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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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gewesen. Oder – was viel wahrscheinlicher war – wie hatte der Cousin herausgefunden, wer er war? Dieser kleine Scheißer. Tyler hatte rein gar nichts gemacht, was ihn hätte verraten können, und doch sah es ganz so aus, als wäre der Cousin der Ärztin derjenige, der die bescheuerten Cops auf ihn gehetzt hatte.
    Er musste hier weg.
    Klar, und wo willst du hin, du Idiot? Da war die Stimme wieder, bahnte sich brausend ihren Weg durch seinen Kopf wie eine Sturzflut durch ein ausgetrocknetes Flussbett, und der Zorn schwoll sofort über jedes erträgliche Maß an und drohte ihn zu überschwemmen, die Mauern seiner Selbstbeherrschung niederzureißen. Wenn sie alles herausgefunden haben – verdammt, wie haben sie das nur geschafft? -, dann kannst du deine Anonymität in den Wind schreiben. Und wenn die Schweine deinen Namen kennen, dann kriegen sie auch raus, wo du wohnst; sie wissen, wo dein Laden ist, deine einzige Einkommensquelle. Weglaufen kannst du zwar, du Blödmann, aber verstecken kannst du dich nicht.
    Immerhin funktionierte er noch, und er sagte etwas zu der Ärztin, das sie zum Lachen brachte, und dieser kleine Beweis seiner Fähigkeit, auf zwei Ebenen zu funktionieren, ließ den Hass auf ein erträgliches Maß schrumpfen.
    Okay, was du auf jeden Fall tun kannst, ist bluffen , riet ihm die Stimme, inzwischen so weit beruhigt, dass Tyler für den Augenblick nicht befürchten musste, sie könnte wieder die Kontrolle über ihn übernehmen. Bluff einfach. Etwas wissen ist nicht dasselbe wie etwas beweisen können. Außerdem besteht ja immerhin die Möglichkeit, dass er aus einem ganz anderen Grund hier ist.
    Und das war tatsächlich der Fall, wie sich zeigen sollte. Er konnte in diesem Moment allerdings noch nicht ahnen, dass dieser andere Grund noch viel weniger erwünscht war und sich weitaus zerstörerischer auf seine unzureichende Kontrolle über seinen inneren Dämon auswirken würde als die Situation, die er bereits für den schlimmstmöglichen Fall gehalten hatte.
     
    »Nun mal langsam, Cowboy«, sagte Terry, packte Vincent am Arm und zog ihn zurück auf den Barhocker. »Immer mit der Ruhe.«
    Vincent schüttelte Terrys Hand ab. Er sah Ivys Cousin mit kalten, harten Augen an, und er strömte eine erschreckende Entschlossenheit aus. Terry überkam ein ungutes Gefühl, als er bemerkte, dass Vincents rechte Hand immer wieder zu der Waffe zuckte, die in einem flachen Lederholster am Bund seiner Jeans hing, wenn er von ihm zu dem Kerl blickte, der mit Ivy flirtete. Da er sich für die ganze Aufregung verantwortlich fühlte, fand Terry, er täte gut daran, etwas zu unternehmen, bevor die Situation au ßer Kontrolle geriet. Er wäre niemals so gedankenlos mit allem herausgeplatzt – so ohne jedes Feingefühl -, wenn er nicht mit einem Cop gesprochen hätte. Er konnte an Vincents Haltung zwar die ständige Achtsamkeit des Cops erkennen, ansonsten reagierte er jedoch einfach nur wie ein eifersüchtiger Mann.
    Terry graste sein Hirn nach irgendetwas ab, das die Situation entschärfen könnte, als sich Vincent plötzlich gegen die Lehne seines Barhockers sinken ließ und der besorgniserregende Ausdruck von Härte aus seinem Gesicht wich. Er fuhr sich mit zittrigen Händen durch die Haare. »Verdammt«, murmelte er, »ich bin in erster Linie hierher gekommen, weil ich dachte, sie verdient eine Entschuldigung. Aber sie sieht mich ja nicht mal an. Wie wird sie sich da erst freuen, wenn ich den Typen zu Hackfleisch mache?« Er rieb sich übers Gesicht. »Himmel Herrgott noch mal, ich bin Polizist – ich sollte nicht so ausrasten! Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder.«
    »Wenn ich mich daran erinnere, wie bescheuert Sie sich aufgeführt haben, als Sie das erste Mal bei Ivy vor der Tür standen, ist das nicht unbedingt das Schlechteste«, bemerkte Terry.
    Vincent schnaubte, und es klang fast belustigt. »Danke, Pennington, genau das will ich jetzt hören.« Er zuckte die Achseln. »Aber ich gebe zu, dass Sie nicht ganz Unrecht damit haben.«
    Abrupt erhob er sich. »Nun, sosehr ich dieses Gespräch unter Männern auch schätze, bringt es nicht viel, wenn ich hier nur herumsitze. Ich muss mit Ivy sprechen.«
    Er erwartete halb, dass Terry ihn wieder zurückhalten würde, aber der nickte nur. »Ja, das müssen Sie wohl«, sagte er. Er sah ihn ernst an. »Viel Glück D’Ambruzzi.«
     
    Ivy straffte die Schultern, als sie sah, dass Vincent zielstrebig auf sie zukam. Das wurde aber auch Zeit.
    Eine Weile hatte sie

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