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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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Überfälle äußerst akkurat und schreckte auch vor Mord nicht zurück. Hartmann geht auf sein Konto. Der tote Holstein hat ihn im Krankenhaus …“
    „Der Mann mit der Schiebermütze?“, unterbrach ihn Koch.
    „Genau der. Er hat Hartmann rausgeschleppt. Glodkowski hat den Wagen gefahren. Es sollte wie ein Unfall aussehen. Wäre ja auch fast gelungen.“
    „Und Eckes?“
    „Der Tote in der Ruine?“
    Koch nickte.
    Reuber führte weiter aus. „War Glodkowski, zumindest laut Hafner. Man befürchtete, dass Eckes zu viel ausgeplaudert hatte. Darum die Folter. Deshalb hatte sich der Kellerpuff auch so schnell in Luft aufgelöst.“
    Koch nickte befriedigt. Vieles war genauso, wie er es vermutet hatte. „Die ‚Hölle‘?“, fragte er. Er hielt kurz inne, da er merkte, dass ihn das Gespräch anstrengte. Aber er wollte jetzt alles wissen.
    „Ja, der Kellerpuff. Der hat auch Brunner gehört. Bresson hatte Recht gehabt. Ein Umschlagplatz für Informationen und Geschäfte. Und nebenbei konnten die Herren Entspannung bei den Damen finden. Hafner weiß da leider zu wenig drüber. Ich nehme an, dass er so schon um sein Leben fürchten muss. Wenn rauskommt, dass er Namen und Einzelheiten nennt, wer dort war und was da passiert ist, wird es wirklich gefährlich für ihn.“
    Koch grübelte. Er überlegte, was er noch wissen wollte.
    „Ja“, sagte er schließlich, „der Einbruch in meine Wohnung.“
    Reuber lachte. „Natürlich Brunner. Wollte Sie damit bloßstellen. Zumal er ja wusste, dass Arnheim sie nicht mochte. Er hat über einflussreiche Bekannte Druck auf Arnheim machen lassen. So einfach ist das, Koch. So war es früher und so wird es auch in Zukunft bleiben. Da sind diese Zeiten nicht besser oder schlechter als andere. Vielleicht ist manches nur einfacher. Der Überfall auf Siggi, das waren übrigens Glodkowski und Holstein.“
    Nun schaltete sich auch Siggi ein, der dem Gespräch bislang nur zugehört hatte. „Ob es in den Einzelheiten so stimmt, wissen wir nicht. Hafner war nach seinen Aussagen an den Kapitalverbrechen nie beteiligt, dem Mord an Hartmann, dem Mord an Eckes, dem Mordversuch an mir.“
    „Da haben wir noch einiges an Arbeit vor uns“, ergänzte Reuber.
    „Und Gerber? Wie hängt der da mit drin?“ Es war der letzte Punkt, der Koch einfiel.
    „Gehörte am Rande zu Brunners Bande. Hat Diebesgut auf dem Hof versteckt. Wir haben auch in einem Erdloch unter einer Scheune auf den Feldern ne Menge Zeug gefunden. Ob er an den Überfällen direkt beteiligt war, wissen wir noch nicht.“
    „Und warum wurde Peter Gerber umgebracht?“
    „Das wusste Hafner nicht.“
    „Vielleicht wollte er mehr Anteil an der Beute“, mutmaßte Siggi.
    „Oder er hat mit dem Diebesgut in die eigene Kasse gewirtschaftet. Auch da müssen wir weiter dran bleiben.“
    „Ist doch eine Menge aufgeklärt“, sagte Koch matt und sank zurück.
    „Gute Arbeit!“, fasste Reuber kurz und bündig zusammen.
    Einige Momente herrschte Stille in dem Zimmer. Koch räusperte sich.
    „Dorle, also Frau Becker, wie geht es ihr?“
    Er hätte sich gewünscht, dass sie neben seinem Bett gesessen hätte, als er aufwachte.
    „Eine Fußverletzung. Hafner hat sie entführt und in einem Keller unter der Halle in Mombach eingesperrt. Hafner war zwar nicht über Brunners Pläne informiert, aber es sieht so aus, dass der kein Risiko eingehen wollte, weil die Frau ja die Pläne in Capitaine Jarrés’ Büro eingesehen hatte und somit wusste, wer hinter dem Überfall steckte. Die einzige Zeugin. Es ist anzunehmen, dass er sie nach dem gelungenen Überfall umgebracht hätte. Wir haben sie befragt. Sie hat Hafner eindeutig identifiziert.“
    „Hat sie was gesagt …?“
    Reuber und Siggi sahen sich an.
    „Über mich? Kommt sie mich besuchen?“
    „Ich weiß es nicht, Koch“, antwortete Reuber. „Wir haben sie befragt. Sie hat gestanden, bei Jarrés Einblick in die Notizen genommen zu haben. Ich denke, dass sie ein schlechtes Gewissen hat, weil sie sich mitschuldig an Ihrer Verletzung fühlt.“
    „Weiß Jarrés davon?“
    „Von uns nicht. Wir haben gesagt, dass wir einen Tipp bekommen haben, anonym, und wir daraufhin losgefahren wären. Es musste alles sehr schnell gehen, deshalb war auch Bresson dabei …“
    „Clever!“, kommentierte Koch. „Und Bresson? Woher hatte der die Waffe? Muss ja ein Mordsgerät sein.“
    Reuber schmunzelte. „Ganz alt. War wahrscheinlich schon bei der Eroberung des Westens der USA im Einsatz.

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