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Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien

Titel: Unter Haien - Neuhaus, N: Unter Haien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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lange Jahre Broker in London und New York gewesen. Nach dem Austausch der üblichen Höflichkeitsfloskeln kam sie gleich auf den Punkt. Sie fragte ihn, ob er auf dem Markt etwas über PBA Steel gehört hatte. Es war nicht ungewöhnlich, dass sie ihn um Rat fragte, und er hatte sie in der Vergangenheit hin und wieder auf verschiedene gute Geschäfte aufmerksam gemacht. Seitdem sie ihn bei Sergios Party gesehen hatte, hatte sie allerdings einige Zusammenhänge begriffen, denn die Deals, auf die er sie hingewiesen hatte, betrafen sämtlich Firmen, an denen die dubiose SeViCo beteiligt war. Falls sie mit ihrem Verdacht richtig lag, dann würde Max innerhalb kürzester Zeit Zack über ihren Anruf informieren. Oder vielleicht sogar Sergio. Dieser Gedanke war noch weitaus beängstigender, denn bisher hoffte sie noch, dass Sergio nicht in diese Angelegenheiten verstrickt war. Wie Alex es schon vorhergesehen hatte, tat Rudensky ahnungslos, aber das war ihr auch egal. Ihr ging es einzig und allein darum, dass er wiederum Zack anrief. Während sie auf Marks Rückkehr wartete, starrte sie düster vor sich hin. Das PBA Steel-Geschäft war gegessen. Eine Stunde später war Mark zurück und ließ sich atemlos auf einen Stuhl sinken.
    »Die meisten Aktienkäufe wurden über eine Firma namens Manhattan Portfolio Management abgewickelt«, berichtete er. »Außerdem kauft Rudensky wie verrückt. Von unseren Händlern weiß keiner, woher die Kauforders kommen.«
    Alex nickte. Rudenskys Beteiligung an den Käufen hatte sie erwartet, aber wer war die Manhattan Portfolio Management? Irgendwo hatte sie den Namen schon gehört, aber wo?
    »Was machen wir jetzt?«, wollte Mark wissen. In diesem Moment fiel es Alex ein. Manhattan Portfolio Management. Jack Lang. Sergios Geburtstagsfeier! Zack hatte sich mit dem Mann über Offshore-Gesellschaften unterhalten!
    »Wir müssen herausfinden, wer sich hinter dieser MPM verbirgt«, sagte sie entschlossen. »Zack kennt diese Firma nämlich recht gut, das weiß ich. Aber wie kriegen wir etwas heraus?«
    »Man könnte es über das Gewerbeamt versuchen«, schlug Mark vor.
    »Gute Idee«, Alex richtete sich auf und lächelte grimmig, »kümmern Sie sich darum, Mark. Ich werde währenddessen eine nette kleine Falle vorbereiten.«
    Sie hatte eine wunderbare Idee, wie sie Zack eine richtig schmerzliche Lektion erteilen konnte.
    ***
    Als die Börse schloss, stand PBA Steel mit 32 Dollar pro Aktie auf einem historischen Höchststand. Derjenige, der den Kurs hatte hochdrücken wollen, hatte außerordentlich unklug gehandelt, denn PBA Steel war natürlich das Thema des Tages. Alex tippte Zacks Durchwahl ein und er meldete sich sofort.
    »Hast du PBA beobachtet?«, fragte sie harmlos. »Unglaublich, was sich da getan hat, oder?«
    »Ja, in der Tat«, antwortete er aalglatt, »und das einen Tag, nachdem du mir gesagt hast, dass sich etwas für uns mit PBA ergeben könnte.«
    »Ich habe schon gedacht, du hättest etwas mit dem Kursanstieg zu tun«, Alex lachte. Zack stimmte ein paar Sekunden später in ihr Lachen ein, doch es klang gezwungen.
    »Dann haben wir uns gegenseitig verdächtigt.«
    »Unsinn«, entgegnete sie, »welches Interesse sollten wir daran haben, dass der Kurs derart hochgeht? Der Deal ist geplatzt und die BLUE STEEL-Leute sind stinksauer.«
    Lauernd wartete sie auf Zacks Reaktion.
    »Vince wird nicht sehr erfreut sein, wenn aus der Sache nichts wird.«
    »Tja, das ist Pech«, erwiderte Alex, »meine Berechnungen basierten auf einem Kurs von 21 Dollar je Aktie. Aber es ist nicht so schlimm. Ich habe noch etwas anderes in petto.«
    »Tatsächlich? Was denn?« Zack konnte sein Interesse nicht verhehlen.
    »He, nicht so neugierig! Ich arbeite gerade daran. Es könnte so gut wie der Maxxam-Deal werden, wenn nicht noch besser.«
    »Du wirst mir nicht sagen, um was es geht, oder?«
    »Du erfährst es früh genug von mir. Bisher habe ich nur die ersten Gespräche geführt. Aber es könnte ein Riesenknaller werden.«
    »Na komm schon, spann mich nicht auf die Folter!«
    Alex grinste. Sie konnte sich genau vorstellen, wie Zack unruhig auf seinem Stuhl hin- und herrutschte, mit Dollarzeichen in den Augen.
    »Okay«, sagte sie also, »mein zukünftiger Klient sucht eine Möglichkeit Kapital aufzustocken. Er hat in der letzten Zeit viele große Investitionen getätigt und ist aus diesem Grund nicht besonders liquide, aber er will ein renommiertes Unternehmen aufkaufen. Meine Idee war die Gründung einer

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