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Unter die Haut: Roman (German Edition)

Unter die Haut: Roman (German Edition)

Titel: Unter die Haut: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Andersen
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Blick auf sein Spiegelbild, und er vergaß für einen Moment seine Verzweiflung.
    Du lieber Himmel. Das war wirklich ein Gesicht, das Vertrauen einflößte. Wie Ivy einige Zeit vor ihm, beugte er sich näher zum Spiegel. Es war ein reines Wunder, dass sie nicht schreiend aus der Wohnung gerannt war, sobald sie aufgewacht war, er hatte Männer verhaftet, die ehrbarer ausgesehen hatten als er. Er warf einen Blick auf Ivys Silhouette in der Duschkabine und beschloss, dass ein bisschen Schönheitspflege angesagt war – das war die paar Minuten, die es ihn kosten würde, wert, wenn es seine Chancen erhöhte, dass sie ihn anhörte.
    Er legte die Träger ihres Nachthemds über den Haken an der Tür und griff nach Zahnbürste und Rasierapparat.
     
    Ivy gehörte nicht zu den Frauen, die nah am Wasser gebaut haben. Als sie jedoch unter dem prasselnden Strahl der Dusche stand, brach sie zum zweiten Mal innerhalb von zwölf Stunden in Tränen aus. Es kam ihr so vor, als hätte sie seit ihrer ersten Begegnung mit Vincent D’Am bruzzi öfter geheult als im ganzen letzten Jahr.
    Sie fuhr mit der Zunge an ihrem Mundwinkel entlang, um den salzigen Tränenfluss aufzufangen, und verfluchte dabei im Stillen Vincent, seine italienische Abstammung, seine Anziehungskraft, die sie hilflos machte und dazu führte, dass sie nach wie vor mit ihm zusammen sein wollte. Und sie verfluchte dieses Miststück von Exfrau. Wenn in diesem Drama einer die Rolle des Schurken hatte, dann sie. Die Art und Weise, wie diese Frau Vincents Fähigkeit, jemandem zu vertrauen, zerstört hatte, war geradezu kriminell.
    Während Ivy mit Tränen in den Augen an die weiß geflieste Wand starrte, brachte sie das leise Klicken, mit dem sich die Tür der Duschkabine öffnete, nicht gleich mit dem Gegenstand ihrer Überlegungen in Verbindung. Sie drehte sich zur Tür. Vincent stand nackt in der Öffnung.
    Sofort kehrte sie ihm wieder den Rücken zu und hielt ihr Gesicht unter den Wasserstrahl, voller Scham, dass er sie in Tränen aufgelöst überrascht hatte. Dann merkte sie, dass er hinter ihr in die Kabine trat und die Tür zuzog.
    Die Duschkabine war nicht für zwei große Erwachsene gebaut worden, und Vincent war gezwungen, sich an Ivys Rücken zu pressen. Das war ihm allerdings ganz recht, er suchte sowieso nach einem Vorwand, um sie zu berühren. »Tut mir Leid«, sagte er. Er versuchte, sie auf den Nacken zu küssen, aber sie zog die Schulter bis zum Ohr hoch und ließ ihm damit nur die Wahl, entweder zurückzuweichen oder sich den Kiefer zerquetschen zu lassen. Er wich zurück. »Es tut mir Leid, Ivy«, wiederholte er und rieb stattdessen seine Wange an ihrer Schläfe. »Wirklich. Bitte … ich will nicht, dass du gehst.«
    Es erstaunte ihn nicht wirklich, dass sie ihm keine Antwort gab. Ihre Tränen waren ihm nicht entgangen; und bei dem Anblick hatte sich sein Herz zusammengezogen.
    Auch in der vergangenen Nacht hatte sie geweint, und es hatte ihn verwirrt. Er kannte sie inzwischen gut genug, um zu wissen, dass sie keine Frau war, die leicht die Beherrschung verlor. Aber diese Tränen hatte er hauptsächlich einem Übermaß an Schrecken und Wut zugeschrieben … Schrecken darüber, unter einer Geheimnummer von einem Vergewaltiger angerufen zu werden, und Wut auf ihn, weil er so argwöhnisch war. Die Tränen jetzt gingen jedoch allein auf sein Konto, das wusste er.
    Er griff nach der Seife und rieb seine Hände damit ein. Dann begann er ihre Schultern zu massieren und knetete die verspannten Muskeln an ihrem Nacken. »Bei so vielem von dem, was ich zu dir sage, weiß ich nicht, warum ich es tue«, gestand er ihrem abgewandten Gesicht mit leiser Stimme. »Du hast gesagt, dass es keinen Grund für meine Eifersucht gibt, und dem Kopf nach weiß ich, dass du Recht hast. Aber im Herzen …?« Ivy spürte, wie er mit den Schultern zuckte.
    Er massierte schweigend eine Weile ihren Nacken. Dann lachte er kurz auf, kaum hörbar und ohne eine Spur von Fröhlichkeit. »Ich habe mich noch nie einem anderen Menschen gegenüber so verhalten«, gab er zu. »Und ich schwöre bei Gott, dass ich mich selbst nicht verstehe … wie soll ich mein Verhalten dann dir erklären? Du hast nur einfach etwas an dir, das mich bis ins Innerste trifft und rasend vor Eifersucht macht. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass andere Männer dich so sehen oder mit dir schlafen.«
    Sie versteifte sich unter seinen Händen, und er fuhr fort: »Weißt du eigentlich, dass ich praktisch seit der

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