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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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treten.
    »Sie werden sich wahrscheinlich noch wundern, wie groß auf Safe Haven der Bedarf an Selbstschutz ist«, meinte Jalea.
    Tobin teilte die Umhänge aus. »Ich würde vorschlagen, dass Sie die Umhänge für die ganze Dauer Ihres Besuchs tragen. Sie sind hier üblich und dienen dem Schutz vor der Umwelt. Außerdem kann man darunter gut Waffen verstecken, und man fällt damit in der Menge nicht auf.«
    Nathan nahm von Tobin einen Umhang entgegen. Er bestand aus dickem, aber leichtem Gewebe und war offenbar eine Weile nicht gewaschen worden. Der Geruch war dementsprechend.
    Tobin öffnete die Luke. Eine kleine Treppe wurde ausgefahren, senkte sich ab und kam einen halben Meter über dem Boden zum Stillstand.
    Die schwere, feuchte Luft von Safe Haven strömte in die Kabine. Ein ungewöhnlicher Geruch, eine Mischung aus Öldunst und beißendem Gestank, breitete sich aus. Zunächst verschlug er einem den Atem, doch man gewöhnte sich rasch daran. Nachdem sie fast einen Monat lang die gefilterte, temperierte Atemluft der Aurora eingeatmet hatten, war eine natürliche Atmosphäre, Geruch hin oder her, eine willkommene Abwechslung.
    Tobin stieg als Erster die Treppe hinunter und sprang auf den Boden. Als Nächster trat Nathan auf die Rampe und streckte die Glieder. Der Himmel hatte eine unnatürlich blasse Bernsteinfarbe. Als ihm der erhöhte Luftdruck bewusst wurde, begriff er auch, weshalb der Atmosphäreneintritt so turbulent verlaufen war. Es war so schwül, als würde es jeden Moment zu regnen anfangen.
    Nathan schaute sich kurz um. Tobin hatte sein Raumschiff zwischen zwei lang gestreckten metallverkleideten Wartungsgebäuden abgestellt. Die Gebäude waren in billiger Leichtbauweise errichtet, mit ein paar Türen und Fenstern und einem Rolltor. Durch die Lücke zwischen den Schuppen sah er, dass sie mehrere Parkreihen vom Rand des Abstellfeldes entfernt waren. Es herrschte rege Betriebsamkeit; Menschen bewegten sich zwischen den abgestellten Raumschiffen hin und her, Wartungsfahrzeuge flitzten von einer Parkbucht zur anderen.
    Er blickte zum Himmel auf: Mit der gedämpften Bernsteinfarbe erinnerte er ein wenig an den Erdhimmel kurz nach Sonnenuntergang. Die Sonne dieser Welt aber stand noch tief am Himmel. Sie war klein und blass im Vergleich zur Erdsonne und spendete erheblich weniger Licht als erwartet. Nathan konnte sie sekundenlang anschauen, ohne dass ihm die Augen schmerzten. In der anderen Richtung füllte der Gasriese, den der Hafenmond umkreiste, die untere Hälfte des Himmels aus. Der vom Gasriesen reflek tierte Sonnenschein war die zweite Lichtquelle, die schwächere Schatten warf als die Sonne. Die Wirkung war ungewöhnlich und gab der ganzen Szenerie einen unheimlichen Anstrich.
    Nathan stieg die Rampe hinunter und sprang auf den Boden. Er kam sachte auf, als hätte er nur einen Bruchteil der tatsächlichen Höhe überwunden. Die Schwerkraft betrug hier im Vergleich zur Erde nur die Hälfte und im Vergleich zur Aurora ein Viertel. Er hüpfte mehrmals auf und ab und stieg dabei weit höher, als unter normalen Umständen zu erwarten gewesen wäre. Ein ungewohntes Gefühl – erschreckend und belebend zugleich. Er grinste jungenhaft.
    »Weißt du was, Nathan? Du bist wahrscheinlich der erste Mensch der Erde, der seit über tausend Jahren seinen Fuß auf diese Welt gesetzt hat«, sagte Wladimir, als er neben ihm auf dem Boden aufkam.
    »Da hätte ich wohl etwas Bedeutsames sagen sollen, oder?«
    »Wonach zum Teufel stinkt es hier?«, fragte Jessica, als sie von der Rampe hüpfte.
    »Nicht unbedingt bedeutsam«, meinte Nathan, »aber zutreffend.«
    Wladimir hüpfte lachend auf der Stelle und experimentierte mit der niedrigen Schwerkraft, wobei er sich ein paar Schritte weit vom Schiff entfernte.
    »Ein Großteil der Flächen in diesem Gebiet wird von essbaren Pilzen eingenommen«, erklärte Tobin. »Die wachsen überall, wo es Erdreich gibt, und ihr Geruch ist manchmal recht penetrant. Aber die Pilze sind schmackhaft und nahrhaft. Genau genommen haben die Pilze die Besiedlung des Mondes überhaupt erst möglich gemacht, denn sie sind sehr anspruchslos und daher ein profitabler Grund stoff. Allerdings wird er auf anderen Welten weniger geschätzt, als den Pilzbauern lieb ist.«
    »Welche Tageszeit ist hier gerade?«
    »Es ist Mittag.«
    »Tatsächlich? Für mich sieht das eher nach Sonnenuntergang aus.«
    »Wir befinden uns gegen Ende des Lichtzyklus.«
    »Lichtzyklus?«
    »Wenn Safe Haven zwischen dem

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