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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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die Kernwelten heimgesucht hatte, auch etwa ein Dutzend weniger bedeutende sogenannte Randwelten gegeben. Seines Wissens aber war keine dieser Kolonien weiter als hundert, geschweige denn tausend Lichtjahre vom Solsystem entfernt gewesen. Allerdings gab es in den in der Datenarche gespeicherten Berichten Hinweise darauf, dass es zu Beginn der Seuche zu vereinzelten Kolonisierungsversuchen gekommen war. Die Wissenschaftler, welche die Daten untersuchten, hatten die Hypothese aufgestellt, diese Projekte seien eine Reaktion auf die zusammenbrechende Infrastruktur der Kernsysteme gewesen, von denen nicht infizierte Menschen zu fliehen versucht hätten, um auf jungfräulichen Welten einen Neuanfang zu machen. Die Fernaufklärungsschiffe und die Weltraumforschung hätten Dutzende bewohnbare Welten kartografiert. Alle diese Welten hätten allerdings in einem Umkreis von wenigen Hundert Lichtjahren gelegen.
    Trotzdem waren sie hier und wandelten unter Menschen, den Nachfahren jener Flüchtlinge, die vor so langer Zeit von den Kernwelten geflohen waren. Das war hirnzersprengend. Nathan fragte sich, wie die heimischen Wissenschaftler wohl auf diese Neuigkeit reagieren würden. Oder Bill Jenkins, sein Geschichtsprofessor, mit dem er sich in seiner Studentenzeit angefreundet hatte. Sie hatten stundenlang solche Theorien diskutiert, manchmal bis in die frühen Morgenstunden. Und der gute alte Professor Williams hätte sicherlich eine Menge dafür gegeben, wenn er dies alles mit eigenen Augen hätte sehen können.
    Nach einer Weile ließen sie die Mitbringsel und Andenken, die im Umkreis des Raumhafens angeboten wurden, hinter sich und gelangten zu einem Stand, an dem gebratenes Gemüse verkauft wurde. Nathan wurde magisch davon angezogen. Vom Duft des in der großen Pfanne brutzelnden Gemüses lief ihm das Wasser im Mund zusammen.
    »Was ist das?«, wandte Nathan sich an Jalea.
    »Das ist Pompawurzel«, antwortete sie. »Man brät sie im Fett des Tekattas.«
    »Tekatta?«
    »Ein kleines Tier, das unter der Erde lebt. Davon gibt es viele auf Safe Haven. Die Bauern mögen sie nicht, weil sie ihnen das Getreide wegfressen.«
    »Und was ist das?« Er zeigte auf einen Stapel gebratener, hellbrauner Fladen.
    »Das nennt man Molo. Wächst hier überall.«
    »Ist das das braune Gewächs, das wir beim Anflug gesehen haben?«
    »Ich glaube, ja. Der Pilz gedeiht gut in der langen Dunkelphase, die hier bei jedem Umlauf einmal auftritt. Er wird zu fast allen Gerichten serviert. Er ist sehr nahrhaft, aber der Geschmack und die Beschaffenheit sagen nicht jedem zu.«
    Die alte Frau hinter der Theke reichte Nathan eine kleine Schale mit Pompawurzel und Molo, gewürzt mit einer gallertartigen, orangefarbenen Soße. »Möchten Sie probieren, Herr?«, fragte sie.
    Nathan nahm die Kostprobe dankend an, nahm ein Stück Pompawurzel heraus und kostete davon. »Hm, gar nicht übel. Schmeckt wie milde Zwiebel.«
    »Probieren Sie auch das Molo mit Soße«, meinte Jalea.
    Nathan nahm mit einem Pilzstück etwas von der orangefarbenen Soße auf. Er schnupperte daran, steckte es sich in den Mund und kaute vorsichtig. Dann nickte er anerkennend. »Das schmeckt ziemlich gut. Wie eine Mischung aus Pilz und Tofu«, sagte er, ohne daran zu denken, dass Jalea mit dieser Bezeichnung nichts anfangen konnte. »Und die Soße schmeckt wie scharf gewürzte Marmelade. Hey, Wladi!«, rief er. »Das musst du mal probieren!« Nathan bestellte fünf Portionen bei der alten Frau, dann fiel ihm ein, dass er kein Geld hatte, um sie zu bezahlen. Verlegen schaute er Jalea an. »Womit sollen wir sie bezahlen?«
    »Wenn Sie gestatten«, sagte Jalea. Sie bestellte in der Sprache der Einheimischen und bekam fünf größere Schalen mit dem Gericht gereicht, das Nathan soeben probiert hatte. Jalea bezahlte mit dunkelgrauen Chips, wobei sie offenbar großzügig aufrundete. Die alte Frau bedankte sich respektvoll.
    Nachdem sie sich zwei Tage lang ausschließlich von dehydrierten Notrationen ernährt hatten, kam ihnen die frisch zubereitete Nahrung gerade recht. Wladimir schlang das Essen wie gewohnt in sich hinein. Danik und Jalea, die beide mit der lokalen Küche vertraut waren, langten ebenfalls bedenkenlos zu. Jessica hingegen wirkte zögerlich.
    »Was ist, Jess?«, fragte Nathan grinsend. »Magst du das Molo nicht?«
    »Schmeckt wie Pilz«, meinte sie, denn sie wollte sich nicht beklagen.
    »Ja, wie Pilz mit Tofu!«, rief Nathan, dem das Gericht offenbar weit besser zusagte als

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