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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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den Hengst zu.
    Vom Frühstückstisch hat sie sich ein paar Apfelstücke mitgenommen. Eingedenk der Erfahrung, dass auch beim Pferd die Liebe oft durch den Magen geht, „besticht“ sie ihn erst einmal, ehe sie sich die Bügellänge richtig einstellt, den Sattelgurt prüft und aufsitzt.
    Fernando betrachtet zunächst skeptisch ihr Tun, lässt sich aber bald beruhigt in Esperanzas Sattel nieder, als er feststellt, wie selbstverständlich Juliette die doppelten Zügel des Pelham-Gebisses aufnimmt und mit sicherer Einwirkung Kontakt zum Pferdemaul herstellt. Die Reaktion seines Hengstes zeigt dem Argentinier, dass er sich keine Sorgen machen muss. Juliette scheint ganz genau zu wissen, was sie tut.
    Der Weg führt die drei im ruhigen Schritt durch den Wald ans Meer.
    Ein überwältigender Anblick bietet sich ihnen, als sie den Strand erreichen.
    Gerade hebt sich die Sonne über den Horizont und taucht das Wasser in eine Sinfonie aus Farben.
    Der klare Himmel zeigt sich in einer Palette von lichtem Blau über Türkis, Orange, Rosa, Magenta, mit allen Zwischentönen, bis hin zu einem leuchtenden Rot, dort, wo er das Meer berührt. Die Sonne wirkt wie ein glühender Ball, der sich den Weg nach oben unaufhaltsam erkämpft.
    Juliette ist kein „early bird“, allzu viele Sonnenaufgänge hat sie noch nicht gesehen. Ihre Erinnerung hält eher die Untergänge bereit. Bei diesem Anblick aber nimmt sie sich vor, sich von ihrer Schlafmützigkeit zu lösen, denn das Schauspiel der Geburt des Tages, das sich ihr hier bietet, passt wunderbar zu ihrem Empfinden, selbst wie neu geboren zu sein.
    Die Pferde schnauben leise.
    Dort, wo sich das Meer zurückgezogen hat, ist ein gut fünf Meter breiter Streifen aus festem nassem Sand entstanden. Idealer Boden für die austrainierten Renner.
    „ Wohin?“, ruft Juliette Fernando zu.
    „ Halt dich links, bleib du vorn, ich setz ihm nicht die rossige Stute vor die Nase. Und lass ihn einfach gehen.“
    Diego beginnt ruhig zu cantern. Sein Galopp ist bergauf, der mächtige Hals wölbt sich vor Juliettes Gesicht. Sicher wählt er den richtigen Weg auch zwischen den verstreut im Sand liegenden Steinen, den ans Ufer heranrollenden Wellen.
    Sie hört die beiden Männer nur ein paar Pferdelängen hinter sich.
    Der Hengst beginnt warm zu werden, Juliette spürt, wie sie mit leichter Hand seine gewaltigen Kräfte regeln kann. Trotzdem wird das Tempo, das er vorschlägt, immer höher. Er fliegt über den Strand. Sie lässt ihm seinen Willen, genießt nur noch das Spiel der mächtigen Muskeln unter sich, den Fahrtwind, der ihr nach und nach Tränen in die Augen treibt.
    Ich weiß es wieder, ich weiß es wieder! Juliette lacht über ihre sichere Erkenntnis. Ich weiß wieder, was Glück ist!
    Da vorne wird der Strand schmaler, der Boden steiniger. Sie pariert Diego sacht und hält. Es dauert einen Augenblick, bis die Männer sie eingeholt haben. Alle drei steigen ab, Fernando drückt Georg die Zügel seiner Stute in die Hand und kommt auf sie zu. Juliette ist so überwältigt, dass sie ihm ohne Umstände um den Hals fällt.
    „ Ich danke dir, Fernando, danke dir, dass ich dein Gast sein darf, und danke dir für diesen herrlichen Morgen mit deinem wunderbaren Pferd!“
    Herzlich umarmt sie der Argentinier, wischt ihr eine Träne von der glühenden Wange. „ Nicht nur ein wunderbarer Morgen und ein wunderbarer Hengst, auch eine wunderbare Frau, meine liebe Juliette, du reitest wie der Teufel, irgendwann wirst du uns das erklären müssen.“ Und an Georg gewandt: „Ich weiß gar nicht, womit du sie verdient hast, eigentlich müsste sie mir gehören.“
    „ Pffff, du hast doch schon alles, nun gönn mir gefälligst auch mal was.“ In Georgs Stimme schwingt beleidigter Besitzerstolz und aufkeimende Eifersucht. „ Du arbeitest aber auch mit allen Tricks, ihr gibst du deinen Starvererber und mir schiebst du den alten lahmarschigen Zossen untern Hintern!“
    „ Na hör mal, von wegen 'lahmarschiger Zossen'! Ovido habe ich es in erster Linie zu verdanken, dass ich mittlerweile ein Plus-Zehn-Handicap habe. Er ist der zuverlässigste, anständigste Kerl, den ich besitze. Das internationale Turnier vor vier Wochen hier in Deutschland wäre sicher anders ausgegangen, wenn er mir nicht im letzten Chukka den genialen round the tail möglich gemacht hätte. Gar kein Vergleich zu diesem jungen Hüpfer, der immer nur Frauen im Kopf hat!“
    „ Ob der junge Hüpfer da wohl was mit dir gemeinsam hat?“ Georgs

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