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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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in diesem fremden Raumfahrzeug zu einem unbekannten Ziel. Tausend Lichtjahre von zu Hause entfernt sah er Dinge, die sich die Bewohner seiner Welt nicht im Traum vorstellen konnten. Er blickte Wladimir an. Sein Freund schaute ebenfalls staunend aus dem Fenster, so wie alle anderen Passagiere in der Kabine.
    »Einfach unglaublich«, murmelte Nathan.
    »So viele Schiffe!«, rief Wladimir aus.
    »Ja, und allesamt besser bewaffnet als wir«, fügte Jessica hinzu. »Ihr solltet euch vielleicht ein bisschen beherrschen«, flüsterte sie und sah ins Cockpit. Hatte Tobin etwas mitbekommen? »Wir müssen ja nicht jedem gleich verraten, wie es um uns steht.« Um ihre Warnung zu unterstreichen, warf sie Nathan und Wladimir nacheinander einen vielsagenden Blick zu. Nathan kam sich auf einmal unglaublich naiv vor. Wladimir zuckte lediglich mit den Schultern und sah weiter aus dem Fenster.
    »Hey, ist Ihnen schon aufgefallen, dass sich die großen Schiffe von Safe Haven fernhalten?«, bemerkte Sergeant Weatherly, als sie sich dem großen, braun-blauen Mond näherten. »Nur die kleinen fliegen ihn an.«
    »Die meisten großen Schiffe sind Frachter«, erklärte Nathan. »Die verfügen wahrscheinlich nicht über genug Energie, um häufiger die Umlaufbahn zu wechseln, und sparen lieber den Treibstoff. Schauen Sie mal genau hin. Die meisten haben nur einen kleinen Antrieb mit großem Treibstofftank. Sie sind ausgelegt für langen Betrieb mit wenig Schub.«
    »Hat die Aurora deshalb einen so dicken Arsch?«, scherzte Enrique.
    »Kann man so sagen. Der Arsch ist der Antrieb, sonst nichts. Damit ist sie richtig schnell.«
    »Enrique steht auf dicke Ärsche«, meinte Jessica und stupste ihren Kollegen von den Spezialkräften an.
    »Stimmt das?«, fragte Nathan.
    »Ja, und deshalb lasse ich Jess auch links liegen«, stichelte Enrique zurück. »Du hast keinen Arsch!«
    »Jedenfalls keinen dicken, das ist mal klar«, entgegnete sie.
    Nathan dachte an eine bestimmte Nacht vor ein paar Wochen auf der Erde. Die Erinnerung an ihr Spiegelbild in den Wandkacheln, als sie sich das Kleid wieder angezogen hatte, brachte ihn zum Lächeln.
    »Wir beginnen jetzt den Anflug«, rief Tobin aus dem Cockpit. »Es könnte beim Eintritt in die Atmosphäre ein bisschen ruppig werden. Die Inertialdämpfer dieses Schiffs sind leider nicht die besten.«
    »Danke für die Vorwarnung!«, antwortete Nathan. »Aber wir kommen bestimmt zurecht.«
    Während seiner Zeit an der Militärakademie hatte Nathan die meisten Flüge in den Erdorbit in älteren Shuttles ohne Inertialdämpfer unternommen. Die ersten Flüge waren erschreckend verlaufen. Er hatte sich nie ganz daran gewöhnt, doch mit der Zeit hatte er gelernt, es auszuhalten. Am schlimmsten war immer das Kielplasma gewesen. Das weißlich-orangefarbene Feuer, das beim Eintauchen in die dichteren Atmosphäreschichten an den Fenstern vorbeiströmte, machte ihm Angst. Er hatte immer das Gefühl, es könnte jeden Moment in die Kabine schlagen und ihn verbrennen.
    Das Schiff drehte sich leicht um die Längsachse, sodass sie den Mond nun besser sehen konnten. Safe Haven war etwa halb so groß wie die Erde, und vom Orbit aus waren einige Unterschiede zu erkennen. Am auffälligsten war die Farbe. Braun herrschte vor, doch es gab auch ein paar graue und grüne Regionen. Die Oberfläche war überwiegend trocken, mit wenigen Einsprengseln von Wasserflächen, die jedoch nicht mit den terranischen Ozeanen zu vergleichen waren. Offenbar gab es auch einige Gebirgszüge, ein paar merkwürdig gefärbte Wälder und viele weite Ebenen. An den Polen gab es sogar Schnee. Der größte Teil der Oberfläche wirkte unbelebt, und die spärliche Vegetation wirkte aus dem Orbit eigentümlich blass. Viele der Ebenen wiesen eine gelbbraune Farbe auf, die ihn an die Sandstrände der Erde erinnerte. Doch so weit Nathan das erkennen konnte, gab es in der Nähe der gelbbraunen Regionen keine Wasserflächen.
    Er sah mehrere aktive Vulkane, aus denen sogar Lava austrat. Auf den ersten Blick machte der Mond den Eindruck einer seltsamen Mischung aus bewohnbar und lebensfeindlich.
    Der Mond wurde im Fenster immer größer, bis er geradezu furchteinflößend nahe war. »Sollte die Drehbewegung sich nicht allmählich umkehren?«, bemerkte Nathan. Er war der einzige Pilot der Gruppe, deshalb erntete er mit seiner Bemerkung auch nur fragende Blicke.
    Auf einmal setzte hinter ihnen ein lautes Summen ein. Im nächsten Moment hüllte ein unheimliches

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