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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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seit Monaten – Jahren. Mann, vielleicht noch nie in seinem Leben. Nichts auf der Welt konnte seiner Euphorie etwas anhaben.
    Das dachte er zumindest – bis zu dem Moment, als er den Kopf hob und den Cop erblickte, der schon im Krankenhaus gewesen war, als er Ivy Pennington das erste Mal gesehen hatte. Er trat gerade durch die Tür, blieb stehen und sah sich um.
    Dann wandte er den Kopf genau in die Richtung, in der er saß.
     
    Vincent musterte die Leute, die an Ivys Tisch saßen. Das lief ganz automatisch bei ihm ab, wie Atmen … Nur war es in diesem Fall vollkommen sinnlos, weil er die Gesichter in dem Moment wieder vergaß, in dem er sie im Kopf abgehakt hatte. Als er auf den Tisch zusteuerte, runzelte er die Stirn – was suchte er eigentlich hier?
    Na ja, immerhin hatte er es auch nicht geschafft wegzubleiben.
    Als Ivy aus der Wohnung gestürmt war, hatte er erst nur mit den Schultern gezuckt, er war überzeugt, sich im Recht zu befinden. Dann hatte er sie entschlossen aus seinem Kopf verbannt und sich stattdessen auf den mit ihr verbundenen Fall konzentriert.
    Er hatte jeden anderen Gedanken ausgeschaltet und die Fakten geordnet – eine Fähigkeit, die er sich schon vor langer Zeit antrainiert hatte – und anschließend seine gesamte Konzentration darauf verwandt, ein Diagramm zu entwerfen. Es enthielt alle mit diesem Fall in Zusammenhang stehenden Fakten, die er bislang gesammelt hatte. Leider gab es verdammt wenige Fakten, die konkret genug waren, um aufgenommen zu werden – eine Erkenntnis, die einen bitteren Geschmack hinterließ und ihn dazu zwang, sich einzugestehen, dass er diesen Fall schon vor einiger Zeit hätte beiseite legen müssen – wenn nicht Ivy darin verwickelt gewesen wäre.
    Er legte nie besonders gern einen Fall beiseite, aber leider blieb ihm oft nichts anderes übrig. Er hatte genug Fälle am Hals, mehr als zu schaffen waren, und deshalb musste er Prioritäten setzen. Er musste seine Zeit solchen Fällen widmen, bei denen wenigstens der Hauch einer Chance bestand, dass er sie aufklären konnte. Was aber nicht bedeutete, dass er die Hoffnung aufgab, über etwas zu stolpern, das einen Durchbruch bei den schwer zu knackenden Fällen brachte, während er an den Fällen mit der höchsten Priorität arbeitete.
    Er saß auf der Couch, studierte vornübergebeugt die wenigen Anhaltspunkte, die er fein säuberlich auf einem Blatt aufgelistet hatte, und zermarterte sich das Hirn nach irgendeiner Idee. Zu guter Letzt führte das allerdings nur dazu, dass er an genau den Menschen dachte, an den zu denken er unbedingt vermeiden wollte.
    Ivy Jayne Pennington.
    Als er ihr vorgeworfen hatte, dass sie eine Entschuldigung dafür suchte, mit einem anderen Mann zu schlafen, hatte er nicht eine Sekunde daran gezweifelt, dass er Recht hatte. Warum sollte er auch? Das Leben hatte ihn gelehrt, misstrauisch zu sein: eine einsame Jugend, seine Arbeit und natürlich die katastrophale Ehe mit LaDonna, die ihn ständig betrogen hatte.
    Und doch …
    Er konnte die Worte einfach nicht vergessen, die ihm unwillkürlich in den Sinn gekommen waren, als sie sich zu ihm gedreht und gesagt hatte, dass sie heute Abend das tun würde, was er ihr sowieso schon die ganze Zeit unterstellte. Er hatte keineswegs einen Stich der Eifersucht verspürt, wie vielleicht zu erwarten gewesen wäre. Stattdessen hatte er gedacht … Ich glaube dir ja alles, Ivy, aber das nicht.
    Scheiße.
    Er hatte versucht, diese spontane Reaktion zu ignorieren, und eine Weile hatte das auch ganz gut geklappt. Aber zu guter Letzt gelang es ihm nicht mehr. Je stärker er versuchte, den Gedanken zu verdrängen, desto beharrlicher kehrte er zurück.
    Kein Zweifel, eine heftige Drohung. Aber eine leere. Das sagte ihm sein Instinkt, ein Gefühl, das so tief saß, dass es durch keine Argumente anfechtbar war. Ivy war zu ehrlich, zu integer, um jemals mit einem Mann zu schlafen, wenn sie mit einem anderen zusammen war.
    Diese Erkenntnis hätte ihn eigentlich glücklich machen sollen, und das tat sie auch, natürlich – in einem entlegenen Winkel seines Kopfes oder Herzens, in dem solches Wissen abgespeichert wurde, ohne von Zweifeln berührt zu werden. Aber dann tat sie es auch wieder nicht. Und das machte ihn unruhig. Er hasste es, im Unrecht zu sein, insbesondere so gründlich wie in diesem Fall. Komplett. Dadurch fiel ein ganz neues Licht auf seine Handlungen in letzter Zeit, und er stand ziemlich dumm da.
    Er hatte sich wie ein richtiges Arschloch

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