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Unter Trümmern

Unter Trümmern

Titel: Unter Trümmern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Heimbach
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Riesenprügel. Aber er hat Ihnen das Leben gerettet.“
    „Ich habe überhaupt nicht mitbekommen, dass einer hinter mir stand.“
    „Wir auch nicht. War vielleicht pinkeln, als Glodkowski ans Auto kam und hat die Szene beobachtet. Hat sich rangeschlichen. Bresson, der zuerst oben im Wagen geblieben ist, ist irgendwann runter gelaufen.“ „Gerade rechtzeitig …“, sagte Koch. Er bekam bei dem Gedanken, was ohne den Photographen passiert wäre, noch einmal ein flaues Gefühl.
    „Und Glodkowski?“
    „Tot.“
    „Er hat nichts mehr gesagt?“
    Reuber schüttelte den Kopf. „Übrigens will Arnheim noch mit Ihnen sprechen. Über Glodkowski. Wegen der zertrümmerten Nase.“
    Koch nickte. Glodkowski hatte ihm nicht gesagt, wo sein Vater umgebracht worden war und wo man seine Leiche verscharrt hatte. Er fühlte sich als Verlierer. Erneut. Dieser Verbrecher hatte noch einmal gewonnen.
    Koch bat seine beiden Kollegen, ihn alleine zu lassen.
    Am nächsten Tag kam Arnheim. Er trug sein blaues Jackett mit den goldenen Knöpfen.
    „Mein lieber Koch, was machen Sie für Sachen?“, begrüßte er seinen Kommissar. „Ich soll Sie auch von Falter grüßen.“
    Koch bedankte sich.
    „Mit Brunner hatten Sie ja keine schlechte Spürnase. Woher wussten Sie von dem Überfall?“
    „Ein Informant.“
    „Name?“
    „Rüdiger.“
    „Rüdiger wer?“
    „Keine Ahnung, Herr Arnheim. Der Mann besteht auf Anonymität.“
    „Und so jemandem glauben Sie einfach so?“
    „War ja richtig, die Information. Wir haben den Überfall verhindert.“
    „Und zwei Tote und einen flüchtigen Brunner.“
    „Wir hätten ihn vielleicht schon früher haben können … und vielleicht wäre es auch gar nicht zu dem Überfall …“
    „Was wollen Sie damit sagen, Koch?“, blaffte ihn Arnheim an und sprang von seinem Stuhl auf.
    „Ich erinnere Sie daran, dass Sie von Brunners Schuld nicht überzeugt waren.“
    „Weil Sie keine Beweise hatten.“
    „Wie sollte ich die bekommen?!“ Koch spürte, dass ihm die Wut und die Erregung nicht gut taten. Ihm wurde schwindelig und seine Wunde schmerzte.
    „Wenn Sie sich erinnern, Koch, haben Sie durch Ihr ungebührliches und unkooperatives Verhalten selbst verschuldet, dass ich Ihnen den Fall entziehen musste.“
    „Und, was haben die Kollegen rausgefunden?“
    „Ich glaube nicht, dass die Kollegen Ihnen gegenüber Rechenschaft schuldig sind.“
    „Nein, nicht mir, aber der Öffentlichkeit. Und Ergebnisse wären schon ganz schön.“ Er biss sich auf die Lippe.
    Arnheims Kopf war puterrot. „Wie dem auch sei, Koch, ich sehe, dass Sie kein bisschen dazu gelernt haben. Sie waren verblendet wegen Brunners angeblicher Nazivergangenheit. Übrigens, da fällt mir ein. Dieser eine Tote“, er überlegte kurz, „genau, Klaus Glodkowski, den Sie angeschossen haben, der hatte eine zertrümmerte Nase und Spuren von Schlägen auf seiner Stirn. Können Sie mir erklären, wo die herkommen?“
    „Vielleicht unglücklich gefallen“, entgegnete Koch lapidar und legte sich im Bett zurück. Das Gespräch strengte ihn über die Maßen an und er ärgerte sich, das vor Arnheim zu zeigen.
    „Koch, steckt da eine persönliche Rechnung dahinter?“
    Er schüttelte ganz leicht den Kopf und schloss seine Augen.
    Am nächsten Tag erlitt Koch einen schweren Rückfall. Eine Infektion ließ seine Temperatur hochschnellen. Drei Tage dauerte es, bis die Ärzte sie wieder im Griff hatten.
    Als Koch dies überwunden hatte, brachte ihm Reuber bei seinem nächsten Besuch eine Tageszeitung mit. Vorher hatte er ein Paket neben der Tür abgestellt.
    „Erste Seite, Koch, Titel“, sagte er nur.
    Koch nahm das Blatt. Arnheim blickte ihm entgegen. Er wurde als der Mann gefeiert, dessen beharrlichem Bestreben es zu verdanken war, dass der Überfall verhindert werden konnte.
    „Dreckskerl“, war alles, was er dazu sagte.
    „Genau. Aber lesen Sie mal weiter!“
    Koch überflog den Rest des Artikels.
    „Hätte ich ihm gar nicht zugetraut. Dem Sausack.“
    „Ich auch nicht“, stimmte Reuber zu. „Aber vielleicht ist der Mensch ja doch lernfähig. Das wird ihn schon eine Menge Überwindung gekostet haben. Zu sagen, dass der entscheidende Mann im Hintergrund, der von Anfang an die richtige Nase hatte, ein gewisser Paul Koch war. Alle Achtung! Übrigens, hier“, Reuber zog eine Flasche aus der Tasche seines Übermantels, „soll ich Ihnen unbekannterweise von Lieutenant Chavez geben. Kentucky Bourbon. Extra Abfüllung.“
    Mit einem

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