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Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Ein romantischer SM-Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Izabelle Jardin
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mäuschenstill.
    Michel glaubt, Jonathans Atem hören zu können, hält den seinen an, als er plötzlich ein Plätschern vernimmt.
    Fassungslos realisiert er, dass der Mann gerade an sein Versteck pinkelt.
    Einen Augenblick später vernimmt Michel das leise Ratschen eines Reißverschlusses, hört, dass die energischen Schritte sich nun in Richtung Meer entfernen, und tief durchatmend wagt er erneut, seinen Feldstecher auf den Rand der Höhlung zu legen und hindurchzuschauen.
    Er sieht Jonathan gerade noch hinter dem nächsten Knick verschwinden. Wenige Sekunden später heult ein Motor auf.
    Das Wasser aus den Pfützen, die der schwere Gewitterregen hinterlassen hat, spritzt hoch auf, als er in beachtlichem Tempo an Michels Versteck vorbeirauscht. Mit zitternden Händen holt der Junge sein Handy aus dem Rucksack und fühlt sofort eine unendliche Beruhigung, als er die vertraute tiefe Stimme des Vaters vernimmt.
    „ Papa, ich bin am Torhaus mit deinem Feldstecher auf dem hohlen Baum. Der Mann, den ihr sucht, ist gerade weggefahren, er ist aus einer Klappe im Boden vom rechten Turm gekommen. Kommt schnell!“
    „ Sofort, Michel, bleib wo du bist, bleib versteckt, bis wir da sind!“ Schon hat Hinrich aufgelegt.
     

    Juliette hat gerade neben Bärbel auf dem Beifahrersitz Platz genommen, als ihr Telefon klingelt.
    „ Schatz, wir sind auf dem Weg zur Steilküste. Michel hat Jonathan wegfahren sehen. Kommt alle, wir wollen versuchen, Lena rauszuholen.“
    Schon hat Georg aufgelegt, als ein unterdrückter Schrei Sarahs im Fond des Wagens sie zusammenzucken lässt.
    Aus der kleinen Seitengasse, in der die Praxis liegt, hat man guten Einblick auf die Hauptstraße des Dorfes, auf der gerade mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit ein kleiner Geländewagen vorbeirast.
    „ Da, das ist Jonathan!“, deutet Sarah auf das Auto.
    „ Auf zur Steilküste, Bärbel! Georg hat gerade mitgeteilt, dass Michel ihn aus dem Torhaus hat kommen sehen, die Männer sind auf dem Weg, sie wollen die Chance nutzen, Lena...“ Schon bricht Juliette entsetzt ab, denn sie weiß, dass Susanna nun das ganze Ausmaß der Katastrophe klar sein muss.
    „ Woher wisst ihr?“
    Juliette dreht sich nach hinten um und sieht keinen Ausweg, als der leichenblassen Freundin volle Aufklärung zu verschaffen, während Bärbel ihren kleinen Kombi wie eine Rennfahrerin sicher, aber in irrsinniger Geschwindigkeit durch den Ort, dann über die Feldwege lenkt.
    Hinrich, sein Jagdgewehr geschultert, empfängt die Frauen mit Michel an seiner Seite, berichtet, dass die anderen Männer bereits die Luke im Boden entdeckt haben, hilft Susanna, deren Knie so weich sind, dass sie sich kaum aufrecht halten kann, beim Aussteigen, weist Bärbel einen versteckten Platz für den Wagen an.
    „ Wir wissen nicht, wie viel Zeit wir haben. Wir müssen uns aufteilen. Schickt mir Fernando mit dem zweiten Gewehr raus, sobald ihr drinnen seid. Wenn Jonathan zurückkehrt, werden wir ihm einen feurigen Empfang bereiten. Ich habe Schrot geladen.“
    Juliette greift Susanna unter die Arme, eilt mit ihr dem Eingang zu.
    Zweimal stürzt sie fast, weil die Beine vor Aufregung den Dienst versagen, wird aber von der Freundin wieder hochgehievt, die Stiegen hinauf, über die Balustrade, bis sie vor der geöffneten Luke im Fußboden stehen.
    Fernando kommt ihnen entgegen, die rutschigen steinernen, schmalen Stufen herauf.
    Juliette schickt ihn mit kurzen Worten hinaus zu Hinrich, ruft ihm hinterher, er möge die örtliche Polizei benachrichtigen.
    „ Schon erledigt“, ist seine knappe Antwort.
    Georg hilft Susanna beim Abstieg, erklärt, dass Daniel und Robert dabei seien, die mit einem soliden Vorhängeschloss versehene Tür aufzubrechen.
    Der riesige Seitenschneider, den Fernando beim Stallbau gerade in der Hand gehabt hatte, als Michels Anruf kam, leistet dabei gute Dienste.
    Die schwere, klemmende Eisentür schwingt mit einem ohrenbetäubenden Geräusch auf und gibt den Blick frei in den Keller.
    Zwei Mäuse flüchten in Panik.
    Auf einer schmierigen dünnen Matratze, bedeckt von einer rauen braunen Militärdecke, liegt ein Bündel, das sich beim Eintreten der Freunde panisch in eine embryonale Haltung zusammenkrümmt. Wirres, verfilztes dunkles Haar verbirgt das Gesicht.
    Robert zieht die dreckige, stinkende Decke fort, und Susanna stürzt sich mit einem Aufschrei auf Lena.
    Aus verquollenen, halb geschlossenen Augen sieht sie ihre Mutter an.
    „ Mama!?“
    Schon sind die Männer dabei,

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