Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)
Der und Angst? Je stärker das Weib, desto reizvoller, es zu erobern“, gibt Sarah überzeugt zurück. „Ach ja, ehe ich es vergesse, ich soll dir doch dies noch geben, du sollst es heute tragen.“
Sie hält eine kleine Schachtel hin, die Juliette neugierig öffnet.
„ Was ist das denn und wo soll ich das bitte tragen?“ Ihr Ausdruck ist ratlos.
„ Och, du bist aber auch wirklich ein Schäfchen, meine Süße, du willst mir doch nicht erzählen, dass du noch nie eine Liebeskugel benutzt, womöglich nicht einmal eine gesehen hast?“
Sie erntet einen verständnislosen Blick.
In der Schachtel liegt eine etwa vier Zentimeter durchmessende Kugel aus Chirurgenstahl, die beim Bewegen hörbar eine leise im Innern rollende weitere Kugel beinhaltet. Ein kurzes Kettchen daran endet mit einer sehr viel kleineren, hübsch verzierten Kugel aus demselben Material.
„ Es ist eine Mischung aus Beckenbodentrainer, Schmuck und Stimulanz. Du musst sie tief in die Vagina einführen. Probier es mal aus und geh ein paar Schritte damit.“
Aus ist es mit der überlegenen „Kriegsgöttin“, denn schon nach wenigen Bewegungen spürt Juliette, dass der Begriff „Stimulanz“ in diesem Falle ziemlich untertrieben gewählt ist. Das Rollen der Kugeln in ihrem Innern, das sachte, aber deutliche Streicheln, das die sichtbar heraushängende kleine Kugel an ihren Schenkeln anrichtet, lässt umgehend Juliettes Säfte fließen.
„ Er ist aber auch ein raffinierter Mistkerl!“, schimpft sie. „Ich sehe aus, als könne ich eine ganze Armee Männer befehligen, und er macht mich schon wieder ganz schwach.“
„ Freunde dich mal ein bisschen an mit deinen Kugeln“, empfiehlt Sarah. „Ich geh mich schnell umziehen, dann hol ich dich. Georg wirst du erst später sehen.“
Schon ist sie aus dem Raum.
mal fester binden,
kommt sonst noch weg
s chöner Schatz
und so wertvoll
5. Kapitel
Juliette erschrickt fürchterlich, als sich eine Viertelstunde später die Tür wieder öffnet.
Eine Gestalt im langen, weiten schwarzseidenen Kapuzencape, das Gesicht unkenntlich hinter einer weißen, goldverzierten venezianischen Halbmaske, einer Baùtta, verborgen, betritt ihr Zimmer.
„ Nun erschreck dich doch nicht so, ich bin's.“ Erleichtert vernimmt Juliette Sarahs Stimme.
„ Pass mal auf, ehe ich dich nun maskiere, muss ich dir noch den Ablauf des heutigen Abend erklären, denn helfen kann ich dir dann nicht mehr, ich spiele den Zeremonienmeister.“
Juliette entdeckt ein Mikrofon unter Sarahs Kapuze, dessen Zweck sie noch nicht erkennen kann.
„ Also, hör gut zu, es wäre schade, wenn du es versägst!“
Konzentriert nimmt sie die Instruktionen entgegen, wiederholt die Anweisungen und lässt sich von Sarah ein identisches Cape und ebenfalls eine weiße Maske anlegen . Von ihrem martialischen Outfit sind lediglich noch die Absätze sichtbar.
Juliette hat Lampenfieber.
In der Halle treffen die beiden auf drei weitere ebenso gewandete Personen. Beim besten Willen ist nicht erkennbar, wer unter welchem Cape steckt, wessen Gesicht sich unter welcher Baùtta verbirgt.
Wie soll ich nur nachher den Richtigen heraussuchen, fragt sich Juliette.
Hinter den geschlossenen Türen der Bibliothek, die sie bisher nicht betreten hat, ist wieder dieser monotone, düster bedrohlich wirkende Mönchsgesang zu hören, der Juliettes Gedanken kurz zu der gestrigen Szene im Salon zurückführt, bis sich die Flügel der Tür öffnen und die vier Gestalten gemessenen Schrittes eintreten können.
Nur ein flüchtiger Blick auf den eindrucksvollen Raum ist möglich, zu eindringlich waren Sarahs Anweisungen gewesen, keine Fehler zu begehen. Die Bibliothek erstreckt sich über zwei Etagen und hat im oberen Stockwerk eine rundumlaufende, von schlichten Säulen getragene Empore, auf der sie ein kleines Orchester bewegungslos, mit verbundenen Augen sitzen sieht. In kompletter Raumhöhe bedecken unzählige Bücher die Wände, welche an zwei weiteren gegenüberliegenden Seiten Türen aufweisen. Die Beleuchtung erfolgt ausschließlich durch neun fast mannshohe, armdicke weiße Kerzen. Der Boden ist mit einem Intarsienparkett bedeckt, das mittig einen großen Stern ähnlich einer Windrose aufweist. Sarah hat genau erklärt, an welcher Zacke des Sterns Juliette sich positionieren muss.
Ihr Blick fällt auf die vier Gestalten, die ihnen, im Schatten der Empore stehend, entgegensehen. Jeder trägt außer dem Cape und der weißen Baùtta einen
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