Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
scherzte Josh über Funk.
»Vielleicht könntest du auch ein bisschen Gas wegnehmen.«
»Okay, aber dann macht’s keinen Spaß mehr.«
»Mal herhören, Leute!«, brüllte Marcus. »Entladen wir das Ding, klemmen wir’s wieder fest, und dann raus mit ihm! BEWEGUNG, LEUTE! «
Die Arbeiter beeilten sich, das letzte Erz aus der Schaufel herauszuholen, dann rollten sie sie wieder unter den Harvester. Als die Schaufel angehoben und fixiert war, wurden die Räder eingeklappt. Eine Warnhupe ertönte, und die Positionsleuchten des Harvesters begannen zu blinken. Im nächsten Moment rollte das Raumfahrzeug ein Stück zurück, schwenkte die Nase herum und glitt aus dem Hangar in die Luftschleuse.
» Volander , hier Harvester. Erbitte Starterlaubnis«, tönte Joshs Stimme aus dem Headset.
Marcus lächelte. »Braver Junge.«
Je weiter sie sich von der Stadt entfernten, desto größer wurden die Abstände zwischen den einzelnen Farmen. Schließlich bogen sie auf eine kleine Nebenstraße ab, die in eine Art Cañon führte. Er war etwa hundert Meter lang und vierzig Meter breit und sah aus wie ein großer Graben.
»Was ist das für ein Ort?«, fragte Nathan.
»Hier wohne ich«, antwortete Tug.
»Nein, ich meine, wie ist der Graben entstanden?«
»Ich würde sagen, das ist ein Erdloch.«
»Sie scherzen.«
»Es gibt eine ganze Reihe solcher Senken, über den ganzen Mond verteilt«, erwiderte Tug. »Die meisten Leute glauben, das hat etwas mit der Mondadaption zu tun. Um die Atmosphärendichte zu erhöhen, hat man dem Boden eine Menge Grundwasser entzogen. Einige Leute haben kleinere Senken überdacht und sich darunter ein Habitat eingerichtet. Mein Loch ist dafür etwas zu groß.«
Über eine in die Flanke gebaute Straße fuhren sie in das Erdloch hinunter. An den Seiten standen lang gestreckte Gewächshäuser, dazwischen kleine Lagergebäude. Überall waren Stapel von geschnittenem Molo zu sehen, das auf dem Markt verkauft werden sollte.
»Ist das das ganze Molo?«, fragte Nathan.
»Ja. Heute ist uns beiden das Schicksal wohlgesonnen. Das Molo war eigentlich für einen anderen Käufer bestimmt, der seine Bestellung aber im letzten Moment zurückgezogen hat. Wären Sie nicht aufgetaucht, hätte ich es trocknen müssen, damit es nicht verdirbt. Um mir diese Arbeit zu ersparen, mache ich Ihnen einen ausgezeichneten Preis.«
»Wo haben Sie das alles angebaut?«
»Vor der Ernte hat das Molo hier den ganzen Boden von Wand zu Wand bedeckt. Am Boden des Erdlochs ist es feuchter als an der Mondoberfläche. Das Molo wächst hier schneller und wird dichter als an den meisten anderen Orten.«
»Wie lange dauert es, bis man es ernten kann?«
»Nur ein paar Wochen.«
»O Mann!«, rief Jessica aus. »Das ist ja eine richtige Pilzfabrik!«
Sie fuhren bis zum anderen Ende der Senke und hielten vor einem großen Gebäude, das mitten vor der Rückwand lag. Es war mit unmittelbar dahinter gelegenen Nebengebäuden verbunden, von denen wiederum Tunnel zu den Gewächshäusern führten, welche die Seitenwände des Erdlochs säumten. Die Anlage sah ganz danach aus, als ob die Bewohner während der Dunkelphase keinen Fuß vor die Tür setzten.
»Da sind wir«, sagte Tug und hielt an.
Als sie ausstiegen, kamen ein junges Mädchen und eine Frau aus dem Haupthaus hervor, die mehrere Jahre jünger war als Tug. Die Frau musterte die Fremden argwöhnisch, das Mädchen hingegen wirkte nur neugierig. Die Frau sah den Fremden mit zusammengekniffenen Augen entgegen.
»Alles in Ordnung, Ranni. Diese Leute wollen unser Molo kaufen.«
Als an der Seite der Frau etwas aufblitzte, langte Jessica unwillkürlich unter ihrem Umhang nach der Waffe.
Nathan hatte Jessicas Reaktion bemerkt. »Was hast du?«, flüsterte er.
»Sie ist bewaffnet.«
»Warte«, sagte Nathan. »Vielleicht ist sie bloß vorsichtig.«
Nathan beobachtete, wie sich Tug, gefolgt von Jalea, seiner Frau näherte. Nach ein paar Schritten traten beide aus dem bernsteinfarbenen Schein der Abendsonne in den Bereich der helleren Hausbeleuchtung, sodass die Gesichter auf einmal besser zu erkennen waren. Die Frau entspannte sich und lehnte ihre große Energiewaffe an die Hauswand, während ihre Tochter dem Vater entgegenlief. Jessica löste die Hand von ihrer Waffe und zog sie unter dem Umhang hervor.
»Papa!«, quiekte das Mädchen und sprang ihm in die ausgestreckten Arme. Er drückte sie an sich und küsste sie mehrmals auf die Wange. »Was hast du mir mitgebracht, Papa?«
Er
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