Wenn Sie uns schon keine zufriedenstellende Erklärung für Ihren Aufenthalt am Donnerstagabend geben können, dann machen Sie uns doch wenigstens präzise Angaben für den Sonntag zwischen 18.00 und 20.00 Uhr.“
    „Warum wollen Sie denn das wissen? Wollen Sie mir etwa noch mehr anhängen?“ sagte sie patzig.
    „Wir wollen Ihnen gar nichts anhängen. Beantworten Sie einfach nur meine Frage.“
    Am Nachmittag bin ich ins Kino gegangen und danach nach Hause gefahren.“
    „Sagen Sie uns auch noch, in welchem Kino Sie gewesen sind und welchen Film Sie sich angeschaut haben?“
    „Die Buddenbrooks in den Lichtspielen “, sagte sie nach einiger Überlegung
    „Scheint ja ein richtiger Familienfilm zu sein.“
    „Wie meinen Sie das?“
    „Nun, ihr Vater hat sich denselben Film angeschaut an dem Abend, an dem er ermordet wurde.“
    Stefanie Burghausen gab darauf keine Antwort.
    „Haben Sie sich den Film in Münster angeschaut?“ wollte Leng wissen.
    Zuerst glaubte der Hauptkommissar, sie würde die Frage bejahen, aber nach einiger Überlegung sagte sie: „Ich war zu Besuch bei meiner Mutter und bin dann natürlich in Köln ins Kino gegangen.“
    „In welche Vorstellung?“
    „In die Nachmittagsvorstellung.“
    „Die um wie viel Uhr begann?“
    „Um 17.30 Uhr glaube ich.“
    „Wo sollen denn diese Lichtspiele sein?“ hakte Leng nach.
    „Irgendwo am Ring.“ Ihre Stimme klang jetzt äußerst gereizt. „In der Nähe der Ehrenstraße. Kann sein, dass das Kino auch einen anderen Namen hat. Ich kenn mich in Köln nicht mehr so gut aus. Kinos werden halt neu eröffnet und verschwinden manchmal wieder.“
    „In den vergangenen Jahren war wohl eher Letzteres der Fall“, bemerkte Leng lakonisch.
    „Gibt es Zeugen, die Sie im Kino oder davor gesehen haben?“
    „Nein, ich war allein.“ Sie rückte ihren Stuhl ein wenig vom Schreibtisch weg, damit sie ihre Beine übereinander schlagen

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