Unter deutschen Betten
…
Er: Magst Du mir zuschauen?
Ich: Nein danke.
Er: Ich gebe Dir 100 Euro!
Ich: NEIN!
Er: Ich suche eine Frau, die ich für Liebemachen bezahlen kann, die aber kein Profi ist.
»Liebemachen«? Im Bärchenbett? Mit Markus? Gegen Bezahlung? Gleich musste ich mich übergeben …
Ich: So, Markus. Schluss jetzt. Du gehst jetzt schön in die Küche, und ich putze hier fertig, ja?
Er: Aber es wäre so schön, wenn ich mal eine Frau finden würde, die es mit mir macht und die kein Profi ist.
Ich: Ja, mit mir jedenfalls nicht.
Er: Aber dann hat sich das Ganze schon wieder nicht gelohnt.
Ich: Was denn?
Er: Der Trick …
Ich: Was für ein Trick?
Er: Thomas und ich bestellen uns immer Frauen zum Aussuchen in die Praxis. Wenn es passt, laden wir sie nach Hause ein.
Ich: WAS? Das war ein TRICK?
Er: Ja, gut gell? Ihr seid auch darauf hereingefallen. Thomas ist gar kein Arzt. Das ist die Praxis von seinem Vater.
Ich: Du Schwein!
Er: Hihihihihiiiiii!
Ich ließ alles stehen und liegen und verließ die Wohnung.
Danach ging ich nicht mehr hin.
Als ich meiner Schwester erzählte, was passiert war, konnte sie es kaum fassen. Auch sie wollte da auf keinen Fall mehr hingehen.
Ein paar Tage nachdem meine Schwester aus dem Urlaub zurück war, rief Markus sie an:
Er: Hallo, warum kommst Du nicht?
Sie: Bist du blöd? Nach dem, was Du mit meiner Schwester gemacht hast, willst Du, dass ich noch komme?!
Er: Was habe ich denn gemacht?
Sie: Justyna hat mir alles erzählt!
Danach legte sie auf. Aber zehn Minuten später klingelte es wieder.
Meine Schwester hatte die Rechnung ohne Bärchenmann gemacht – wahrscheinlich hatte er in der Zwischenzeit sein Superheldenkostüm angelegt.
Aus gelb-grünem Acryl.
Mit Fellohren.
Meine Schwester nahm ab:
Sie: WAS?!
Er: DEINE SCHWESTER HAT MIT MIR GESCHLAFEN! FÜR 400 EURO!
[klick … tuuuuut]
Noch heute könnte ich mich kaputtlachen. Was verletzter Stolz aus so einem Bärchen herausholen kann …
Dass Einsicht leider nicht stattfand, zeigt die SMS, die ich von Markus ein paar Monate später bekam, als ich gerade in mein Auto einstieg. Ich hatte es kurzzeitig im Halteverbot am Marktplatz geparkt:
Na, da hast Du Glück gehabt, beinahe ein Knöllchen ;-) GLG
Und Du beinahe ein Knüppelchen aufs Schädelchen, Freundchen!
Goldener Hoden
2003 arbeitete ich bei einer Familie. Der Vater ist 50, die Mutter 30. Sie hatten zwei Kinder, einen neunjährigen Sohn und eine zehnjährige Tochter. Manchmal babysittete ich auch.
Sie erwarteten gerade ihr drittes Kind. Deshalb beschlossen sie, vorher noch das Haus zu renovieren. Ihr Nachbar hieß Dirk und war Handwerker. Er half ihnen dabei. Natürlich schwarz.
So sparten sie Geld, das sie lieber in die Einrichtung des neuen Kinderzimmers investierten als in teure Handwerkerrechnungen.
Dirk war ebenfalls verheiratet, hatte mit seiner Frau auch zwei Kinder und wohnte direkt gegenüber. Wenn er von der Arbeit heimkam, aß er kurz und ging dann mindestens zweimal die Woche zu seinen Nachbarn auf die Baustelle, um dort noch ein paar Stunden zu arbeiten.
Seit ein paar Monaten ging das schon so.
An einem Dienstag, die Familie war gerade aus dem Haus, putzte ich wieder.
Dirk arbeitete im Blaumann oben im Haus.
Wir hatten uns schon ein paarmal gesehen und immer ein paar nette Worte miteinander gewechselt. Bis jeder wieder seiner Arbeit nachging.
Auch diesmal unterhielt ich mich kurz mit Dirk. Wann er fertig sei, fragte ich ihn, und ob es gut vorangehe. Dann wünschte ich ihm viel Spaß und begann meine Arbeit.
Irgendwann sah ich ihn durch das Küchenfenster im Garten rauchen.
Ich öffnete das Fenster und rief:
»Ich wusste gar nicht, dass Du rauchst!«
Er lachte, zuckte mit den Schultern und winkte ab. Ich erhob zum Spaß den Zeigefinger, lachte ebenfalls und schloss das Fenster wieder, um weiter die Küche zu putzen.
Eine Weile später, ich war gerade in der Diele, kam Dirk die Treppe herunter und blieb hinter der etwa hüfthohen Mauer stehen, die Diele und Treppe voneinander trennte.
Er: Du hast bestimmt auch schon mal geraucht.
Ich: Nein, hab ich nie.
Er: Ach komm, sicher!
Ich: Nein, wenn ich es doch sage!
Er: Kennst Du Zigarren?
Ich: Klar kenn ich Zigarren. Aber ich rauche keine.
Er: Du hast bestimmt schon mal eine Zigarre geraucht!
Ich: Nein, echt nicht!
Ich verstand überhaupt nicht, was er von mir wollte. Was sollte das Gerede über Zigarren? Dirk fummelte hinter der Mauer herum, offenbar suchte er etwas in
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