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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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gab es auch Molo. Ein Teil der Waren war hell, ein anderer dunkel, und teilweise waren die Pilze auch bereits zubereitet und anschließend getrocknet worden. Einige machten sogar einen besonders alten, nahezu verdorbenen Eindruck. Jalea meinte, dabei handele es sich um eine besondere Geschmacksrichtung.
    »Am Ende der Straße kommen die Großhändler«, erklärte Jalea. »Die meisten Verkäufer sind von weither angereist, um einen Teil ihrer kleinen Ernte loszuwerden und um Dinge zu bestellen oder zu kaufen, die sie selbst nicht herstellen können. Wir müssen einen lokalen Pilzbauern finden, der auch größere Mengen liefern kann.«
    »Was sollten wir Ihrer Meinung nach einkaufen?«, fragte Nathan.
    »Eine größere Menge Molo natürlich – so viel, wie wir bekommen können, würde ich sagen.«
    »Warum?«, fragte Jessica.
    »Der Geschmack ist gewöhnungsbedürftig, aber der Pilz ist ausgesprochen nahrhaft. Die Nahrung vieler Menschen hat einen Pilzanteil von bis zu neunzig Prozent.«
    »Wenn man da noch von Nahrung sprechen mag«, meinte Jessica. Bei dem Gedanken an den ekligen Pilz schauderte sie.
    Nathan und Jalea spazierten weiter, doch Jessica blieb stehen und tat so, als interessiere sie sich für ein Bündel Kräuter. Sie hob es hoch, schnupperte daran und blickte sich zu den beiden Schlägern um. Als sie sich vergewissert hatte, dass sie ihnen nicht folgten, ging sie weiter.
    Kurz darauf hatte sie Nathan und Jalea eingeholt. Die beiden hatten an einem Molo-Stand haltgemacht und betrachteten das Angebot an rohem Pilz.
    »Einen guten Tag, Herr«, sagte Jalea. Nathan vermutete, dass dies die auf Safe Haven übliche Begrüßungsformel war.
    »Einen guten Tag Ihnen allen«, erwiderte der Händler. Er war etwa im gleichen Alter wie ihr verstorbener Captain und hatte offensichtlich noch vor Kurzem auf dem Feld gearbeitet. Das Haar hatte er sich zu einem kurzen Pferdeschwanz zurückgebunden, und er trug Arbeitskleidung. Allerdings hatte er etwas an sich, das seine Erscheinung Lügen strafte – etwas in seiner Haltung und in seinen Bewegungen. Hoch aufgerichtet und stolz stand er da – ganz anders als die armseligen Bauern in Luis’ Heimatdorf. »Möchten Sie Molo kaufen?«, fragte der Bauer.
    »Vielleicht«, sagte Jalea. »Wenn es frisch und preiswert ist.«
    »Wurde erst heute geerntet«, prahlte der Mann. Er nahm ein Stück Pilz in die Hand, riss eine Ecke ab und reichte sie Jalea.
    Sie schnupperte daran, inhalierte den Duft. Dann biss sie ein kleines Stück davon ab. »Vielleicht ein wenig zu früh«, meinte sie. »Schmeckt noch bitter.«
    »Bis morgen ist es ausgereift«, erwiderte der Mann. »Dann ist es genau richtig.«
    »Wenn Sie’s sagen.« Jalea betrachtete die Auslage und bemerkte, dass nur wenige Sorten angeboten wurden. »Verkaufen Sie überwiegend die helleren Sorten?«
    »Für gewöhnlich habe ich auch ein paar dunklere im Angebot, aber die sind schon weggegangen. Morgen, wenn die Ernte von heute verarbeitet ist, gibt es wieder Nachschub.«
    »Dann liegt Ihr Hof also ganz in der Nähe?«
    »Nicht weit von hier«, antwortete er. »Möchten Sie eine größere Menge kaufen?«
    »Ja. Aufgrund eines Missgeschicks müssen wir eine große, hungrige Schiffsbesatzung versorgen. Wir interessieren uns auch für andere Produkte.«
    »Wie viele Mäuler müssen Sie stopfen?«, fragte der Mann.
    »Etwa fünfzig, und zwar mehrere Wochen lang.«
    Der Bauer staunte. »Ich glaube, ich kann Ihnen die benötigten Mengen liefern«, sagte er dann. »Begleiten Sie mich doch nach Marktschluss zu meiner Farm und überzeugen Sie sich mit eigenen Augen von der Leistungsfähigkeit meines bescheidenen Betriebs.«
    »Danke für das Angebot, Herr. Ich werde mich mit meinen Kollegen beraten. Vielleicht sehen wir uns am Abend wieder.«
    »Ich freue mich darauf«, erwiderte der Bauer freundlich.
    Dann gingen sie weiter.
    Tobins Fahrzeug hielt am abgestellten Raumschiff. Als Mendez und Weatherly ausstiegen, hielt ein weiteres Fahrzeug, aus dem vier verwahrlost wirkende Männer ausstiegen.
    »Wer ist das?«, wandte Mendez sich an Tobin, langte unter den Umhang und tastete nach dem Griff seiner Waffe. Tobin bedeutete ihm, die Ruhe zu bewahren.
    »Kann ich Ihnen helfen?«, wandte Tobin sich an den Anführer der Gruppe.
    »Wir gehören zu dem Ernteteam, das Sie angeheuert haben«, erklärte der Sprecher. Er reichte Tobin eine kleine Ausweiskarte.
    »Wir hatten eigentlich nur mit einem Vertreter gerechnet«, sagte Tobin und nahm die

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