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Unter Tage

Unter Tage

Titel: Unter Tage Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Ziegler
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Umfrageergebnissen läßt sich postulieren, daß binnen kurzer Zeit jeder Verbraucher das Bedürfnis nach einem kosmetischen Sensiprojektor verspüren wird – AAA hat zur Bedarfsweckung bereits eine Breitenkampagne vorbereitet. Was dies bei rund dreihundert Millionen Bürger der USA für die Wachstumsraten der Kosmetikbranche (und auch der Elektronischen Industrie) bedeutet, dürfte klar sein.
    Hinsichtlich der Möbel-, Tapeten-, Teppich-, Einrichtungs- oder ganz allgemein der Wohnungsgüterindustrie ergeben sich ähnliche Probleme und Perspektiven. Insbesondere kann vorausgesetzt …

 
II
     
    Das Leben war Zeit – und die Zeit mutierte …
    Die Besatzung der INTERSTAR erwachte aus der Schutzparalyse. Hugh Harris reckte sich und starrte auf den Monitor.
    »Das ist sie, Ylyssa«, sagte er mit rauher Stimme. »Die Erde, meine Heimat!«
    Die junge Frau mit dem weißblonden Haar neben ihm lächelte. »Deine Welt gefällt mir, Hugh«, flüsterte sie. »Sie gefällt mir vor allem, weil sie dich geboren hat.«
    Harris legte einen Arm sanft um ihre alabasterfarbenen, samthäutigen Schultern, die nur von den beiden dünnen Trägern des silbernen Trikots bedeckt wurden. »Ich bin froh, dich auf Barnard IV vor den Retts, den dreiäugigen Kannibalen, gerettet zu haben! So kann ich dir die Erde zeigen, den schönsten Planeten des Universums. Und ich sage dir, Ylyssa, wenn die finanziellen Mittel für die Transportraumschiffe der Auswanderer bereitgestellt sind, dann kehren wir beide zurück nach Barnard IV und sorgen dafür, daß niemals wieder ein hilfloses Mädchen in die Klauen der Retts fällt! Das schwöre ich!«
    »Oh, Hugh!« hauchte Ylyssa Majoreen und schmiegte sich eng an den muskulösen Terraner. Harris fühlte das Herz warm und fest in seiner Brust pulsieren.
    »Keine Funkverbindung mit der Erde«, sagte O’Malley, der Funker, verstört. »Hier stimmt etwas nicht!«
    Harris straffte sich und verdrängte seine privaten Gefühle. »Wir landen trotzdem. Du wirst doch das Cape finden, Ed?«
    Ed Frame, der junge Pilot, nickte. Ein spöttisches Grinsen umspielte seine Lippen, doch plötzlich erstarrte es zu einer erschrockenen Grimasse. Im selben Augenblick ertönte das Wimmern einer Sirene.
    »Hugh!« stöhnte das Mädchen aus dem All. »Was hat das zu bedeuten?«
    Frame sprang aus seinem Sitz, griff beinahe instinktiv nach dem dicken, plastikgebundenen Handbuch für Piloten und eilte zum Zentralschott. »Meteoralarm!« rief er über die Schulter hinweg. »Ich versuche …«
    Ein heiseres Zischen schnitt ihm die Worte ab. Direkt neben dem massigen Schott klaffte ein faustgroßes Loch, durch das einem rauchigen weißen Schleier gleich die Atmosphäre entwich. Einige Schritte weiter lag auf dem Boden ein kleiner, verschmort erscheinender Stein, der von dem Sicherheitsschott abgeprallt war und eine flache Delle in das Material geschlagen hatte.
    Der Meteor!
    Frame preßte mit verzerrtem Gesicht das Pilotenhandbuch gegen das Leck. Einige bange Sekunden schien es, als würde der Band dem enormen Sog nicht standhalten können, aber dann bewegte er sich nicht mehr. Das Zischen verstummte.
    »Puh!« machte Harris und wischte sich über die Stirn. »Das war knapp!«
    Die interstellare Schiffbrüchige, Ylyssa Majoreen, die von den Terranern auf Barnard IV (dem erdähnlichen Satelliten von Barnards Stern) durch Zufall vor einer Horde kannibalischer Eingeborener gerettet worden war, lächelte bewundernd und entblößte dabei makellose Zähne. Ihre festen Brüste wogten unter dem engen Trikot. »Gut, daß ihr Terraner seid!« sagte sie leise. »Niemand sonst hätte so schnell reagieren können!«
    »Nicht der Rede wert«, entgegnete Frame lässig. »Ich leite jetzt das Landemanöver ein, Hugh, okay?«
    »Okay«, stimmte Harris zu.
    Es dauerte nicht lange, und die INTERSTAR, das erste Raumschiff, das durch einen Tachyonengenerator angetrieben wurde, setzte auf dem Raumhafen auf. Nirgends zeigte sich ein Mensch; kein Leben, keine Bewegung in der nahen, großen Stadt. Das Funkgerät gab nur statische Geräusche von sich. Unheimliches Schweigen lag über dem blauen Planeten.
    »Kein Empfangskomitee«, sagte Harris enttäuscht.
    »Das hat etwas zu bedeuten«, erkannte Ylyssa.
    Harris mußte ihr recht geben. Entschlossen befahl er, das Schiff zu verlassen. Mit langen Schritten eilten die drei Männer und die Frau auf das weit entfernte Kontrollgebäude zu. Als sie es erreicht hatten, stellten sie fest, daß die Anlage abgeschaltet und

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