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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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sich suchen, und das ist einfach nicht richtig. Griffus war ein Verrückter, durch und durch verdorben, und er ging äußerst zielstrebig vor. Als er erst einmal auf die Idee verfallen war, dass Ivy seine Traumfrau ist, konnte ihn nichts mehr von dem Entschluss abbringen, sich an sie heranzumachen. Wenn er nicht durch Sie an sein Ziel gelangt wäre, dann hätte er sich eben einen anderen Weg gesucht.« Als er sah, wie der Selbstekel in ihren Augen ein wenig nachließ, fügte er hinzu: »Und was die Sache mit der Beziehung angeht, Ivy sagte, dass er ganz genau wusste, wie er Sie manipulieren konnte. Er hat dasselbe mit ihr gemacht.«
    Die plötzlich einsetzende Geschäftigkeit auf dem Krankenhausflur hinderte ihn daran zu sagen, dass er sie gar nicht gut genug kannte, um seine Sympathie für sie einschätzen zu können. Terrys Eltern kamen aus Terrys Zimmer, und Sherry und ein anderes Familienmitglied gingen hinein. Ivy, die kurz mit ihrer Tante und ihrem Onkel gesprochen hatte, löste sich aus der Gruppe, kam zu ihnen und umarmte Jaz. Sie drückte sie fest an sich. »Es tut mir Leid, dass ich dich in diese ganze Sache mit hineingezogen habe, Jasmine«, sagte sie leise, was Vincent dazu brachte, mit den Augen zu rollen und leise »Um Himmels willen« zu murmeln. Jaz musste laut lachen. Ivy sah verwirrt von Jaz zu Vincent, ohne ihre Cousine loszulassen. »Was habt ihr denn?«
    »D’Ambruzzi hat mir gerade einen Vortrag darüber gehalten, wie gefährlich es ist, die Verantwortung für die Handlungen von jemand anderem zu übernehmen«, erwiderte Jaz. »Und er hat Recht. Es ist nicht deine Schuld, dass dieses kranke Schwein sich gerade dich ausgesucht hatte. Und vielleicht ist es ja auch wirklich nicht meine Schuld, dass er mich ausgesucht hat, um dir näher zu kommen.«
    »Aber natürlich ist es nicht deine Schuld«, erklärte Ivy leicht indigniert. »Wer denkt denn einen solchen Unsinn?«
    »Ich«, gab Jaz zu. »Du weißt, wie unsicher ich mir die letzten Wochen wegen Tyler war. Es fällt mir schwer zu akzeptieren, wie schnell ich diesem Kerl auf den Leim gegangen bin. Hey, niemand gibt gerne zu, dass er leicht zu manipulieren ist.« Sie atmete tief durch. »Noch schwerer ist es, weil ich weiß, dass ich ihn nur deshalb nicht in die Wüste geschickt habe, weil ich keine Lust hatte, mir einen neuen Typen zu suchen. Das ist doch wirklich völlig bescheuert, Ive.«
    Ivy sah ihre Cousine nachdenklich an. »Dann bestehen also gute Chancen, dass du dir den nächsten Mann ein bisschen genauer ansehen wirst?«
    Jaz entkam ein Lachen. »Und ob. Wobei ich meinem eigenen Urteil allerdings kaum noch trauen werde. Stell dir nur mal vor.« Sie nahm einen verführerischen Ton an. »Wie war Ihr Name gleich wieder? Charles Manson? Ich würde liebend gerne mit Ihnen in Kino gehen. Darf ich Sie Charlie nennen?«
    Sie sahen sich an und lachten. »Es wird alles wieder in Ordnung kommen, oder, Ivy?«, fragte Jaz mit großen Augen.
    »Klar. Wir hatten wohl auch um einiges mehr Glück als seine anderen Opfer, oder? Es wird alles wieder in Ordnung kommen, bestimmt.«

Epilog
     
    In so kurzer Zeit hatte sich so vieles verändert. War seit dieser Nacht tatsächlich noch nicht einmal ein Monat vergangen? Ivy saß mit angezogenen Knien in der Mitte des Bettes und dachte darüber nach.
    Einige der Veränderungen waren sogar gut.
    Sie hatte ihre Wohnung gekündigt, sobald das Siegel der Spurensicherung an der Tür entfernt worden war. Da sie nicht von neuem an Ereignisse erinnert werden wollte, die sie ohnehin nur mit Mühe aus ihrem Kopf bekommen konnte, hatte sie einen Reinigungsdienst engagiert, der die letzten Spuren von Tyler Griffus beseitigte. Dann war sie endgültig bei Vincent eingezogen.
    Sie hatte mittlerweile das Gefühl, dass es auch ihre Wohnung war und nicht nur seine. Ihr Sofa und der neu gepolsterte Sessel hatten das Wohnzimmer mit Beschlag belegt, da sie viel hübscher waren als die Möbel, die Vincent besessen hatte. Dagegen hatten sie Vincents Bett behalten, weil seine Matratze wesentlich besser war als das durchgelegene alte Ding, auf dem sie die letzten sechs Jahre geschlafen hatte.
    Allerdings hatten sie sich auf dieser Matratze seit jener Nacht noch kein einziges Mal geliebt.
    Ivy krümmte sich innerlich. Das war vermutlich ein Teil ihres Problems: dass die Erinnerung an diese Nacht immer noch alles überschattete. Sie musste aufhören, Griffus so viel Macht einzuräumen, dass er selbst noch nach seinem Tod ihr Leben

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