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Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)

Titel: Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ryk Brown
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fasste, etwas passierte, das sie zwang, sich etwas Neues zu überlegen. Für jemanden wie sie, der am liebsten einem festen Plan folgte, war das frustrierend.
    Im nächsten Moment tönte Joshs Stimme aus Camerons Com-Set. »Was kann ich für Sie tun, meine Liebe?«
    Der anzügliche Ton des großspurigen Piloten veranlasste Cameron, die Augen zu verdrehen. »Wir haben Leute auf dem Mond, die vermutlich nicht mehr aus eigener Kraft zurückfliegen können. Könnte vielleicht eines Ihrer Shuttles runterfliegen und sie abholen, und zwar schnell? Was meinen Sie?«
    »Was verstehen Sie unter schnell?«
    »In maximal dreißig Minuten.«
    »Ich vermute, Ihre Eile steht in Zusammenhang mit dem Schlachtkreuzer der Ta’Akar, der auf uns zufliegt.«
    »Sie vermuten richtig.«
    »Tut mir leid, aber das eine Shuttle ist völlig demoliert und blockiert das andere. Wenn wir genug Zeit hätten, den Schrotthaufen aus dem Weg zu räumen …«
    »Was ist mit Ihrem Schiff?«, fiel Cameron ihm ins Wort. »Ist es noch startfähig?«
    »Klar, aber um wie viele Personen geht es? Mein Schiff taugt dazu, Gesteinsbrocken aufzusammeln, nicht aber für den Transport von Passagieren.«
    »Vier bis fünf.«
    »Okay, ich schätze, so viele könnte ich reinzwängen, aber es dürfte ein unbequemer Flug werden.«
    »Großartig!«, jubelte Cameron. »Was verlangen Sie dafür?«
    »Eine Einladung zum Essen«, schlug Josh anzüglich vor.
    »Ich denke, über die Bezahlung werden wir uns schon einig. Aber ich warne Sie, dort unten könnte es ruppig zugehen.«
    »Dann müssen Sie mich zweimal einladen!«
    »Wann können Sie starten?«, fragte sie, ohne auf seine Bemerkung einzugehen.
    »In ein paar Minuten bin ich unterwegs. Übermitteln Sie mir die Koordinaten.«
    »Danke, Josh«, sagte sie. »Und viel Glück.«
    Der Harvester rollte schneller als normal rückwärts aus dem Hangar in die Luftschleuse. Der behelmte Pilot, dessen Gesichtszüge hinter dem Visier verborgen waren, wendete ständig den Kopf hin und her, denn er musste die Instrumente im Auge behalten und gleichzeitig den Hindernissen ausweichen, die von dem chaotischen Kaperversuch zurückgeblieben waren.
    »Haben Sie schon Funkkontakt?«, fragte Cameron den Com-Offizier.
    »Nein, Sir. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der Funkverkehr von der Mondoberfläche aus gestört wird.«
    »Der Harvester rollt jetzt aufs Flugdeck, Commander«, meldete Fähnrich Mendez von der Leitstelle aus.
    »Informieren Sie den Piloten über die elektronischen Störmaßnahmen«, wies sie Mendez an.
    Unverzüglich hob der Harvester mit leichtem Schub vom offenen Flugdeck ab und fuhr gleich darauf das Fahrwerk ein. Nach einem kurzen Feuerstoß der in die Nase eingelassenen Bremsdüsen entfernte er sich vom Schiff. Der Pilot gab Seitwärtsschub. Der Harvester glitt nach rechts, und als er genügend Abstand von der Aurora hatte, konnte der Hauptantrieb aktiviert werden. Der Harvester drehte sich nach rechts, senkte die Nase und beschleunigte mit flammenden Triebwerken in Richtung Hafenmond.
    »Der Harvester ist gestartet«, meldete Mendez mit leisem Lachen. »Ein wahrer Teufelskerl …«
    »Fliegt wie ein Bekloppter«, bemerkte Cameron. »Ja, ich weiß. Aber der Verrückte ist im Moment die einzige Hoffnung unserer Leute da unten.«
    Nathan blickte aus dem zerschossenen Fenster des Farmhauses. Noch immer erschwerte der dichte schwarzgraue Rauch von Tobins brennendem Raumschiff, das ein knappes Dutzend Meter entfernt am Boden lag, die Sicht. Zum Glück hatten die Scharfschützen das Feuer eingestellt. »Worauf zum Teufel warten die noch?«
    Deliza saß in der Ecke, hielt ihre kleine Schwester auf dem Schoß und drückte deren Kopf an ihre Brust, damit sie nicht den auf dem Boden liegenden Leichnam ihrer Mutter sah. Jalea kniete neben ihnen und versuchte, das Kind zu beruhigen.
    »Verstärkung«, schlug Wladimir vor.
    »Ja«, sagte Jalea, richtete sich auf und trat zu den anderen ans Fenster. »Die kommt bestimmt von woanders her – von einem Schiff im Orbit vielleicht –, oder sie ist schon eingetroffen.«
    Nathan schaute wieder nach draußen und versuchte, durch den Qualm hindurch die Heckenschützen auszumachen. »Wenn wir an den Scharfschützen vorbeikämen, könnten wir zu Fuß zur Stadt zurückgehen und uns ein anderes Transportmittel suchen, um wieder an Bord der Aurora zu gelangen.«
    »Ich vermute, dass sich ein Raumschiff der Ta’Akar in der Nähe aufhält«, gab Jalea zu bedenken. »Und wenn das stimmt

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