Unter Sternenjaegern
Wadi Kard haltmachen und einen Blick auf deinen Sohn werfen?”
Aleytys’ Mund wurde trocken. Sie betrachtete das schmale Katzengesicht des Vryhh, dessen kalte Augen sich an ihrem Schmerz weideten. „Nein.” Sie lehnte sich gegen das Bett und schluckte weiteren Protest hinunter. „Du warst derjenige bei dem Chwereva in Haupts Büro. Du warst derjenige, der an ihrem Verstand herumgepfuscht hat. Wegen des Diadems?”
„Zum Teil. Es ist einzigartig.”
„Ha! Warum lebe ich noch? Jetzt, da ich weiß, was du willst, habe ich nicht vor, einen braven Leichnam abzugeben.”
Er war kurz belustigt. „Leichnam?” Er kam graziös aus dem Sessel. Das Exo-Skelett war ein Wunder des Maschinenbaus. Als er sie erreichte, bückte er sich und berührte ihr Haar mit den Fingerspitzen, tippte dann leicht gegen ihre Schläfen. Sein Gesicht war so nah, daß sie den Tausenden von winzigen Spuren in seiner Haut nachforschen konnte. „Ich bin ein Vryhh, kein schwachköpfiger RMoahl. Ich weiß, wie ich das Diadem aus dir herausholen und dich am Leben lassen kann, um die anderen Dinge zu genießen, die ich für dich geplant habe.” Er war kalt amüsiert über ihre unwillkürliche Fratze des Abscheus.
Aleytys rieb sich die Nase. „Du bist sehr gründlich. Mequat oder Leukoy?”
Er überhörte ihre Frage, starrte auf sie hinunter, das bleiche Gesicht mit Verachtung erfüllt. Dann war ein plötzliches heißes Funkeln in seinen Augen, sein Mund verzerrte sich, und er spuckte in ihr Gesicht. Er hievte sie auf die Füße und stieß sie abrupt von sich.
Heftig knallte sie gegen die Wand.
Sie schrie. Als sie auf dem Boden zusammenbrach, riß er sie wieder auf die Füße hoch. Er schlug sie, bis sie still war, das Metall an seinen Händen schnitt in ihre Haut und zertrümmerte ihren Kieferknochen. „Shareems Brut”, zischte er. „Halbblut. Dreck! Ich lasse dich vor ihnen paradieren, wenn ich mit dir fertig bin, und dann sehen sie ihre verfaulte…” Er kochte vor Wut.
Entsetzt über den Wahnsinn in seinem Gesicht, verwirrt durch den Schmerz in ihrem Kopf und Körper, hing sie in seinen Händen und dachte: Er haßt sie. Haßt meine Mutter. Verrückt…
Er ließ sie fallen und stapfte davon. Während sie sich auf die Knie mühte, ließ er sich in dem Pneumosessel nieder und beobachtete sie. Nach einer Minute schlug er einen Ärmel zurück und enthüllte eine lange, schmale Platte mit zwei Reihen von Berührungssensoren. Er ließ seine Finger in einem schnellen Rhythmus über die Sensoren eilen. Als er aufschaute, fühlte sie, daß der Bann aus ihrem Schädel verschwunden war. „Heile dich, Dreck”, fauchte er.
In ihrer Qual zwangen sich Tränen unter den geschlossenen Augenlidern hervor, während Aleytys ein feines Kraftnetz wob, um ihren gebrochenen Kiefer zu richten, dann griff sie nach dem schwarzen Strom. Das kühle, kühle Wasser floß in sie, wusch den Schmerz aus, heilte die Brüche und die Quetschungen. Als ihre Kraft zurückkehrte, blickte sie den Vryhh an. Er beobachtete sie scharf, die Finger bereit auf dem Arm, der die Sensortafel trug.
Noch nicht, dachte sie. Aber jetzt kenne ich eine seiner Schwächen.
Das Wasser floß ab, doch sie behielt eine große Pfütze davon in sich. Dann fühlte sie, wie sich der Inhibitor wieder festzwängte.
Die Kraftpfütze begann zu kochen und an den Eingrenzungen emporzuwogen, die sie darum herum aufgerichtet hielt. Sie hatte ein Gefühl äußerster Gefahr. Sie mühte sich ab, die Kraft zu beruhigen, saß ganz regungslos und betrachtete den Vryhh. Mehrere lange Minuten hindurch starrten sie einander an, Vryhh und Halbvryhh.
Dann kam er wieder aus dem Sessel hoch und zeigte auf die Wand neben ihr. Eine Tür glitt auf.
„Steh auf, Dreck”, sagte er leise.
Aleytys stemmte sich hoch und wartete.
„Komm her, Dreck.”
Sie beobachtete seine Hände, ging langsam an seine Seite. Der jetzt sichtbare Raum war eine Zelle mit einer Waschkabine und einer Toilette. Platzmäßig ein kleines Gefängnis, streng und häßlich. Die Hand des Vryhh legte sich auf ihre Schulter. Sie unterdrückte ein Frösteln, als sie die trockene, papierene Haut spürte.
Seine Berührung ließ sie sich unsauber fühlen, als könne er sie durch einfachen Kontakt mit seiner Krankheit beflecken. „Wasch dich, Dreck”, flüsterte er. Er spielte mit ihrem Haar und stieß sie dann hinein.
Als sie wieder herauskam, kauerte er erneut in dem Sessel, ein Stück schimmerndes Tuch über seine Beine gebreitet. Sie
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