Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

unterbrach die Verbindung und nahm den Faden wieder auf. »Dann wäre das also geregelt?« Jessica zuckte resigniert mit den Schultern. Cameron nickte. »Gut. Dann wollen wir mal schauen, was die Hafenaufsicht von uns will.«
    Nathan, Cameron und Jessica betraten in dem Moment die Brücke, als der Com-Offizier die hereinkommende Nachricht auf den Lautsprecher legte.
    » Volander , Volander , hier Hafenaufsicht, bitte melden.« Die Nachricht wurde ständig im gleichen Tonfall wiederholt, sodass Nathan sich unwillkürlich fragte, ob es sich um eine Aufzeichnung handelte. Er wollte gerade antworten, als Jalea und Tobin die Brücke betraten.
    »Captain«, sagte Tobin, »vielleicht sollte ich besser mit ihnen sprechen.«
    Nathan blickte erst Jalea an, die nickte, und dann Jessica, die mit den Schultern zuckte. »Einverstanden«, sagte er und trat beiseite.
    Tobin nahm vor der Konsole Aufstellung und wartete auf das Zeichen des Com-Offiziers, dass der Kanal offen war.
    »Hafenaufsicht, hier Volander .«
    » Volander , weshalb hat Ihre Antwort so lange gedauert?« Der Sprecher klang gereizt, was bei Nathan und Jessica, die sich beide im Hintergrund hielten, Besorgnis weckte.
    »Ich bitte um Entschuldigung, Haven, aber unser Fernfunk wurde beim Transit beschädigt.«
    » Volander , nennen Sie den Grund Ihres Besuchs.«
    »Wir möchten die Ringe abernten und von lokalen Händlern Vorräte aufnehmen.«
    »Verstanden. Benötigen Sie eine Arbeitscrew?«
    »Positiv. Volander fordert Arbeitscrews an.«
    »Verstanden. Übermitteln Sie Ihre Quote, dann teilen wir Ihnen eine Ernteposition zu.«
    »Wir werden den Bedarf in Kürze übermitteln. Volander , Ende.« Tobin wandte sich an den Captain. »Das sollten Sie tun.«
    »Wer ist Volander? «, fragte Jessica.
    »Das Schiff, das den Code Ihres Transponders ursprünglich benutzt hat. Es wurde vor einigen Monaten als vermisst gemeldet.«
    »Und was ist mit der Quote gemeint?«, fragte Nathan.
    »Man will wissen, wie viel Material Sie in den Ringen zu ernten gedenken. Auf dieser Basis werden die Gebühren berechnet, die Sie beim Abflug entrichten müssen. Einige Hundert Kilotonnen sind die übliche Menge.«
    »Kommt mir viel vor«, bemerkte Nathan.
    »Bei einer zu kleinen Menge würde man Verdacht schöpfen. Ist sie zu hoch, hätten Sie Mühe, die Gebühren zu bezahlen«, erklärte Tobin.
    Nathan passte das ganze Arrangement nicht. Er hatte das Gefühl, Tobin versuche mehr für sich herauszuschlagen, als er zugeben wollte. Im Moment aber blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Er blickte Jessica an, von der er annahm, dass sie ähnlich dachte wie er. »Also gut, übermitteln Sie die Quote, die Sie für angemessen halten.«
    »Teilen Sie der Aufsicht mit, dass Sie dreihundert Kilotonnen ernten wollen«, sagte Tobin zum Com-Offizier, dann wandte er sich wieder an Nathan. »Es dürfte nicht länger als ein, zwei Tage dauern, diese Menge zu ernten, zu verarbeiten, zu verkaufen und für den Gegenwert Vorräte zu erwerben.«
    »Können wir die Menge erhöhen, falls erforderlich?«
    »Ja, aber das würde möglicherweise unerwünschte Fragen aufwerfen.«
    »Wir empfangen Navigationsanweisungen, Sir«, meldete der Com-Offizier.
    »Übermitteln an Navigation, Fähnrich.«
    Cameron ging zur Navigationskonsole und programmierte den neuen Kurs. »Sie schicken uns in eine ziemlich dichte Ringregion, Captain, gar nicht weit vom Koloniemond entfernt. Sollte ein gutes Versteck abgeben.«
    »Na prima. Dann bring uns dorthin, Cam.« Nathan wandte sich wieder Tobin zu. »Also noch einmal, wie soll das vonstattengehen? Sie bringen Arbeiter aufs Schiff, die dann von hier aus arbeiten?«
    »Kein Grund zur Sorge, Captain. Nur sehr wenige Schiffe, die die Ringe abernten, bringen ihre eigenen Geräte und Arbeiter mit. Der Ernter nimmt in den Ringen Material auf und bringt es in Ihren Hangar. Dort wird es entladen, sortiert und abgepackt. Ein Teil bleibt bei Ihnen an Bord. Ein Teil geht nach Safe Haven, wo das Material verkauft wird, um damit die Vorräte und die Arbeiter zu bezahlen. Das ist der übliche Ablauf, und hierher kommen Schiffe aus der ganzen Region. Die Ringe bestehen zu einem großen Teil aus kostbaren Metallen und Wassereis. Das ist eine seltene und einzigartige Kombination, wie Sie bald sehen werden.«
    Nathan nickte. »Alles bereit?«, fragte er Cameron.
    »Kurs wurde berechnet.«
    »Ich übernehme den Anflug«, sagte er. »Mach du mal Pause und iss etwas.