Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
zurückgerutscht und hatte das Bein eingeklemmt.
»Bitte lassen Sie mich hier sterben!«, flehte Tug.
»Geht’s nicht auch ’ne Nummer kleiner?«, schimpfte Jessica.
»Komm schon, Jess!«, rief Nathan von draußen.
»Verschwinde, Nathan! Wir kommen gleich nach!«
»Verdammt, Jess!«, fluchte Nathan, drehte sich um und rannte zum Haus.
Mit jedem Feuerstoß des anfliegenden Raumschiffs rückten die Einschläge näher an Tobins Schiff heran. Schließlich wurde das Schiff von zwei Energiestrahlen getroffen, die das Heck säuberlich abtrennten. Das Raumfahrzeug erbebte unter dem Treffer, und Tugs Bein kam frei. Er fiel nach unten und landete auf Jessica, worauf sie beide gegen die andere Bordwand rutschten.
»Nanu!«, rief Tug. Plötzlich entzündete sich der ausgelaufene Treibstoff. In Sekundenschnelle blockierten Flammen die Frachtluke an Steuerbord, durch die sie hatten von Bord gehen wollen.
»Das Ding fliegt jeden Moment in die Luft!«, rief Jessica und hielt vergeblich nach einem Ausgang Ausschau.
Als Nathan die Verandatreppe des Farmhauses erreichte, hörte er hinter sich das Getöse der Detonation. Eine sengend heiße Druckwelle schleuderte ihn nach vorn, sodass er durch die teilweise geöffnete Haustür flog.
»Nathan, alles in Ordnung mit dir?«, rief Wladimir, stürzte herbei und half seinem Freund auf die Beine.
»Scheiße!«, rief Nathan, als ihm bewusst wurde, was geschehen war. Er fuhr herum und eilte zur Haustür zurück. » JESS! « Eine weitere Explosion ließ das Haus erbeben. Zahllose brennende Trümmer flogen durch die Luft. Nathan streifte sich brennenden Treibstoff von der Kleidung, sonst wäre auch er in Flammen aufgegangen. Er drehte sich zu Wladimir um. »Jessica und Tug! Sie sind noch im Schiff!«
Wladimir packte Nathan und zog ihn nach drinnen. »Komm, mein Freund. Wir können nichts mehr für sie tun.«
Kaylah zoomte auf die letzte bekannte Position des Landeteams. Der Beobachtungswinkel war ziemlich flach, da die kleine Farm gerade erst hinter dem Mondhorizont aufgetaucht war, und auf dem Display war nicht viel zu erkennen, da die Farm in einer Erdsenke lag. Trotzdem war ein Irrtum ausgeschlossen – es gab eine gewaltige Explosion, gefolgt von Flammen und Rauch.
»Commander, an der letzten bestätigten Position des Landeteams ist etwas passiert. Es hat eine Explosion gegeben«, meldete Kaylah.
»Sehen Sie das Landeteam?«
»Nein, Sir, der Qualm ist zu dicht, und der Beobachtungswinkel ist zu flach.« Etwas bewegte sich im Qualm. »Moment. Da tut sich was.« Sie schaltete von Sichtverbindung auf Radar um, sodass sie das kleine, über der Erdsenke kreisende Raumschiff besser erkennen konnte. »Da ist ein Schiff, Sir. Die gleiche Größe und Bauart wie das Schiff, das versucht hat, auf unserem Flugdeck zu landen.«
Die Neuigkeiten gefielen Cameron nicht. »Gibt es einen Hinweis auf den Verbleib von Tobins Schiff?«
»Kann ich noch nicht sagen, Sir.« Kaylah schaltete wieder auf Sichtortung um und aktivierte verschiedene Filter, die es ihr erleichtern sollten, den Umriss des brennenden Objekts zu erkennen. Nachdem sie weitere Befehle eingegeben hatte, wurde auf einem Nebendisplay die chemische Zusammensetzung des Rauchs angezeigt. »Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist das, was da brennt, Tobins Schiff. Die Bauart stimmt überein, aber mit letzter Sicherheit kann ich das erst sagen, wenn wir näher herangehen.«
»Können Sie Funkkontakt herstellen?«, wandte Cameron sich an den Com-Offizier.
»Nein, Sir. Ich versuche es auf allen Frequenzen, auch auf offenen Breitbandkanälen.«
»Verdammte Scheiße!«, fluchte Cameron. »Wir haben nur eine knappe halbe Stunde Zeit, sie an Bord zu holen. Wenn das nicht gelingt, müssen wir sie zurücklassen. Und wie es aussieht, ist das, was da unten brennt, Tobins Schiff. Wir brauchen ein anderes Schiff.«
Fähnrich Mendez richtete sich lächelnd an der Leitstelle auf. »Eben noch waren zwei im Hangar.«
»Funken Sie die Piloten an«, wies Cameron den Com-Offizier an. »Fragen Sie an, ob einer bereit ist, das Landeteam abzuholen.«
»Glauben Sie, das macht einer?«, fragte Mendez. »Freiwillig?«
»Wenn wir genug zahlen, vielleicht«, brummte Cameron.
»Commander«, sagte der Com-Offizier, »als Einziger antwortet der Harvesterpilot. Soll ich die Verbindung zu Ihnen rüberlegen?«
»Ja, sicher«, sagte Cameron. Die ständig sich ändernden Umstände machten ihr zu schaffen. Sie hatte das Gefühl, dass jedes Mal, wenn sie einen Plan
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