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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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bläuliches Licht das kleine Raumschiff ein.
    »Eine Art Schutzschirm?«, vermutete Wladimir.
    Das Schiff begann zu vibrieren und zu rütteln, und das umhüllende Feld färbte sich bernsteinfarben. Das Rütteln wurde immer heftiger, das Feld leuchtete jetzt gelb-orange und verdeckte die Sicht auf die Mondoberfläche.
    »Ich glaube, das ist ein Hitzeschild«, meinte Nathan.
    »Gibt es so was?«, fragte Wladimir.
    »Ich denke schon. Das würde erklären, weshalb wir uns nicht wieder gedreht haben.«
    Nathan konnte es kaum glauben. Alle raumtüchtigen Fahrzeuge, die er kannte, hatten den Hitzeschutz an der Unterseite. Auch die Unterseite der Aurora war verstärkt und mit einem Hitzeschild ausgestattet, der einen eingeschränkten Atmosphärenflug und Bremsmanöver im Luft raum gestattete. Derlei Materialien aber erhöhten nicht nur das Gewicht des Raumschiffs, sondern erschwerten und verteuerten auch die Herstellung. Wenn diese Leute sich mit einem energetischen Schutzschirm gegen die extreme Luftreibung beim Atmosphäreneintritt schützten, dann wäre diese Technologie von großem Nutzen für die Erde. Die Anwendungsmöglichkeiten wären schier unbegrenzt.
    Sein Gedankengang wurde durch das immer heftigere Rütteln unterbrochen. Der Schild hielt zwar die Hitze ab, reduzierte aber anscheinend nicht die Turbulenzen. Die Vibrationen waren schlimmer als bei seinen letzten Landungen auf der Erde. Am Weltraumflug gefiel ihm besonders, dass es keine Turbulenzen gab. Nathan konnte Turbulenzen nicht ausstehen, was in Anbetracht des Umstands, dass er während seiner Ausbildung alle möglichen Flugzeugtypen zu fliegen gelernt hatte, erstaunlich war. Doch wenn er das Flugzeug selbst steuerte, machten ihm die Turbulenzen nichts aus. Jetzt aber, als Passagier, drehte sich ihm der Magen um.
    Er musterte die Gesichter seiner Begleiter. Alle schauten ernst drein, wohl weil sie sich fragten, ob das Schiff der Belastung standhalten würde.
    Nach einigen Minuten hörten die Vibrationen so unvermittelt auf, wie sie eingesetzt hatten. Der Energieschirm färbte sich erst bernsteinfarben, dann bläulichweiß und verblasste schließlich. Kurz darauf verstummte auch das Summen der Generatoren.
    Im Verlauf des Atmosphäreneintritts hatte Tobin das Schiff wieder in die Ausgangslage gedreht, sodass es jetzt im Verhältnis zu der unter ihnen liegenden Welt richtig ausgerichtet war. Sie flogen anscheinend ein paar Tausend Meter über einem kleinen See, in Richtung des vor ihnen ausgebreiteten Ufers. Das Schiff ging allmählich tiefer. Kurz darauf befand sich unter ihnen Land, und ihre Höhe von einigen Hundert Metern verringerte sich weiter. Verschiedene Gehöfte waren zu sehen, hin und wieder eine Ansammlung von Gebäuden. Anscheinend näherten sie sich einer großen Stadt.
    Bei den gelbbraunen Flecken, die aus dem Orbit an Sandstrände erinnerten, handelte es sich anscheinend um große, flache Pflanzen, die in einigen Fällen eine Fläche von mehreren Hundert Quadratmetern einnahmen. Ob es sich um einzelne Pflanzen oder Gruppen handelte, konnte Nathan nicht erkennen. Außerdem sah er Menschen, die die flachen Pflanzen in Stücke schnitten und sie auf die Ladefläche großer, flacher Fahrzeuge warfen.
    Bald darauf wechselte die Szenerie und machte einer urbaneren Umgebung Platz. In einer Höhe von hundert Metern endete der Sinkflug, und der Anflug auf den Raumhafen begann. Tobin unterhielt sich mit jemandem via Headset, vermutlich mit einer Art Fluglotse. Schließlich wimmelte es im Luftraum über dem Raumhafen von startenden und landenden Schiffen, und jemand musste ihnen Anweisungen geben.
    Von oben betrachtet glich der Raumhaufen einem Durcheinander von abgestellten Raumfahrzeugen, Hangars und Wartungsgebäuden, alle durch Rollbahnen, Landeplattformen und Straßen verbunden. Ungefähr in der Mitte lag ein Gebäudekomplex mit zahlreichen Nebengebäuden, offenbar der Hauptterminal. Es glich den Raumhäfen auf der Erde und war anscheinend im Laufe der Zeit immer wieder erweitert worden. Im Unterschied zu vergleichbaren Anlagen auf der Erde befand sich diese hier mitten in einer Stadt, und die Vermutung lag nahe, dass sich die Siedlung rings um den Raumhafen nach und nach entwickelt hatte. Nathan sah Häuser und Geschäftsanlagen, die unmittelbar an den Raumhafen grenzten, und fragte sich, wie jemand diesen Lärm aushalten konnte.
    Schließlich wurde das Schiff langsamer, schwenkte nach rechts und senkte sich mit tosendem Triebwerk ab. Das Fahrwerk

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