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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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dem Weg zu gehen, größer. Und wenn doch, wäre der Aufprallwinkel flach, und es würde nur ein geringer Schaden entstehen.«
    »Senke Nase ab«, bestätigte er ohne zu zögern. Es war ihm gar nicht aufgefallen, doch Cameron hatte den Vorschlag ohne jede Streitlust vorgebracht. Und er hatte ihren Rat instinktiv befolgt, ohne nachzudenken.
    Beim Simulationstraining war es ihnen nicht gelungen, als Team zusammenzuarbeiten. Sie hatten eine unterschiedliche Herangehensweise. Trotz Captain Roberts’ gegenteiliger Behauptung, dass sie mit ihren Stärken die Schwächen ihres Partners ausgleichen würden, hatten sie erst mühsam lernen müssen, zusammenzuarbeiten, ohne sich gegenseitig an die Gurgel zu gehen.
    Ungeachtet ihrer gegensätzlichen Art hatten die Ereignisse der letzten Tage sie gezwungen, ihren Differenzen eine Zwangspause zu verordnen. Das war kein Training mehr; jetzt kämpften sie ums Überleben. Obwohl Nathan aufgrund der Umstände das Kommando über die Aurora zugefallen war – er vermutete, dass Cameron sich noch immer darüber ärgerte –, harmonierten sie inzwischen besser. Captain Roberts wäre stolz auf uns, dachte er.
    »Noch ein Kilometer«, meldete Cameron. Nathan beendete die Abwärtsdrehung. Jetzt tauchten sie mit dem Bug voran in die Ringe ein.
    »Wie weit ist das andere Schiff entfernt?«, fragte Nathan Jessica.
    »Sichtentfernung wird in einer Minute erreicht«, antwortete sie.
    »Wird sich das Schiff über oder unter unserer Flugebene befinden?«
    »Wie? Etwa gleichauf, denke ich.« Jessica hatte mit dieser Frage nicht gerechnet und fühlte sich überrumpelt.
    »Wie lange noch, bis wir in die Ringe eindringen?«, wandte Nathan sich an Cameron.
    »Etwa neunzig Sekunden«, antwortete sie.
    »Kein Zeitdruck«, murmelte er.
    Das Schiff senkte sich weiter auf die Ringe ab, während das unbekannte Raumschiff immer näher kam. Jetzt kam es aufs richtige Timing an. Sie mussten sich zwischen den Felsbrocken verstecken, bevor das unbekannte Raumschiff sie zu Gesicht bekam. Nathan hätte am liebsten den Hauptantrieb angeworfen und wäre damit in die Ringe hineingerast, doch das wäre nicht nur grober Leichtsinn gewesen, sondern hätte auch den Argwohn des unbekannten Raumfahrzeugs und aller eventuellen Beobachter geweckt. Deshalb vollzog sich das Wettrennen im Vergleich zur normalen Manövriergeschwindigkeit im Schneckentempo.
    »Noch eine Minute«, meldete Cameron. »Fünfhundert Meter.«
    »Unbekanntes Raumschiff erreicht Sichtentfernung in dreißig Sekunden«, meldete Jessica.
    »Wie sieht es aus, Kaylah?«, fragte Nathan, ohne den Blick von der Konsole abzuwenden.
    »Bei gleich bleibender Geschwindigkeit sollten Sie die Ringe als Erster erreichen, Sir.«
    »Dann hast du wohl richtig gelegen«, brummte Nathan. Cameron schwieg und warf ihm nur einen kurzen Blick zu, gefolgt von der Andeutung eines Lächelns.
    »Noch zwanzig Sekunden bis Erreichen der Sichtentfernung«, meldete Jessica.
    »Cam«, fragte Nathan unvermittelt, »ist es okay, wenn wir uns beim Einflug drehen?«
    »Glaub schon. Warum?«
    Nathan gab ein wenig Radialschub. »Ich möchte ihnen beim Vorbeiflug den Bauch zuwenden«, erklärte er, zufrieden mit seinem Einfall.
    Die Aurora begann sich zu drehen, als das unbekannte Raumschiff in Sichtweite gelangte und an ihr vorbeiflog. Das andere Schiff bekam von ihr deshalb nur die in keiner Weise verräterische Unterseite zu sehen.
    »Dringen in Ringsystem ein«, meldete Cameron. »Du kannst wieder verzögern, Nathan.«
    »Gleich.« Die Ringe waren zwar dicht, aber nur einen Kilometer dick. Nathan wollte unbedingt verhindern, dass er auf der anderen Seite, wo sich zahlreiche andere Schiffe aufhielten, wieder hervorgeflogen kam. Im letzten Moment zündete er die Bremsdüsen und verzögerte mit Vollschub, bis das Schiff im dichten Ringsystem von Safe Haven zum Stillstand kam.
    Ein kollektiver Stoßseufzer der Erleichterung war auf der Brücke zu vernehmen, als Cameron meldete: »Antrieb abgeschaltet.« Ihre Finger tanzten über die Konsole. Schließlich fügte sie hinzu: »Wir befinden uns im Ringorbit, exakt an den zugewiesenen Koordinaten.«
    Nathan erhob sich vom Sessel des Steuermanns. »Jessica, ich glaube, wir sollten jetzt einchecken.« Er wandte sich an Cameron. »Ich übergebe das Schiff, Commander.«
    »Aye, Sir«, antwortete Cameron und sah ihm nach. Sie bekam gerade noch mit, wie Jessica ihr zuzwinkerte und halbherzig salutierte.
    Der Antrieb von Tobins Schiff lief bereits im

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