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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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Nachmittag, denn um diese Zeit befänden sich die meisten Händler bereits auf dem Heimweg. Die Tage waren auf dem Hafenmond ein wenig länger als auf der Erde, deshalb erledigten die meisten Menschen in der ersten Tageshälfte ihre Geschäfte in der Stadt und verbrachten die zweite Hälfte zu Hause, also in den meisten Fällen auf ihrer kleinen Farm.
    Nathan wunderte sich, wie wenige Menschen in der eigentlichen Stadt wohnten. Abgesehen von den Laden besitzern und ein paar kleinen Vierteln, in denen vor allem Ringarbeiter und Raumschiffstechniker untergebracht waren, lebten die meisten anderen Leute auf dem Land, wo sie kleine Grundstücke hatten. Das hieß, dass sie täglich in die Stadt pendeln mussten, doch anscheinend war das für sie kein Hinderungsgrund.
    Die Gegend war flach, nur hin und wieder kamen sie an einer kleinen Anhöhe vorbei. Die Straße war gesäumt von großen und kleinen Farmen. Fast jede Farm hatte auch mindestens ein Gewächshaus; viele hatten sogar mehrere unterschiedlich große. Anstelle von Weiden sah man Molo. Nathan fragte sich unwillkürlich, weshalb sie mit diesem Mann so weit aufs Land fuhren, wenn das Molo überall wuchs.
    Das Land wirkte karg, wie ausgetrocknet. Auch nach dem Terraforming wuchs auf dieser Welt nicht viel.
    »Weshalb ist es so trocken?«, fragte Nathan.
    »Auf Safe Haven fällt kein Regen«, antwortete Tug. »Im Grunde gibt es hier gar kein Wetter.«
    »Aber außer dem Molo wachsen doch auch andere Pflanzen, deshalb muss es auch Wasser geben.«
    »Es gibt Grundwasser, das ja. Und wie Sie vielleicht schon bemerkt haben, ist die Luft recht warm und feucht.«
    »Verstehe.«
    »In der Dunkelphase fällt die Temperatur, und die Luftfeuchtigkeit kondensiert. Wenn die Sonne wieder scheint, ist in den ersten Wochen alles grün.«
    »Dann ist es wohl nicht mehr lang hin bis zum Beginn der Dunkelphase?«, bemerkte Jessica.
    »Das ist richtig«, sagte Tug. »In vier Tagen bricht die lange Nacht an.«
    »Dauert sie wirklich zweiundfünfzig Tage?«, fragte Nathan.
    »Und was tun Sie in der Zeit?«, wunderte sich Jessica. »Wird es nicht kalt?«
    »Sehr kalt. Die meiste Zeit über halten wir uns drinnen auf. Aber es gibt wenig Aktivität in der Zeit, zumal auf dem Land.«
    »Wie in einem typischen russischen Winter«, meinte Wladimir.
    »In der Stadt ist es nicht so schlimm«, fuhr Tug fort, während das Fahrzeug die Straße entlangschaukelte. »Die haben Lampen und Heizgeräte, um die Kälte zu vertreiben.«
    »Wofür sind eigentlich die Lüftungsschlitze in den Häusern gut?«
    »Damit blasen sie warme Luft auf die Straße. Kostet eine Menge Energie, ist aber nötig. Es gibt Pläne, eine Kuppel über der Stadt zu errichten, aber ich habe so meine Zweifel, dass sie die nötige Zeit und das Geld aufbringen werden.«
    »Klingt nach einem ganz schön harten Leben«, meinte Jessica.
    »Sie mögen die Kälte nicht?«, fragte Wladimir.
    »Ich bin in Florida aufgewachsen«, erwiderte sie. »Dort ist es warm.«
    »Bei uns war mindestens ein halbes Jahr lang Winter. Sehr kalt«, sagte Wladimir. »Aber nach der Schneeschmelze war immer alles grün und wunderschön.«
    »Also, auf Safe Haven ist es niemals schön . Der Mond ist nicht hübsch, aber er liegt abseits, und man lässt uns in Ruhe. Und dank der Ringe haben wir unser Auskommen.«
    Nathan betrachtete weiter die karge Landschaft. »Es gibt hier überhaupt keine wild lebenden Tiere«, bemerkte er. »Mir ist gerade bewusst geworden, dass wir keinen einzigen Vogel und kein Eichhörnchen gesehen haben, nicht mal einen Hund. Gibt es hier keine Tiere?«
    »Ein paar schon«, antwortete Tug. »Aber keine einheimischen Tierarten, denn vor der Adaption gab es hier kein Leben.«
    »Es gibt auch keine Haustiere?«, wunderte sich Nathan.
    »Ein paar schon, aber die meisten Leute können sich einen solchen Luxus nicht leisten.«
    »Aber es muss doch irgendwelche Nutztiere geben«, sagte Nathan. »Rinder, Hühner, Schweine, Ziegen, Sie wissen schon. Tiere für den Verzehr.«
    »Ja, natürlich. Aber auch diese Tiere sind teuer in der Anschaffung und im Unterhalt. Deshalb sind sie nur für die Reichen da. Und die halten sie unter Verschluss, zum Schutz vor der Kälte und vor Diebstahl.«
    »Aber es gibt Insekten«, meinte Jessica und klatschte mit der flachen Hand auf eine Mücke, die auf ihrem Hals gelandet war.
    »Ja«, bestätigte Tug lachend. »Die machen sich auf jeder besiedelten Welt breit.«
    »Er nähert sich unglaublich schnell«, warnte

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