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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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an einem besseren Ort ein neues Leben anfangen und zum Beispiel ein eigenes Geschäft gründen. Leider kommen die meisten hierher, um ihre Schulden abzuarbeiten.«
    »Als Leiharbeiter?«
    »Könnte man so sagen. Wenn jemand seine Schulden nicht bezahlen kann, unterschreibt er einen Arbeitsvertrag. Der Gläubiger kann ihn dann an Arbeitsteams hier auf Safe Haven oder anderswo verkaufen. Die Arbeiter müssen ihren Vertrag erfüllen.«
    »Klingt für mich wie Leihsklaven«, bemerkte Jessica.
    »Viele würden die Bezeichnung für angemessen halten«, pflichtete Tug ihr bei. »Es mag barbarisch erscheinen, aber das wird schon seit Jahrhunderten so praktiziert. Leider zieht der Hafenmond deshalb auch Kriminelle, Diebe und andere Halunken an.«
    »Ich finde es merkwürdig, dass die Takarer sich hier nicht herwagen«, sagte Jessica, um das Gespräch in eine ergiebigere Richtung zu lenken.
    »Übrigens spricht man das Ta’Akar aus. Das ist der Eigenname der Familie, die seit tausend Jahren diese Raumregion beherrscht. Sie kümmert sich nicht um dieses System, weil sich sonst der Widerstand auf viele ihrer Nachbarsysteme ausbreiten würde. Von den Ringressourcen sind nämlich viele abhängig, müssen Sie wissen. Nicht alle sind mit einem solchen Überfluss an Rohstoffen gesegnet. Und viele einst große Vorkommen haben sich längst erschöpft. Die Ta’Akar-Systeme brauchen die Ressourcen von Safe Haven nicht, aber sie halten es für ratsam, sich nicht den Zorn derer zuzuziehen, die darauf angewiesen sind. Allerdings gilt als ausgemacht, dass Ta’Akar Spione auf dem Mond hat, wenngleich das nie bewiesen werden konnte.«
    »Sie scheinen eine Menge über Ta’Akar zu wissen«, bemerkte Jessica mit argwöhnischem Unterton.
    »Nicht mehr als die meisten«, entgegnete Tug.
    »Dann wurden Sie hier geboren?«, fragte Jessica.
    »Nein. Ich bin zufällig hier gelandet – durch einen Unfall, könnte man sagen.«
    »Wie das?«
    »Ich war Kampfpilot bei der Palee-Miliz. Mein Schiff wurde im Kampf beschädigt, und ich trieb wochenlang antriebslos im Raum. Dann wurde ich von einem Frachtschiff gerettet, das nach Safe Haven unterwegs war. Die Besatzung barg mein Schiff, um es auszuschlachten. Als sie mich entdeckten, blieb ihnen nichts anderes übrig, als mich mitzunehmen. Aber sie ließen mich mit meinem Schiff auf Safe Haven zurück. Da ich nicht nach Palee zurückkonnte, richtete ich mich notgedrungen auf dem Hafenmond ein. Ich verkaufte einen der Schiffsreaktoren und erwarb mit dem Erlös diese bescheidene Farm.«
    »Was ist mit dem Schiff passiert?«, fragte Wladimir.
    »Einige Systeme habe ich ausgebaut, aber im Wesentlichen ist es noch intakt. Es steht in einer der Scheunen.«
    »Tatsächlich?«, rief Wladimir aus. »Ich würde es mir gern mal anschauen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Keineswegs.«
    »Und seitdem betreiben Sie die Molofarm?«, fragte Jessica.
    »Seit fast zwanzig Jahren.«
    »Wie haben Sie Ihre Frau kennengelernt?«
    »Ich bin ihr in der Arbeitshalle begegnet. Sie hat für eine Crew gearbeitet, die ich für den Bau der Gewächshäuser angeheuert habe. Ich war vom ersten Moment an hingerissen von ihr, deshalb habe ich sie freigekauft.«
    Jessica machte große Augen. »Wollen Sie damit sagen, Sie haben sich Ihre Frau gekauft?«
    »Nein, ich habe lediglich ihre finanziellen Verpflichtungen übernommen. Ich habe sie nicht gezwungen, bei mir zu bleiben. Ich habe ihr sogar angeboten, ihr den Rückflug zu ihrer Heimatwelt zu bezahlen, aber sie wollte keine Almosen annehmen und bestand darauf, sich den Flug bei mir auf der Farm zu erarbeiten. So kam es, dass wir ein Paar wurden.«
    »Dann hat sie das Geld für den Rückflug wohl nicht zusammenbekommen?«, scherzte Nathan.
    »Ach, sie verwahrt irgendwo Geld in einer Schachtel«, meinte Tug lachend. »Wenn sie sich über mich ärgert, droht sie mir manchmal damit, es zu … verwenden.« Er tat sich eine weitere Portion Eintopf auf. »Aber genug von mir erzählt. Was ist mit Ihnen? Woher kommen Sie? Den Akzent dieser beiden kenne ich«, sagte Tug und zeigte auf Jalea und Danik. »Aber der Rest von Ihnen ist anders. Ich glaube, Leuten wie Ihnen bin ich noch nie begegnet.«
    »Sie kommen aus einem fernen Sternsystem«, sagte Jalea.
    »Tatsächlich?« Tug streichelte sich das Kinn und musterte seine Gäste. »Und was hat Sie hierher geführt?«
    Jessica bedachte Jalea mit einem tadelnden Blick. Vor dem Abflug von der Aurora hatte Jessica Nathan geraten, nicht zu viele

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