Unter fremden Sternen - Die Frontier-Saga (2): Die Frontier-Saga 2 (German Edition)
Neuigkeiten von Tobins Schiff?«
»Nein, Sir, wir gelangen aber auch erst in ein paar Minuten in Sichtverbindung zur letzten bekannten Position des Landeteams.«
»Suchen Sie weiter, Kaylah«, befahl Cameron. »Versuchen Sie Funkkontakt herzustellen. Setzen Sie auch Breitbandfunk ein.«
9
Nathan ließ sich im Cockpit von Tobins Schiff neben Jalea auf den Sitz fallen.
»Die Wände der Senke stürzen ein!«, rief Jessica von hinten, während sie Tobins Leichnam aus der Frachtluke stieß.
Nathan sah aus dem Fenster. An der linken Seite, in der Nähe des Hecks, bildeten sich unter dem ständigen Beschuss in der Wand Risse. Schließlich stürzte ein großer Teil davon ein und riss drei Emitter mit sich. Der Schutzschirm flackerte wiederholt.
»Der Schirm wird instabil!«, rief Tug.
Ein weiterer Wandabschnitt, ebenfalls an der linken Seite, aber näher am Cockpit, stürzte ein und begrub das Gewächshaus unter sich. Der Schutzschirm flackerte, dann brach er zusammen.
»Starten Sie!«, befahl Nathan.
Jalea schob den Schubhebel vor. Das Schiff stieg langsam empor. Steine und Erdreich fielen von den einstürzenden Wänden und prallten auf den Boden und gegen den Schiffsrumpf. Sie hatten gerade erst eine Höhe von acht Metern erreicht, als die achterliche Schubdüse an Steuerbord von der ersten Salve getroffen wurde. Das Heck sackte ab, das Schiff neigte sich nach Steuerbord.
»Kompensieren!«, rief Nathan.
Jalea versuchte den Ausfall auszugleichen, indem sie den Schub an Backbord erhöhte, aber die Düse war beschädigt und reagierte nicht. Der Alarm gellte, und das Schiff legte sich auf die Seite, drehte sich und wurde von den noch feuernden Schubdüsen nach unten gedrückt. Auf einmal lagen sie alle auf der Decke des Schiffs, und der beißende Gestank ausgelaufenen Treibstoffs stieg ihnen in die Nase.
Nathan schüttelte den Kopf und spuckte Dreck. Sämtliche Fenster an seiner Cockpitseite waren beim Aufprall zerschellt, und als sich das Schiff auf den Rücken gelegt hatte, war Erdreich ins Cockpit geflogen. Teile der Steuerkonsole, auf der er lag, bohrten sich ihm in die Seite, als er sich aufzurichten versuchte. »Jalea!«, rief er. Sie regte sich nicht. »Jalea, sind Sie verletzt?« Auf einmal bewegte sie sich. »Kommen Sie, wir müssen raus aus dem Schiff!«
Nathan packte Jalea und zog sie an sich heran. »Los, kommen Sie«, drängte er und schob sie zwischen den Trennwänden hindurch Richtung Heck. »Los, alle Mann aussteigen!«
Wladimir rutschte mit dem Kopf voran aus dem Schiff und plumpste auf den zwei Meter tiefer befindlichen Boden. Das Schiff lag auf dem Rücken, etwas nach Steuerbord geneigt. Staub und Qualm wogten, sodass er kaum einen Meter weit sehen konnte. Der Alarm schrillte, und es piepte durchdringend.
»Wladi«, rief Jessica von hinten, »fang sie auf!« Wladimir schaffte es im letzten Moment, Tugs jüngste Tochter aufzufangen. Er setzte sie neben sich auf den Boden.
»Rühr dich nicht von der Stelle, Kleine«, schärfte er ihr ein. Dann streckte er die Arme aus, fasste Deliza, die gerade aus dem Schiff klettern wollte, um die Hüfte und half ihr auf den Boden. »Nimm deine Schwester bei der Hand und lass sie unter keinen Umständen los. Und bleib bei mir!« Deliza nickte.
Nathan sprang auf den Boden, gefolgt von Jalea. Plötzlich schlugen am Schiffsrumpf und am Boden die bleistiftdünnen Energiestrahlen von Scharfschützen ein. Noch immer erschwerten Staub und Qualm die Sicht, deshalb waren die Schüsse ungezielt.
»Dieser Hurensohn!«, fluchte Nathan. »Wir müssen in Deckung gehen!« Als links und rechts von ihm Geschosse einschlugen, fuhr er herum. Er versuchte sich zu orientieren. In dem Dunst war der Umriss des Farmhauses nur schemenhaft zu erkennen. »Da drüben ist es!«, rief er. »Lauft zum Haus!«
Jalea sprintete los. Wladimir hob das kleine Mädchen hoch, packte Deliza beim Arm und eilte Jalea hinterher.
»Jess, lass uns verschwinden!«, befahl Nathan.
»Tug hängt irgendwo fest!«, rief sie aus dem Schiffsinneren.
Nathan hörte, wie das gegnerische Schiff, das auf sie gefeuert hatte, wendete und sich abermals näherte. »Sie kommen zurück, Jess! Mach, dass du rauskommst!«
Jessica bemühte sich verzweifelt, Tugs Bein freizubekommen, das zwischen der verbogenen Sitzbank und der Wand eingeklemmt war. Als das Schiff sich um die eigene Achse drehte, hatte sich die Bank gelöst. Tugs Bein war zwischen Bank und Wand gerutscht, und beim Aufprall war die Bank
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