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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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zitterst.«
    »Ich habe keine Angst mehr«, erwiderte Alex. »Du hast sowieso beschlossen, mich zu töten. Es macht keinen Unterschied, ob ich rede oder schweige.«
    »Große Worte«, spottete Sergio, »aber ich werde dir zeigen, wie klein du bist. Wie winzig klein!«
    Alex erkannte den Funken des Wahnsinns in seinen blauen Augen. Sergio ging zur Tür und rief seine Männer. Sie wartete, bis alle um sie herumstanden.
    » Comu si dici in sicilianu ?«, sagte sie dann. » Omertà . Nicht wahr? Ich sage kein Wort.«
    Sergio presste die Lippen zusammen.
    »Ich denke, du verstehst kein Italienisch«, sagte er und Alex zuckte die Schultern. Sergio zog seinen Mantel aus und reichte ihn Luca.
    »Ich werde kein Wort mehr sagen«, sagte sie. Im selben Augenblick explodierte Sergios Faust in ihrem Gesicht und sie spürte, wie ihre Lippe aufplatzte und das Nasenbein brach. Er packte brutal ihr Haar, zerrte ihren Kopf nach hinten und beugte sich über sie. Sein Gesicht war ihrem so nah, dass sie jede Poreseiner Haut und den Speichel in seinen Mundwinkeln erkennen konnte.
    »Du wirst mich anbetteln, dich zu töten«, zischte er, »verlass dich darauf! Du verdammte, kleine Hure!«
    Alex spürte, wie ihr das Blut warm übers Kinn rann, aber sie zuckte nicht mit der Wimper.
    »Und jetzt rede«, Sergio ließ sie los, »ich habe nicht ewig Zeit.«
    Alex schloss die Augen. Ihr Kopf drohte zu platzen.
    »Wo ist das Geld, das du mir gestohlen hast?«
    Alex zuckte wieder die Schultern, obwohl jede Bewegung höllisch wehtat.
    »Sag mir, wo es ist!«
    »Nein.«
    Sergio starrte sie zornbebend an.
    »Okay«, er holte tief Luft, »okay. Ich kann den Verlust von 50 Millionen Dollar verkraften. Davon gehe ich nicht Bankrott. Ich werde mich nicht von dir damit erpressen lassen. Was ist mit dem Kontoauszug? Was ist mit diesen E-Mails aus St. Johns Computer? Wer weiß davon? Bist du zu Kostidis gerannt?«
    Schon der Gedanke daran, dass sie mit dem verhassten Bürgermeister die Nacht verbracht hatte, brachte ihn an den Rand des Wahnsinns.
    »Was hast du ihm erzählt, als er dich gefickt hat?«
    Alex grinste, obwohl es wehtat. Sergio hatte verloren. Die Eifersucht und seine gekränkte Eitelkeit fraßen ihn auf.
    »Ich habe ihm gesagt«, sie sah ihn an, »dass er besser vögelt als du.«
    Da verlor Sergio die Beherrschung. Er prügelte mit beiden Fäusten auf sie ein, bis Luca und ein anderer Mann ihm in den Arm fielen. Schwer atmend hielt Sergio inne. Alex krümmte sich auf dem Boden zusammen, aber kein Schluchzen und kein Stöhnen kam über ihre Lippen. Was Sergio auch immer über die Schwachheit der Frauen gedacht hatte, Alex widerlegte es. Und dafür hasste er sie noch mehr.
    »Los«, sagte er und massierte seine schmerzenden Fingerknöchel, »verpasst ihr die Spezialbehandlung!«
    Man ergriff sie, zerrte ihr die Kleider vom Leib und fesselte sie, nur mit Unterwäsche bekleidet, auf einen Metalltisch.
    Die Schläge mit dem Lederriemen ließen die Haut auf ihren Oberschenkeln und Brüsten aufplatzen. Der Schmerz raubte ihr den Atem, aber sie unterdrückte jeden Schmerzenslaut. Ihr wurde schwindelig und schwarz vor Augen, aber brutal hinderte man sie daran, ohnmächtig zu werden.
    »Rede jetzt endlich!«, zischte Sergio und ballte die Hände in den Hosentaschen zu Fäusten. Er war sich sehr sicher gewesen, dass es nicht lange dauern würde, um sie zum Reden zu bringen, und nun stellte es sich doch als Problem heraus. Vor allen Dingen fürchtete er, vor seinen Männern das Gesicht zu verlieren.
    »Was machst du, wenn ich vorher sterbe?«, murmelte Alex mit verschwollenen Lippen. Jede Überheblichkeit war aus Sergios Gesicht verschwunden. Im grellen Neonlicht erkannte sie die Tränensäcke unter seinen Augen, die schlaffer werdende Haut an seinem Hals. Sie erkannte, dass selbst Sergio Vitali vor ihrem Mut und ihrer Sturheit kapitulieren musste. Die Schmerzen in ihrem Körper waren wie ein dumpfes Dröhnen. Alex konnte nicht mehr feststellen, wo es ihr am meisten wehtat, aber der Triumph über Sergios Hilflosigkeit, sein rasender Zorn, linderten den Schmerz.
    »Ich lasse dich von jedem meiner Männer vergewaltigen!«, drohte Sergio. »Bis du dein verdammtes Maul aufmachst! Willst du das?«
    Alex schwieg, schloss die Augen und wehrte sich nicht, als man die Fesseln von ihren Knöcheln löste und der erste Kerl über sie herfiel, ein dicker, schmieriger Kerl, der nach Schweiß und Knoblauch stank. Die Kante des Metalltisches bohrte sich bei jedem Stoß

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